Ausgabeaufschlag – Kosten vergleichen

Geldschnurrbart Blog Post

Ein Vorteil von ETFs sind die niedrigen Gebühren im Verlgeich zu Fonds. Gebühren und weitere Kosten wie der Ausgabeaufschlag solltest du bei allen Finanzprodukten im Auge behalten, da sie sich negativ auf die Rendite auswirken.

Performance und Rendite nicht miteinander verwechseln oder gleichsetzen

Ein Fehler, den nicht wenige Anleger beim Vergleich von Fonds machen, besteht darin, sich lediglich die Performance zu betrachten oder gar Wertentwicklung und Rendite gleichzusetzen. Wenn du dich jedoch beispielsweise für den Aktienfonds mit der in den letzten drei Jahren besten Performance entscheidest, dann bedeutet das noch lange nicht, dass der Fonds auch mit der besten Rendite ausgestattet war.

Die Rendite setzt sich nämlich aus zwei Komponenten zusammen. Zum einen ist das die bereits angesprochene Wertentwicklung, also der Gewinn, zum anderen aber ebenfalls die für den Anleger anfallenden Kosten. Diese können unter Umständen erheblich sein und die Rendite um mehr als zwei Prozent reduzieren.

Was ist die Gesamtkostenquote (Total Expensive Rate – kurz TER)?

Eine wichtige Angabe, die dir bezüglich der Frage weiterhilft, wie hoch die Kosten bei einem ETF sind, ist die Gesamtkostenquote. Diese wird in der Fachsprache auch als Total Expensive Rate oder kurz TER bezeichnet. Diese Quote gibt an, wie hoch die Kosten prozentual ausgedrückt pro Jahr sind.

Allerdings besteht ein Problem darin, dass nicht unbedingt alle Kosten in der TER enthalten sind. Zum Beispiel stellt auch das Ausgabeaufschlag einen Kostenfaktor dar, jedoch ist er kein Teil der Gesamtkostenquote. Daher ist es wichtig, dass du die einzelnen Kostenfaktoren kennst um so gezielt zu vergleichen, wie hoch diese beim jeweiligen Fonds sind. Dazu gehören in erster Linie:

  • Managementgebühren
  • Verwaltungskosten
  • Vertriebsgebühren
  • Ausgabeaufschlag
  • Depotführungskosten
  • Transaktionskosten (Kauf und Verkauf Fondsanteile)

Mit diesen Kostenfaktoren möchten wir uns im Folgenden etwas näher beschäftigen.

Managementgebühren: Bei nahezu allen aktiv gemanagten Fonds üblich 

Ein Kostenfaktor, der meistens einen recht großen Anteil an der TER einnimmt, sind die Managementgebühren. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei quasi um die Entlohnung des Fondsmanagers für seine Tätigkeit. (Daher entfallen diese bei Indexfonds, da es hier keinen aktiven Manager braucht, der entscheidet, welche Aktie in das Portfolio kommt)

Besonders hoch sind diese Gebühren bei komplexeren Fonds, wie zum Beispiel Spezialfonds oder Mischfonds, aber auch bei Aktienfonds. Je nach Fondsart kannst du damit rechnen, dass die Managementgebühren zwischen 0,5 und bis zu 2,0 Prozent betragen können.

Verwaltungskosten und Vertriebsgebühren: Sehr unterschiedlich je nach Fonds 

Die Verwaltungskosten sind ebenfalls ein typischer Kostenfaktor bei Fonds und in der TER enthalten. Allerdings sind diese Gebühren in der Regel deutlich geringer als die Managementgebühren, sollten aber dennoch beachtet werden. Sie belaufen sich meistens auf 0,2 bis 0,5 Prozent.

Gleiches gilt für die Vertriebsgebühren. Diese werden allerdings meistens nur von sogenannten Trading-Fonds berechnet, die auf der anderen Seite jedoch keinen Ausgabeaufschlag haben. 

Ausgabeaufschlag: Kosten auf die Anlagedauer umrechnen

Der Ausgabeaufschlag fällt nicht unter die TER und sollte daher besonders beachtet werden. Der Ausgabeaufschlag ist wie der Name schon sagt ein Aufschlag auf den Ausgabepreis. Der Rücknahmepreis, zu dem die Fondsgesellschaft ihre Anteile zurücknimmt, ist dementsprechend prozentual geringer. Je nach Fonds bewegen sich die Ausgabeaufschläge meistens zwischen rund 1 bis 5 Prozent.

Da es sich allerdings nur um einen einmaligen Aufschlag beim Kauf der Fondsanteile handelt, alle anderen Kosten und vor allem die Rendite jedoch pro Jahr berechnet werden, ist es sinnvoll, den zu zahlenden Ausgabeaufschlag auf die Anlagedauer umzurechnen. Was dies im Detail bedeutet, kannst du dem folgenden Beispiel entnehmen:

  • Ausgabepreis: 60,78 Euro
  • Rücknahmepreis: 59,34 Euro
  • Ausgabeaufschlag: 1,44 Euro bzw. 2,43 Prozent 
  • Anlagedauer: 5 Jahre
  • Ausgabeaufschlag aufs Jahr gerechnet: 0,48 Prozent 

Im Beispiel führt der einmalige Ausgabeaufschlag in Höhe von 2,43 Prozent also bei einer geplanten Haltedauer der Fondsanteile von fünf Jahren zu aufs Jahr umgerechneten Kosten in Höhe von rund 0,48 Prozent. 

Depotführungs- und Transaktionskosten ebenfalls beachten

Zu den weiteren Kosten, welche in die Gesamtrendite bei einem Investment in Fonds einfließen, zählen die Depotführungs- und Transaktionskosten. Diese werden nicht von jeder Bank, Broker oder Fondsgesellschaft berechnen, aber wenn doch, solltest dies auch in die Berechnung einfließen.

Die Depotführungsgebühren reichen von 0 bis mehr als 50 Euro im Jahr. Es gibt also auch diesbezüglich Unterschiede.

Den passenden Broker findest du im Depot Vergleich.

Kostenvergleich lohnt sich

Da du deine Investition im Normalfall über ETFs abdeckst, liegen die Kosten sehr niedrig im Bereich von 0,2 – 0,7% TER p.a. Ausgabeaufschläge und andere verdeckte Kosten, die bei aktiven Fonds üblich sind, sollten dich daher nicht tangieren. Zur Übersicht und zur Vorbereitung aufs Gespräch mit dem Banker kennst du die Begriffe nun jedoch und kannst das Angebot dankend ablehnen und deine Finanzen z.B. mit ETFs selbst in die Hand nehmen.

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