Bankgespräch – Wie du dich optimal vorbereitest

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Das Angebot im Internet ist auch seitens der Banken in den letzten Jahren enorm gewachsen. Die weitaus meisten Bankprodukte können heutzutage online über die Webseite beantragt und in Anspruch genommen werden. Dies gilt insbesondere für Standardprodukte, zu denen beispielsweise Tages- und Festgeldkonten, Sparverträge, Darlehen oder auch das Girokonto zählen. So kannst du das für dich passende SetUp mit unserem kostenlosen Finanzplaner finden. Mitunter gibt es allerdings Anlässe, zu denen ein persönliches Gespräch in der Geschäftsstelle vorteilhaft ist. Dabei handelt sich beispielsweise um die Aufnahme eines Immobilienkredites, oder das Thema Absicherung von Risiken. In solchen Fällen ist ein Bankgespräch sinnvoll und auch wichtig, sodass sich Kunden möglichst optimal vorbereiten sollten. Welche Tipps es diesbezüglich gibt, das erfährst du in unserem Beitrag.

Geldanlage und Kreditaufnahme als häufigste Gesprächsanlässe

In erster Linie suchen Kunden auch heute noch die Geschäftsstelle ihrer Bank auf, wenn eine größere Kreditaufnahme bevorsteht oder es um die Beratung im Bereich Kapitalanlage und Vermögensaufbau geht. Während man als Kunde bei der Geldanlage in einer relativ starken Position ist, sind Kreditsuchende darauf angewiesen, dass der Bankmitarbeiter eine positive Entscheidung trifft.

Zu den häufigsten Gesprächsanlässen, die zu einem Gespräch mit dem Bankmitarbeiter führen, zählen insbesondere:

  • Umfangreichere Finanzierung
  • Geldanlage
  • Absicherung (Versicherungen)
  • Vermögensaufbau
  • Immobiliensuche (Immobilien-Abteilung)

Unabhängig davon, ob das Gespräch die Suche nach einer passenden Finanzierung oder Geldanlage beinhaltet, ist es stets von Vorteil, sich gut vorzubereiten. Welche Tipps es in dem Zusammenhang gibt, erfährst du in den folgenden Abschnitten.

Tipp 1: Unterlagen zusammenstellen und selbstbewusst in das Kreditgesprächen gehen

Am wichtigsten ist die Vorbereitung auf ein Gespräch mit der Bank sicherlich dann, wenn du etwas vom Kreditinstitut möchtest. Dies ist insbesondere der Fall, wenn du einen Kredit haben willst. In dieser Situation bist du nämlich darauf angewiesen, dass der Mitarbeiter sein „Okay“ gibt und das Darlehen genehmigt.

Daher ist es insbesondere bei einem persönlichen Kreditgespräch von Vorteil, wenn du bereits alle notwendigen Unterlagen zusammengestellt hast. Darüber hinaus solltest du nicht als Bittsteller auftreten, sondern selbstbewusst, aber natürlich freundlich in das Gespräch gehen.

Zu den Unterlagen, die für gewöhnlich bei einem Kreditgespräch von größerer Bedeutung sind, gehören in erster Linie:

  • Kontoauszüge der letzten drei Monate
  • Gehaltsnachweis
  • Arbeitsvertrag
  • Vermögensaufstellung
  • Grundbuchauszug (bei Immobiliendarlehen)
  • Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Businessplan (bei Geschäftskunden)

Wenn du diese Unterlagen bereits in das erste Kreditgespräch mitbringst, macht dies nicht nur einen guten Eindruck, sondern kann die gesamte Bearbeitungszeit des Darlehens erheblich verkürzen. Zudem solltest du selbstbewusst auftreten.

Dazu gehört auch, dass du dich vorab vielleicht bereits bei anderen Banken informiert hast und Angebote zum Vergleich vorlegen kannst. Dies erhöht die Chance, dass der Mitarbeiter dazu bereit ist, dir den Kredit zu einem etwas günstigeren Zinssatz zu geben.

TIPP: Wenn du noch keinen Überblick über deine persönlichen Finanzen hast, schau dir gerne die Finanzexcel an, die ich selbst nutze.

Tipp 2: Zu Kapitalanlagen informieren und viele Fragen stellen

Ebenfalls ein häufiger Anlass für ein Beratungsgespräch in der Bank ist die geplante Kapitalanlage. Diesbezüglich solltest du dich ebenfalls vorbereiten, indem du zum Beispiel weißt, welche Anlageformen für dich in Frage kommt und welche Geldanlagen du eher für nicht für geeignet hälst.

Sehr hilfreich ist es, wenn du dein eigenes Risikoprofil bereits kennst. Das bedeutet, dass du ungefähr einschätzen kannst, wie wichtig dir im Verhältnis eine hohe Rendite zur hohen Sicherheit ist.

Zur Vorbereitung auf ein Anlagegespräch gehört ebenfalls, dass du dich über die infrage kommenden Anlageformen etwas näher informierst. Es macht immer einen guten Eindruck, wenn du gegenüber dem Mitarbeiter zu erkennen gibst, dass du ihm nicht blind vertraust und Anlagevorschläge kritisch hinterfragst.

Natürlich wirst du voraussichtlich nicht den gleichen Wissensstand haben, wie der fachlich qualifizierte Bank- oder Vermögensberater. Daher ist es ebenfalls empfehlenswert, innerhalb des Gesprächs zur Kapitalanlage sowie zu den Vorschlägen einige Fragen zu stellen. Dazu gehört zum Beispiel:

  1. Wie sicher ist die Geldanlage?
  2. Welche Rendite lässt sich erzielen?
  3. Welche Risiken gibt es?
  4. Welche Kosten stehen mit der Anlage in Verbindung?
  5. Kann ich mein Kapital jederzeit verfügen?
  6. Gibt es ähnliche Alternativen?

Insbesondere über Risiken und mögliche Kosten der Geldanlage solltest du dich unbedingt informieren und auch nicht locker lassen, wenn der Bankberater dazu nur vage oder nicht transparente Aussagen macht.

Darüber hinaus sollten sich nach Abschluss des Gesprächs nicht unbedingt sofort für eine Anlage entscheiden, sondern noch eine Nacht darüber schlafen. Lass dich nicht unter Zeitdruck setzen, sondern überlege in Ruhe, ob der Anlagevorschlag tatsächlich für dich die optimale Lösung darstellt.

Da du bereits Leser des Blogs bist, kannst du das Gespräch bei der Bank eher als „Test“ sehen, da dir höchstwahrscheinlich Anlagen mit unnötig hohen Gebühren empfohlen werden. Meist wirst du mit einem kostengünstigen ETF Sparplan besser fahren. Hier im Blog erfährst du auch, wie du dir ein kostengünstigeres Online-Depot eröffnen kannst und deine Geldanlage selbst in die Hand nimmst.

Tipp 3: Gespräche zum Thema Versicherungen: Vorher neutral informieren

Als besonders heikel gelten Gespräche in der Bank oder bei Versicherungsgesellschaften, die eine Absicherung zum Thema haben. Nicht selten wird nämlich seitens der Berater versucht, möglichst viele Versicherungen zu verkaufen. Daher ist es dringend zu empfehlen, dass du dir bereits vor dem Gespräch darüber im Klaren bist, welche Versicherungen für eine optimale Absicherung überhaupt notwendig sind.

Um dies herauszufinden, solltest du dich kurz zu den wichtigsten Versicherungsarten informieren und welche Risiken diese absichern. Dann kannst du entscheiden, ob bei dir persönlich dieses Risiko überhaupt besteht und ob du dieses absichern möchtest.

Zu den wichtigsten Versicherungen, über die du dich informieren solltest, zählen insbesondere:

  • Privathaftpflichtversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Private Unfallversicherung
  • Hausratversicherung
  • Wohngebäudeversicherung
  • Krankenzusatzversicherung
  • Invaliditätsversicherung
  • Lebensversicherung

Wenn du beispielsweise ledig bist, macht der Abschluss einer Risiko- oder Kapitallebensversicherung wenig Sinn. Daher ist es äußerst sinnvoll, dass du dich zu diesem Thema zuvor informierst. Nicht selten wird nämlich trotzdem versucht, auch Ledigen eine Kapitallebensversicherung zu verkaufen. Dabei wird als Argument meistens angeführt, dass die Versicherung nach wie vor eine gute Option zum Aufbau einer privaten Altersvorsorge sei. Dies ist allerdings spätestens seit der Niedrigzinssituation nicht mehr der Fall, denn es gibt deutlich renditestärkere Alternativen.

Lesetipp: Welche Versicherungen braucht man wirklich?

Tipp 4: Verhalten im Bankgespräch: freundlich, bestimmt und kritisch auftreten

Die Bankenlandschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten auch insoweit geändert, als dass vielfach aus Beratern jetzt Verkäufer geworden sind. Für dich als Kunden heißt das, dass du den Aussagen der Mitarbeiter keineswegs blind vertrauen sollten. Daher ist es im Rahmen eines Gesprächs wichtig, zwar freundlich, aber dennoch selbstbewusst aufzutreten.

Zudem solltest du möglichst viele Aussagen kritisch hinterfragen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn du ein gewisses Grundwissen zum Thema hast. 

Möchtest du beispielsweise einen Immobilienkredit aufnehmen, sollten du wissen, dass die Zinsen in diesem Bereich aktuell durchschnittlich nur bei 0,6 bis 2,5 Prozent liegen. Daraus resultiert, dass du beispielsweise Angebote mit einem Zins von drei oder vier Prozent sofort ablehnst bzw. zumindest hinterfragen solltest, warum der angeboten Zinssatz relativ hoch ist.

Insbesondere bei Finanzierungsgesprächen bietet es sich zudem an, die Angebote zu vergleichen und keinesfalls das erstbeste Kreditangebot der Hausbank anzunehmen. Bitte einfach während des Gesprächs um etwas Bedenkzeit oder sage offen, dass du mehrere Angebote vergleichen möchtest.

Wie sind deine Erfahrungen im Bankgespräch? Bist du nur noch Online unterwegs oder bei einer Filialbank? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen in den Kommentaren!

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    Quellen: https://www.fuer-gruender.de/kapital/fremdkapital/hausbank/bankgespraech/, Abgerufen 13.07.2020

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    4 Gedanken zu „Bankgespräch – Wie du dich optimal vorbereitest“

    1. Tolle Tipps, danke! Das ist definitiv ein wichtiges Thema trotz Online Banking usw…
      Man lässt sich ja oft auch was an die Backe labern, was man überhaupt nicht will.

      Antworten
    2. Hallo,

      das ist wirklich ein sehr ausführlicher und guter Beitrag, ich selber würde nur noch für Immobilien-Finanzierungen zu einer Bank gehen, aber hier dann auch gleich zu verschiedenen um Vergleiche machen zu können.

      Danke und Gruß

      Stefan

      Antworten
      • Hi Stefan,

        danke dir. So ist es bei mir auch. Hier lohnt sich auch der Ganz zu einem Finanzierungsvermittler – trotz Provision erhält der Kunde oft noch einen günstigeren Finanzierungszinssatz als wenn man als Einzelperson zur Bank geht, das haben mehrere meiner Freunde so gemacht.

        Bg Florian

        Antworten

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