In nachhaltige ETFs bewusst investieren

Geldschnurrbart Blog Post

Kapitalaufbau ist ohne Zweifel wichtig – egal ob für das Alter, die Erfüllung eines Traums oder für ein finanziell sorgenfreies Leben. Die meisten Menschen fragen sich allerdings, wie und mit welchen Anlageformen sie heutzutage auf sichere und rentable Weise Kapital ansparen können. Und wie sie dies mit gutem Gewissen, also unter sozial-verträglichen, ethischen und ökologischen Kriterien erreichen. Wir erklären, wie all das mit nachhaltigen ETFs gelingt und was sich dahinter genau verbirgt.

Das Wichtigste in Kürze zu nachhaltigen ETFs:

  • Mit nachhaltigen Fonds bequem Sparen und Vermögen aufbauen
  • Leichtes Handling mit wenig Aufwand und geringen Kosten
  • Individuelle Anlagestrategie durch ausgewogenes Rendite-Risiko-Verhältnis 
  • Auch mit so genannten grünen Geld-Anlagen lässt sich eine gute Rendite erwirtschaften
  • Besonders empfehlenswert: Der  iShare MSCI Europe SRI UCITS ETF (WKN: A1H7ZS)

Gründe Geld anzulegen, gibt es viele

Persönlichem Vermögensaufbau kommen mehrere Bedeutungen zu: wichtig beispielsweise für Selbständige als Rentenversicherung. Aber auch für Arbeitnehmer, die ihre Altersbezüge aus der gesetzlichen Rente erhalten, ist ein zusätzlicher privater Aufbau von Vermögen essentiell, um die so genannte Versorgungslücke zwischen der zu erwartenden Vorsorge und dem tatsächlichen Bedarf zu schließen. Oft sind es aber einfach nur Wünsche, die man sich gerne erfüllen möchte. Für all diese Aspekte braucht es einen effektiven Anlageplan.

blank

Wie lässt sich Geld heute sinnvoll und lukrativ anlegen? Wie kann ich darüber hinaus nicht nur mir selbst etwas Gutes tun, sondern mit meiner Geldanlage auch einen ökologischen und sozialen Beitrag leisten?

Auf all diese Fragen gibt es eine einfache Antwort: mit nachhaltigen Anlageformen. Nachhaltige ETFs sind hierfür besonders empfehlenswert, denn sie eignen sich optimal für effektiven Vermögensaufbau. Mit einem nachhaltigen ETF bist du, je nach deiner persönlichen Anlage-Mentalität, bestens aufgestellt. Mit ETFs ist dein Geld

  • langfristig & effizient angelegt
  • attraktiv & perspektivisch auf Wachstum ausgerichtet
  • ökologisch, ethisch & sozial abgesichert.

Ein kleiner Exkurs – was sind ETFs genau?

Der Begriff ETF kommt aus dem Englischen: exchange-traded fund. Es handelt sich um einen, an der Börse gehandelten, Fonds, der aus Anteilen aus börsengelisteten Unternehmen besteht und mit dem du eine breite Streuung erreichen kannst. Wird synonym auch als Indexfonds (=Sammlung von Wertpapieren) bezeichnet, weil er immer einen bestimmten Index (beispielsweise den DAX, den S&P 500 oder den Nikkei 225) nachbildet.

Am Beispiel des DAX (= Deutscher Aktienindex, besteht aus den 30 größten börsennotierten Unternehmen) bedeutet das: im Fonds sind 30, bald 40, verschiedene Unternehmen zu unterschiedlichen Anteilen enthalten. Das heißt, der Wert des ETF bewegt sich immer in Abhängigkeit des DAX-Index nach oben bzw. nach unten. Anders ausgedrückt: Steigen die Kurse, steigt auch der Wert deines Fonds und umgekehrt.

Da stets in 30 Unternehmen investiert wird, ist allerdings das Risiko durch eine breite Streuung sehr ausgewogen. Denn, dass gleich alle 30 Unternehmen negative Zahlen schreiben, ist eher unwahrscheinlich.

Klar ist aber: Im Falle einer umfassenderen Finanz-Krise sinkt natürlich der Wert eines ETF. Verluste kannst du aber minimieren, indem du einen langfristigen Anlage-Horizont wählst, damit du steigende Werte, das heißt Gewinne auch mitnehmen kannst, wenn die Kurse wieder steigen.

Tipp: Schau dir auch einmal unsere Wiwin Erfahrungen an, eine Plattform auf der du nachhaltige Investments tätigen kannst.

Wie sich ein ETF zusammensetzen sollte

Das hängt von deiner Anleger-Mentalität ab. Agierst du gern risikoreich, entscheidest du dich für einen hohen Aktienanteil oder sogar einen Fonds aus rein nachhaltigen Aktien. Bist du eher zurückhaltend, sollten auch Rentenpapiere/Anleihen ins Depot.

Für Ausgewogenheit empfiehlt sich eine Diversifizierung (Streuung), also parallel Aktien und Anleihen (Rentenpapiere), da letztere nicht so starken Schwankungen unterliegen. Es gibt aber weitere Varianten, mit denen du eine breite Streuung erreichst, denn nicht nur die Anlageklassen sind variabel. Auch die Länder und Unternehmensbranchen sind wählbar.

Drei besondere Aspekte: nachhaltig, verantwortungsbewusst, ethisch

Die Beliebtheit nachhaltiger Kapitalanlagen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Denn neben den Anlagekriterien, bestehend aus dem magischen Dreieck aus Rendite, Liquidität und Risiko, ist ein weiteres dazu gekommen und es hat ein Umdenken stattgefunden: Weg von den gängigen, mitunter rücksichtslosen Kapitalmarktstrategien hin zu nachhaltigen Geldanlagen, die ökologische, soziale, verantwortungsbewusste und ethische Kriterien einbeziehen. Begriffe hierfür gibt es viele: nachhaltige ETFs, Ethikfonds, Nachhaltigkeitsfonds oder auch „fair world fonds“.

Allen gemein ist, dass es sich um ethisches Investment (englisch: Socially Responsible Investing, kurz SRI) handelt und ausschließlich in Unternehmen investiert, die nachhaltig agieren und beispielsweise den Bereichen Umwelt, Natur oder Clean-Tech angehören beziehungsweise diesem Status widersprechende Aspekte ausschließen.

Bei einer nachhaltigen Vermögensanlage weisen auf der Aktienseite die Einzelwerte nach den Kriterien der MSCI ESG Ratingagentur jeweils ein hohes Nachhaltigkeitsrating auf. Anlagen in börsengehandelte ETFs erfolgen nur, wenn sie auf den anerkannten Nachhaltigkeitsindizes basieren. In nachhaltigen ETFs sind unter anderem Unternehmen aus der Rüstungs- oder Atomindustrie oder die auf Kinderarbeit setzen und gegen ethische Prinzipien verstoßen, nicht enthalten.

Allerdings ist eine absolute Transparenz auf Grund der oft weit verzweigten Firmenstrukturen nicht immer möglich. Je größer ein Unternehmen und je unübersichtlicher die Firmenstruktur ist, desto wahrscheinlicher wird es sein, dass einzelne Firmenbereiche eventuell nicht (absolut) nachhaltig agieren.

Wichtig: Zur Abgrenzung nachhaltiger ETFs gegenüber klassischen Anlagen erhalten diese eine Kennzeichnung durch die „ESG“-Kriterien: Environment (Ökologie), Social (Soziales) und Governance (Ökonomie).

Nachhaltig versus rentabel

Musst du mit nachhaltigen Anlagen auf Rendite verzichten? Das Argument zahlreicher Gegner ist natürlich, dass durch Berücksichtigung ethischer Kriterien die Anzahl der Unternehmen in einem Fonds drastisch eingeschränkt wird, weil bestimmte Branchen herausfallen.

Wenn jetzt ausgerechnet diese gut laufen, erzielst du keine Gewinne. Das stimmt zwar. Aber Sinn und Zweck eines nachhaltigen ETFs ist nun mal der ethische (etc.) Aspekt. Und nachhaltig agierende Unternehmen sind zukunftsorientiert, handeln unter hohen Umweltstandards und sind weniger risikobehaftet.

Beispiele globaler nachhaltiger ETFs

Mit diesen beiden ETFs erreichst du eine besonders breite Streuung in mehrere Länder, die den Weltmarkt gut abbilden:

  • Der UBS MSCI World Socially Responsible bildet den Index MSCI World SRI ab. SRI steht, wie oben schon erklärt, für Socially Responsible Investment. Der Indexanbieter MSCI agiert hier nach dem sogenannten „Best-in-Class-Prinzip“: ausschließlich die Unternehmen einer Branche, die am nachhaltigsten agieren, sind in diesem Index enthalten. Das sind hier circa 400 Unternehmen aus 23 Ländern. Der MSCI World zählt hier zu den Klassikern an nachhaltigen ETFs. Zu beachten: die USA ist zu einem großen Anteil vertreten. Weitere Infos: ISIN LU0629459743, WKN A1JA1R, TER 0,25% p.a. & Verwaltungsgebühr 0,25% p.a.
  • Der iShares Dow Jones Global Sustainability Screened enthält rund 500 Aktienwerte aus 36 Ländern. Ausgeschlossen sind Unternehmen, die mit Waffen, Alkohol, Tabak, Glücksspiel oder Pornografie handeln. Allerdings Atomkraft ist erlaubt und Menschenrechtsverletzungen sind nicht vollkommen ausgeschlossen, trotzdem gilt auch hier das „Best-in-Class-Prinzip“. Anders als beim MSCI World SRI Index sind auch Schwellenländer anteilig vertreten. Weitere Infos: ISIN IE00B57X3V84, WKN A1H7ZT, TER 0,60% p.a.

Nachhaltige ETFs im europäischen Segment

iShares Dow Jones Eurozone Sustainability Screened UCITS ETF:

  • ISIN DE000A0F5UG3, WKN k.A., TER 0,41% p.a.
  • europäische Aktien
  • Fokus liegt auf Sozialem & Nachhaltigkeit
  • Alkohol, Tabak, Glücksspiel etc. sind ausgeschlossen

BNP Paribas Easy Low Carbon 100 Europe UCITS ETF:

  • ISIN LU1377382368, WKN A2DPX9, TER 0,30% p.a.
  • europäische Aktien
  • Fokus liegt auf geringem CO2-Ausstoß

BNP Paribas Easy MSCI EMU ex Controversial Weapons UCITS ETF:

  • ISIN LU1291098827, WKN A2AL1W, TER 0,25% p.a.
  • europäische Aktien
  • umstrittene Waffen sind ausgeschlossen

Lyxor MSCI EMU ESG Trend Leaders (DR) UCITS ETF:

  • ISIN LU1792117340, WKN k.A., TER     0,20% p.a.
  • europäische Aktien
  • Fokus liegt auf Nachhaltigkeit

Zu beachten: Fonds haben zum Teil unterschiedliche Bezeichnungen – je nach Anbieter. Wenn du dich also für einen Fonds entscheidest, den Namen aber beim Anbieter deiner Wahl nicht findest, kannst du mittels der ISIN (= Identifikationsnummer) überprüfen, ob es sich um den Fonds handelt, den du auswählen möchtest.

ETFs kaufen: Das passende Depot finden

Wichtigste Voraussetzung für den Kauf eines ETFs ist die Eröffnung eines Wertpapierdepots. Am besten geeignet sind online geführte Depots, die sehr einfach und unkompliziert zu handhaben sind. Die Kosten hängen in der Regel von der Bank, der Größe des Depots und der Anzahl an Orderaufträgen ab.

Bei den meisten Direktbanken lässt sich das Depot in wenigen Schritten online eröffnen und du kannst direkt mit dem Kauf von ETFs starten. Bist du bereits Kunde bei einer Filialbank oder Sparkasse, kannst du die Online-Eröffnung dort beantragen.

Bei Indexfonds entstehen laufende Kosten, wie z.B. Verwaltungs- und Handelsgebühren. Diese werden als TER (Total Expense Ratio) bezeichnet.  Sie liegen meist unter 0,5 % und fallen jährlich an. Ein Ausgabeaufschlag fällt beim Kauf von ETFs übrigens nicht an.

Direktbanken mit guten Konditionen sind unter anderem OnVista, Comdirekt, DKB und Finvesto.

Was beim Kauf von nachhaltigen ETFs zu beachten ist

Das wichtigste Kriterium: Herausfinden, welche Fonds wirklich dem Anspruch auf Nachhaltigkeit entsprechen. Auf den Webseiten der Anbieter ist mehr oder weniger ausführlich aufgelistet, nach welchen Nachhaltigkeitskriterien der Index zusammengestellt ist und welche Werte enthalten sind bzw. was ausgeschlossen ist.

Wie schon gesagt, dieser Punkt ist etwas heikel, weil es keine 100%ige Definition für den Begriff Nachhaltigkeit gibt und es auch von Land zu Land unterschiedlich ist. In Frankreich beispielsweise sind Atomkraftwerke teilweise in Ökologie-Fonds enthalten, weil sie einen niedrigen CO2-Ausstoß haben. In Deutschland wäre das undenkbar.

Eine weitere Überlegung: Möchtest du weltweit agieren oder lieber in spezielle Märkte, wie zum Beispiel Europa oder Asien investieren oder nur in einzelnes Land?

Unbedingt beachten: Du solltest stets einen kühlen Kopf behalten und prüfen. Denn viele ökologische Projekte versprechen zwar hohe Renditen, zum Beispiel Wind- und Solarparks, sind aber oft nicht besonders zukunftsträchtig, deswegen häufig riskant und risikoreich.

Was ist besser: ETF-Einmalkauf oder ETF-Sparplan?

Es gibt hier kein besser oder schlechter: es hängt rein von deiner individuellen Vorliebe ab. Mit monatlichen Raten kannst du bequem einen ETF-Sparplan bedienen und regelmäßig Anteile kaufen. Das funktioniert bei den meisten Banken schon mit kleinen Beträgen.

Die Raten werden von deinem Konto abgebucht und fließen in den/die von dir ausgewählten Fonds. Ein ETF-Sparplan ist eine sehr einfache Möglichkeit, langfristig Vermögen aufzubauen – und optimal für den Einstieg in Aktien.

Vorteil beim Sparplan: Wenn du regelmäßig in einen Fonds einzahlst, bekommst du in Zeiten niedrigerer Aktienkurse mehr Fondsanteile, und umgekehrt. So lassen sich bei einer langfristigen Geldanlage sinkende Kurse ausgleichen.

Wenn du eine größere Summe zur Verfügung hast, kannst du nachhaltige ETFs selbstverständlich auch in einem Einmalbetrag kaufen. Hier bleibt abzuwägen, ob bei hohen Kursen ein Ratenplan nicht günstiger wäre.

Fazit

Nachhaltige ETFs eignen sich optimal für effektiven Vermögensaufbau. Gleichzeitig kannst du damit einen sinnvollen Beitrag leisten, in dem du in Unternehmen investierst, die eine ethische, soziale und/oder ökologische Ausrichtung haben. Es ließe sich auch so formulieren: Nachhaltige ETFs sind eine Kapitalanlage mit gutem Gewissen. Und “grün” lässt sich bestens sparen.

Du erhältst zudem eine große Flexibilität, da es eine Vielzahl an Branchen, Ländern und Märkten gibt, in die du investieren kannst. Du hast die Wahl, in rein nachhaltige Aktien zu investieren oder dich für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aktien und Rentenpapieren zu entscheiden.

ETFs sind einfach zu handeln – an jedem Börsentag kannst du Anteile kaufen oder verkaufen und dich somit stets neuen Umwelt- bzw. Ökologieentwicklungen anpassen.

Fragen & Antworten

Ist „grünes“ Sparen eventuell nur ein kurzfristiger Hype?

Nein, ganz im Gegenteil. Das     Angebot wird immer größer – Nachhaltigkeit gewinnt immer mehr an Bedeutung.
   

Ist ein nachhaltiger ETF besser als andere grüne Anlagen?

Ja, denn andere „grüne“ Investments sind deutlich teurer und oft auch riskanter.
       

Dein Finanzbauplan in 3 Schritten

Schließe dich 20.000+ finanziellen Selbstentscheidern an. Erhalte neben deinem Finanzbauplan regelmäßig Tipps zum Geld verdienen, Geld sparen und Geld anlegen.

Schreibe einen Kommentar

Das könnte dir auch gefallen