Wer sich mit Thema Geld anlegen beschäftigt, stößt neben klassischen Geldanlagen wie Aktien, ETFs und Fonds auch auf alternative Investments wie LEGO. Wie man mit LEGO Geld verdienen kann und worauf du achten musst, erfährst du im weiteren Verlauf.
- LEGO als Geldanlage: Bloomberg-Studie
- Mit LEGO Geld verdienen: alles dazu im Video
- Mit LEGO Geld verdienen: Bewertungskriterien von Sets
- Mit LEGO Geld verdienen durch smarten Einkauf
- LEGO Lagerung
- LEGO als Geldanlage: Verkauf und Steuern
- Mit LEGO Geld verdienen: Risiken und Aufwand
- Häufig gestellte Fragen
LEGO als Geldanlage: Bloomberg-Studie
LEGO als alternative Geldanlage kann interessant und lukrativ sein. Das ist sogar wissenschaftlich bestätigt. Eine Studie aus dem Jahr 2015 untersuchte die Wertentwicklung von LEGO Sets über einen Zeitraum von 30 Jahren und kam abschließend zu folgenden Ergebnissen:
Durchschnittliche Rendite | 11 % p.a. |
Diversifikation | Ja. Negative Korrelation zu Aktien. |
Zeithorizont | Langfristig. Wertzuwachs 2-3 Jahren nach Produktionsstopp. |
Das hört sich verlockend an, besonders, wenn man eine Verbindung zu LEGO hat. Aus diesem Grund haben wir mit einem Experten das Thema näher besprochen. Steffen Boos (BrickLab Stuttgart) handelt täglich mit LEGO Sets und weiß daher, worauf es ankommt.
Mit LEGO Geld verdienen: alles dazu im Video
Mit LEGO Geld verdienen: Bewertungskriterien von Sets
LEGO Sets können anhand einer Vielzahl von Kriterien bewertet werden. Steffen Boos hat uns seine Bewertungsmatrix mit den wesentlichen Bewertungspunkten zu Verfügung gestellt, sodass wir uns selbst schlaumachen können.:
Aus der Praxis haben sich jedoch einige Faktoren als besonders wichtige Preistreiber herausgestellt:
Set wird nicht mehr produziert (End-of-Life)
Der wohl wichtigste Faktor, der die Preisentwicklung bestimmt, ist der Produktionsstopp des Sets. Das hat auch die Studie aus dem Jahre 2015 bestätigt. Den größten Wertzuwachs erfahren die Sets danach in der Zeit nach End-of-Life (EOL).
Es kann allerdings nie sicher gesagt werden, wann ein Set EOL geht. Im Schnitt sind es 2-3 Jahre nach Erscheinen. Auf der Seite www.brickmerge.de und www.stonewars.de werden zu vermeintlichen EOL Zeitpunkte von Sets Listen geführt.
Exklusivität und Lizenz
Exklusive Sets und Sets mit Lizenz (Marvel, Star Wars, Audi,…) erfahren besonders oft nennenswerte Preissteigerung nach dem Produktionsstopp (End-of-Life) vorausgesetzt, dass der Lizenzgeber fortwährend positiv auf sich aufmerksam macht
Preissegment
Die höchsten relativen Renditen sind eher im mittlere Preissegment (30-80€) zu erwarten. Ein Liebhaber würde eher 60€ statt 30€ bezahlen als 1.200€ statt 600€.
Minifiguren
Exklusive Minifiguren, die nur im betrachteten Set vorkommen, sind überdies ein weiterer Vorteil. Eine Seite, die sich diesem Thema widmet: www.brickset.com
Teile bezogene Parameter
Der Part-out-Value beschreibt den Wert des Sets, wenn man alle Teile einzeln verkaufen würde. Dieser sollte mit dem Faktor 2 oder mehr im Verhältnis zur unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) stehen, um somit infrage zu kommen.
Das Verhältnis aus Teilen zu UVP ist durchschnittlich rund 10 Cent. Bei einem schlechterem Verhältnis müssen daher andere Gründe für ein Investment sprechen.
Mit LEGO Geld verdienen durch smarten Einkauf
Ein kaufmännisches Sprichwort besagt, dass der Gewinn im Einkauf liegt. Da ist etwas Wahres dran. Die UVP sind allerdings außer bei exklusiven Sets und zur Kennzahlbestimmung eher uninteressant. Sets gehen nämlich bereits von LEGO mit einem 20-30 % Händlerrabatt in den Vertrieb.
Mit Vergleichs-Apps lässt sich die Preisentwicklung (beispielsweise steigend) darstellen. Außerdem können Preisniveaus und Schnäppchenbereiche identifiziert werden und entsprechend ein Alarm gestellt werden.
LEGO Lagerung
Die Lagerung von LEGO Sets ist auf jeden Fall weniger kompliziert als man denkt:
- Originalverpackt
- Licht- und Feuchtigkeitsgeschützt
- Am besten in einer verschließbaren Kunststoffkiste
LEGO als Geldanlage: Verkauf und Steuern
Der Verkauf eines an Wert gestiegenen Sets gelingt schließlich am besten über Ebay oder Kleinanzeigen. Abschließend stellt sich die Frage nach der Versteuerung.
Wer in kleinem Ausmaß gelegentlich ein Set verkauft, fällt wohl steuerlich unter das „private Veräußerungsgeschäft„. Dabei gilt die Freigrenze von 600 € pro Jahr bei der, der Verkauf steuerfrei ist. Steuerfreiheit besteht obendrein bei einer Haltedauer von über einem Jahr.
Anders sieht das Ganze aus, wenn man im größeren Stil, also gewerbsmäßig, LEGO kauft und verkauft. Dann führt nichts an einer Gewerbeanmeldung vorbei.
Dort kann zu Beginn sicher von Kleinunternehmer Regelung gebracht gemacht werden. Sobald das Geschäft Fahrt aufnimmt, ist sicher eine Beratung beim Steuerberater sinnvoll.
Mit LEGO Geld verdienen: Risiken und Aufwand
Der LEGO Markt ist deutlich intransparenter als der Aktienmarkt. Das hat den Vorteil, dass man echt Schnäppchen finden kann, aber auch dass man das muss, um eine zufriedenstellende Rendite zu erzielen. Nur wenige Sets steigen letztendlich deutlich an Wert.
Bei Lizenzprodukten ist man bei der Wertsteigerungen schließlich besonders vom Lizenzgeber abhängig. Wird eine Lizenz, beispielsweise Star Wars, nicht erfolgreich weiter geführt, ist eine Wertsteigerung der Sets fraglich.
Des Weiteren kann LEGO jederzeit ein EOL Set, das sich großer Beliebtheit erfreut, neu auflegen und damit den Markt für das Vorgängermodell zerstören (Stichwort Millennium Falke)
Schwierige Skalierbarkeit muss bedacht werden, wenn man in größerem Umfang mit LEGO Geld verdienen möchte. 10.000 € in mehreren vielversprechenden Sets unterzubringen ist deutlich aufwändiger als die gleiche Summe in Aktien, ETFs oder Anleihen zu stecken.
Häufig gestellte Fragen
Eine Studie aus dem Jahr 2015 untersuchte die mögliche Rendite von LEGO über einen Zeitraum von 30 Jahren. Dabei konnte eine Rendite von durchschnittlich 11 % p.a. erreicht werden.
Die Sets steigen an Wert in erster Linie, nachdem sie nicht mehr produziert werden. Daher sollst du Sets auswählen, die kurz vor dem Produktionsstopp stehen. Das ist circa 2-3 Jahren nach Erscheinen. Weitere Bewertungskriterien erfährst du im Artikel.
Dr. Alexander Merz ist Zahnarzt, Privatanleger und Zahlenliebhaber. Seine Interessenschwerpunkte sind Aktienanlagen (6-Stelliges Depot) und Optionshandel (5-Stelliges Depot). Als Optimierungsenthusiast testet Alex neue Investments, Finanzplattformen und baut Online-Projekte auf.
Cooler Beitrag! Hat mich inspiriert, weil es mal was anderes zum Thema investieren ist. Auch wenn ich vermutlich nicht sofort den Keller freiräumen werde, um Lego einzulagern… 🙂
LG, Ela
Hey! So soll es doch sein. Ich habe meinen Keller auch nicht freigeräumt. Starten kann man ja zum Glück auch sehr viel kleiner.
Echt interessant. Könnt ihr noch mehr Beiträge zu „alternativen“ Investments machen?
LG,
Andi
Hi Andi,
sind in Arbeit. Lg Alex
Wie cool!
Auf die Idee würde ich nie kommen es ist aber wirklich eine schöne Abwechslung zu anderen Ideen.
Danke dafür.
Hallo Andi,
sehr interessanter Artike und absolut lesenswert! Danke für Deine Mühen hierzu! Ich bin wirklich gespannt, wie sich das Thema LEGO Investment in den Folgejahren entwickelt. Ich verfolge das Thema schon eine Weile und bin kürzlich auf eine Veröffentlichung gestoßen. Es gibt seit wenigen Tagen ein sehr umfangreiches Buch zum Thema LEGO Investment (LEGO Almanac – Investieren in LEGO Sets). Hast du hierzu bereits Erfahrungen und kannst dazu etwas sagen? Ich wünsche Dir weiterhin besinnliche Festtage und einen guten Rutsch in das Neue Jahr!
Viele Grüße,
Frank
danke für den Input