Crowdinvesting – Anlage für Kleinanleger?

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Spätestens seit der Niedrigzinsphase gibt es einige Formen der Geldanlage, die neu am Markt aufgetreten sind. Dazu gehört unter anderem auch das sogenannte Crowdinvesting mit Anbietern wie Estateguru oder Bergfürst, wobei mitunter häufiger auch vom Crowdfunding gesprochen wird. Mithilfe des Crowdinvesting haben Kleinanleger die Möglichkeit, in ausgewählte Projekte zu investieren, die häufig sonst nur Anlegern mit deutlich mehr Kapital vorbehalten sind. Wir möchten uns im folgenden Beitrag intensiver mit dem Investment mittels Crowdinvesting bzw. Crowdfunding beschäftigen.

Projektfinanzierung und Beteiligungen oft nur vermögenden Anlegern vorbehalten

Für die meisten Kleinanleger und Kunden mit mittleren Vermögen stehen am Finanzmarkt ausschließlich standardisierte Anlageprodukte zur Verfügung. Dazu zählen beispielsweise Tagesgeld, Aktien oder ETFs. Besonders interessante Investments sind jedoch häufig vermögenden Privatkunden oder institutionellen Investoren vorbehalten.

Dazu gehören beispielsweise Investitionen in Projekte oder Beteiligungen verschiedener Art. Seit dem Crowdinvesting gibt es jedoch auch für Kleinanleger die Möglichkeit, gezielt in ausgewählte Projekte zu investieren.

Wie funktioniert Crowdinvesting?

Die Grundlage für das Crowdinvesting ist stets eine spezielle Plattform, auf der die Projekte vorgestellt werden. Dort meldete sich der interessierte Anleger an und kann sich anschließend die ausgeschriebene Projekte näher betrachten. Zu den einzelnen Projekten gibt es meistens einige Informationen, wie zum Beispiel:

  • Art des Projektes
  • Benötigtes Kapitalvolumen
  • Zinssatz bzw. Ertrag
  • Laufzeit
  • Weitere Details

Anhand dieser Angaben kann der Anleger beurteilen, ob diese Form des Investments in das entsprechende Projekt für ihn infrage kommt. Ist dies der Fall, kann ein ausgewählter Kapitalbetrag investiert werden. Der große Vorteil beim Crowdinvesting besteht darin, dass ein einzelner Anleger natürlich keineswegs die gesamte Summe investieren muss, die der Projektinitiator sucht. Stattdessen lässt sich meistens schon mit wenigen Hundert Euro in das entsprechende Projekt investieren.

Nachdem der Anleger sein Geld investiert hat, findet in der Regel eine jährliche Zinszahlung statt. Je nach Projekt wird entweder pro Jahr ein fester Zinssatz gezahlt oder es gibt eine ausgeschriebene Gewinnbeteiligung.

Bei der Rückzahlung des Kapitals gibt es zwei Varianten. Zum einen kann diese am Laufzeitende stattfinden. Zum anderen gibt es auch Projekte, bei denen die Kapitalrückzahlung in Teilen, beispielsweise über die Laufzeit verteilt in gleichen Anteilen jährlich, erfolgt. Diese Variante ist allerdings eher seltener anzutreffen.

In welche Projekte können Anleger investieren?

Welche Projekte auf der Crowdinvesting Plattform zu finden sind, hängt von der jeweiligen Plattform ab. So gibt es Crowdinvesting Plattformen, auf denen die Projekte mehr oder weniger bunt gemischt sind. Andere Plattformen hingegen konzentrieren sich auf einzelne Projektarten, wie zum Beispiel Immobilienprojekte.

Grundsätzlich sind es insbesondere die folgenden Projektdaten, die typisch für das Crowdinvesting sind:

  • StartUps
  • Mittelständische Unternehmen
  • Erneuerbare Energien
  • Immobilienprojekte
  • Private Equity

Einen besonders großen Anteil an den Projekten, die über Crowdinvesting Plattformen vorgestellt werden, haben in den letzten zwei Jahren die Immobilienprojekte. Immer mehr nachgefragt zur Kapitalbeschaffung sind die Anbieter StartUps und mittelständische Unternehmen.

Diese haben nämlich meistens noch nicht die finanziellen Rücklagen, um beispielsweise über die Börse Aktien oder Anleihen zu emittieren. Ein Bankkredit ist häufig gerade fürs StartUps schwierig oder relativ teuer, sodass Crowdinvesting eine Alternative ist.

Wie sicher ist das Investment mittels Crowdinvesting?

Die Begriffe Crowdinvesting und Crowdfunding werden häufig synonym verwendet, auch wenn es durchaus kleinere Unterschiede zwischen diesen zwei weiteren Varianten und dem Crowdlending gibt. Beim Crowdfunding liegt der Fokus auf der Finanzierung gemeinnütziger Projekte, während beim Crowdlending die Kreditsuche von natürlichen oder juristischen Personen im Vordergrund steht. Beim Crowdinvesting hingegen liegt der Fokus tatsächlich auf der Investition, also der Kapitalanlage.

Das Risiko von Crowdinvestingprojekten ist nicht unerheblich. Scheitert der Projektinitiator mit seinem Vorhaben, kann er häufig das entgegengenommene Kapital des Anlegers nicht zurückzahlen. Zwar gibt es durchaus einige Sicherungsmechanismen der jeweiligen Crowdinvesting Plattform, aber dennoch besteht ein nicht unerhebliches Kapitalrisiko, da wir Privatanleger meist nur ein nachrangiges Darlehen gegeben haben.

Kapital auf mehrere Projekte verteilen

Wie bei anderen Geldanlagen raten Experten beim Crowdinvesting ebenfalls insbesondere zur Diversifikation. Das bedeutet, dass der Kunde beispielsweise nicht 20.000 Euro in ein einzelnes Projekt investiert, sondern das Kapital zum Beispiel auf fünf oder mehr unterschiedliche auf der Crowdinvesting Plattform vorgestellten Projekte fließen lässt.

Somit wird eine Risikostreuung erreicht, sodass sich der Verlust bei einem Projekt auf das Gesamtvolumen nicht so negativ auswirken würde, als wenn das Kapital in ein einziges Projekt geflossen wäre.

Manche Crowdinvesting Plattformen bieten sogar eine Art Management für den Kunden an. In diesem Fall übernimmt der Anbieter die Aufteilung des Kapitals auf 10, 50 oder teilweise noch mehr Projekte.

Welche Rendite lässt sich mittels Crowdinvesting erzielen?

Bezüglich der Renditeerwartung lässt sich allerdings keine pauschale Aussage treffen. Dies liegt daran, dass die mögliche Rendite natürlich vom einzelnen Projekt abhängig ist. In der Regel gibt es bezüglich der Art des Ertrages drei Varianten, nämlich:

  1. Fester Zins (pro Jahr)
  2. Gewinnbeteiligung
  3. Mischung aus Zins und gewinnabhängiger Beteiligung

Die Gewinnbeteiligung ist zwar nominal attraktiver als der feste Zins, birgt aber mehr Risiko.

Da die Projekte sich beim Crowdinvesting zum Teil deutlich voneinander unterscheiden, lässt sich nicht einmal eine durchschnittliche Rendite angeben. Die Spanne ist relativ groß und reicht in der Regel von drei bis acht Prozent oder sogar darüber hinaus.

Für wen ist Crowdinvesting besonders geeignet?

Zudem ist Crowdinvesting vor allem für Kleinanleger interessant, denn meistens kann ein Investment schon ab 200 oder 500 Euro erfolgen.

Du solltest allerdings keine äußerst sichere Geldanlage suchen, denn dann wäre Crowdinvesting nicht die passende Lösung. Trotzdem hast du mittels der Verteilung des Kapitals auf mehrere Projekte zumindest die Chance, das gesamte Risiko zu reduzieren.

Insgesamt ist Crowdinvesting eine gute Möglichkeit um sich z.B. an innerstädtischen Immobilienprojekten zu beteiligen, die ansonsten nur Großinvestoren zur Verfügung stehen. Durch Nachrangdarlehen ist das Risiko jedoch auch hoch, weshalb diese Anlageklasse nur einen kleinen Teil des Vermögens darstellen sollte.

Welche Crowdinvesting Plattformen gibt es?

Abschließend möchten wir noch einige Crowdinvesting Plattformen nennen, die derzeit am Markt aktiv sind. Hier kannst du beispielsweise die Mindestanlagen vergleichen und sich über die jeweilige Plattform dorthin gehend informieren, welche Art von Projekten dort vorgestellt werden. Zu den bekanntesten Crowdinvesting Plattformen, die auch deutschen Anlegern zugänglich sind, zählen derzeit unter anderem:

  • Exporo (Immobilienprojekte ab 500 Euro)
  • Zinsbaustein
  • Bergfürst
  • WIWIN
  • Zinsland
  • GLS Crowd 

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