Dies ist der Auftaktbeitrag einer ganzen Artikelserie: Leser Alexander (33) fand das Investieren in ETFs zwar vernĂźnftig, aber auch langweilig. Also schaute er sich nach weiteren InvestitionsmĂśglichkeiten um und stieĂ auf den Handel mit Optionen. Nun ist ein Jahr vergangen und er teilt in dieser Artikelserie seine Erfahrungen und Rendite mit Optionen . Wer während der Corona-Zeit Lust auf aktiveres Investieren (mit Chance auf hohe Rendite) hat, kann dem Beispiel von Alexander folgen und seinen Schritten und Ăberlegungen zum Optionshandel folgen. Hast du ebenfalls im letzten Jahr Interessantes gelernt, dass du gerne mit Anderen teilen mĂśchtest, schreib mir gerne an info@geldschnurrbart.de. Viel SpaĂ mit der Artikelserie bestehend aus 9 Teilen!
Alexander (33) â Ăber mich und wie ich zu Optionen kam
Mein Name ist Alexander (33) und ich habe wohl den klassischen Werdegang eines Investors durchlaufen: Zuerst alles Geld auf dem Sparbuch gehortet. Dann gemerkt, dass wir Geld anlegen mĂźssen um es nicht von der Inflation auffressen zu lassen. Aktiendepot erĂśffnet, gelernt, dass ETFs sinnvoll sind um das Risiko zu streuen und man am besten passiv investiert.
Seitdem investiere ich meine monatlichen ĂberschĂźsse in Aktien-ETFs und Einzelaktien . Wenn man das jedoch vernĂźnftig macht und daher nicht darauf setzt, den Markt zu timen etc., ist das ein relativ langweiliges Unterfangen, das automatisch abläuft .Â
Also informierte ich mich zusätzlich Ăźber weitere InvestitionsmĂśglichkeiten . Optionen fielen mir dabei auf, da ich das Konzept dahinter plausibel fand: Menschen bezahlen andere dafĂźr, dass sie sich gegen Verluste absichern. Nach dem Motto âeinfach mal machenâ wollte ich wissen, wie das funktioniert, wie viel Verdienst mĂśglich ist und ob es mir Freude bereitet.
Dass das Handeln mit Optionen dann doch so gut läuft, hat mich selber Ăźberrascht. Mein jetziges Ziel ist es zu schauen, ob ich mit meiner Strategie diesen Trackrecord aufrecht erhalten kann.Â
Meine Vorbereitung
Als Vorbereitung recherchierte ich rund fĂźnf Stunden auf verschiedenen Blogs + Youtube Videos. Immer wieder stieĂ ich dabei auf eine Buchempfehlung: Strategisch Investieren mit Aktienoptionen: Konservativer VermĂśgenszuwachs mit Stillhaltergeschäften von Dr. Peter Putz.Â
Ich besorgte mir das Buch und las es an einem Wochenende durch.Â
Ich wollte direkt loslegen und erÜffnete neben meinem Onvista-Depot fßr Aktien ein weiteres Depot fßr Optionen (dazu später mehr: Teil 6: Optionen Broker).
Lieber fehlerhaft gestartet, als perfekt gezĂśgert: Mein erster Trade mit Optionen
Ausgestattet mit einem groben Regelwerk im Kopf legte ich los. Nach meinem heutigen Wissen keine aufwändige Strategie: Covered Calls, Cash Secured Puts (Erklärung siehe Teil 3: Put Option, Teil 4: Call Option). Nach der Einzahlung von 2.000 Dollar fßhrte ich meinen ersten Optionstrade aus:
Tanger Factory Outlet: SKT April25â19 PUT 16
Die Zeile sieht komisch aus, aber am Ende von der Serie wisst ihr, was ich gemacht habe.
Während meines ersten Jahres habe ich einiges dazugelernt und mein Regelwerk angepasst, was ich im Kapitel Regelwerk (Teil 7: Optionsstrategien â Meine einfachen Regeln) erläutere.
Meine Rendite mit Optionen im ersten Jahr
Die ersten Trades liefen exakt so, wie ich mir das erhofft hatte. Es gefiel mir immer mehr und weil es gut lief, investierte ich mehr Geld .
Im Durchschnitt hatte ich im ersten Jahr 10.000 US-Dollar zur Verfßgung in meinem Optionsdepot. Hierfßr habe ich im ersten Jahr 2.140 US-Dollar an Gewinnen durch meine Optionsstrategie erhalten. Das entspricht einer Rendite von 21,4% vor Steuern. Auf das gesamte Jahr hochgerechnet wären das sogar ßber 28,5% p.a. Rendite mit Optionen.

Heute, im zweiten Jahr meines Handels mit Optionen, ist meine Grundstrategie gleich geblieben. Nach und nach habe ich die Strategie weiter verfeinert. Mein Zeitaufwand wurde ebenfalls geringer .
Zu Beginn habe ich jeden Tag ins Depot geschaut. Es war nicht notwendig, aber hat SpaĂ gemacht (ich kam mir wie ein Trader vor :))Â
Notwendig war, dass ich im Schnitt pro Woche 1-2 Stunde aufgewendete, um:
- meine Watchlist auszubauen
- am Regelwerk zu feilen
- neue Optionstrades zu Ăśffnen und zu schlieĂen.

Das Foto zeigt meine zusätzliche und vielleicht unnĂśtige handgeschriebene Liste. So behalte ich zusätzlich zur Handelsplattform den Ăberblick , fĂźr welchen Optionsverkauf wie viel Geld reserviert werden muss. Zusätzlich kann ich so meine angestrebte Monatsrendite im Blick behalten.
Update 2021: Auch im 2. Jahr Optionshandel lief es 2020 trotz Corona mit
19,1% Optionen Rendite sehr gut!
Fazit nach meinem ersten Jahr mit Optionen â Risiko & Rendite, die SpaĂ machen
Mein Fazit nach dem ersten Jahr Optionshandel: eine super spannende Sache, die eine beträchtliche Rendite erwirtschaftet hat.
Mir ist klar, dass der Zeitraum von einem Jahr noch nicht aussagekräftig genug ist, um den Optionshandel langfristig fßr mich beurteilen zu kÜnnen. Die Vorteile im Vergleich zu meinen passiven ETF-Investments : Ich habe die MÜglichkeit, aktiv etwas zu machen, um meinen Cashflow zu erhÜhen.
Auch wenn es super läuft mit rund 25% Rendite, muss man sich zwingen, auf dem Boden zu bleiben . Mir, als sicherheitsorientierter Typ, kommt es schon verdächtig vor, als kompletter Anfänger circa 25% Rendite zu machen. Aus diesem Grund halte ich deshalb mein Gesamtexposure gering.
Ich strebe an, dass ich 20% meines GesamtvermĂśgens im Optionsdepot habe. Das ist offensiv, habe aber keine Verbindlichkeiten in Form von Immobilienkrediten oder sonstige Verpflichtungen.
Daher sage ich mir: no risk, no fun. Auch wenn ein Totalverlust sehr unwahrscheinlich ist, rechne ich damit, dass ich einen Teil des VermĂśgens verlieren kĂśnnte. Ich kĂśnnte damit leben, denn die Entscheidung fĂźr das Risiko treffe ich bewusst .
Sind Optionen etwas fĂźr dich?
Optionen sind etwas fĂźr dich , wenn du
- an den Finanzmärkten interessiert bist
- gerne auch mal âaktivâ investieren willst
- bereit bist, zu lernenÂ
- Fuck-you-money hast, das du mittelfristig nicht benĂśtigst.
Optionen sind nichts fĂźr dich , wenn du
- dich ungern mit Geldanlagen beschäftigst
- nicht genug Startkapital (2.000-5.000 Euro) hast
- das Geld zeitnah benĂśtigst oder einen Verlust nicht kompensieren kĂśnntest
Nun aber alles der Reihe nach.
In Teil 2 legen wir den Grundstein zu Optionen: Was sind Optionen?
Schreibt uns gerne in die Kommentare, wie seid ihr bisher investiert, kommt Optionshandel eventuell in Frage oder seid ihr schon aktiv dabei?
Wir freuen uns, gemeinsam zu lernen!
Risikohinweis / Disclaimer
Der Inhalt wurde mit grĂśĂter Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Der Autor Ăźbernimmt ausdrĂźcklich keine Verantwortung, Garantie und/oder Gewähr fĂźr die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen. Vom Autor erwähnte Aktien, Optionen und sonstige Investmentarten sind immer mit Risiken behaftet und kĂśnnen zum Totalverlust des Kapitals fĂźhren (Weshalb wir nur einen kleinen Teil unseres GesamtvermĂśgens einsetzen).
Alle Texte sowie Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Sie dienen lediglich der Weiterbildung und Unterhaltung! Sollte der Leser sich Inhalte dieses Artikels zu eigen machen oder etwaigen Ratschlägen folgen, so ist er sich bewusst, dass er eigenständig handelt und fßr sein Tun selbst Verantwortung trägt. Eine Haftung, auch im Einzelfall, ist ausgeschlossen.
Du benÜtigst grundlegendes Verständnis darßber was Optionen sind, eine Optionensstrategie, frei verfßgbares Kapital, das du nicht zum Leben brauchst und einen Optionen Broker. In meiner Artikelserie stelle ich meinen Weg zum Optionshandel vor.
Das hängt von der gehandelten Option ab. Es gibt Optionshandel bei denen ein theoretisch unbegrenztes Verlustrisiko besteht. Ich bevorzuge abgesicherte, gedeckte Option zu handeln. Mit gedeckten Put-Optionen oder Call-Optionen lässt sich das Risiko fßr einen klar und verständlich darstellen. Dazu habe ich ein Regelwerk zu meiner Optionsstrategie erstellt.
Moin,
ich bin schon länger begeisterter Optionshändler. Zweieinhalb Jahre habe ich auch nur gute Ergebnisse mit dem Handel von Aktienoptionen erzielt. Bis der Crash kam. Grad heute habe ich aber ein Video verÜffentlicht, in dem ich mit Torsten Tiedt vom Aktienfinder ßber die Schattenseiten des Optionshandels spreche.
Wir gehen beide auf Phasen ein, in denen es mal nicht so gut gelaufen ist.
Sehr cool, dass Alexander auch im Crash noch ordentlich kassiert hat. Ich habe eine Telegramgruppe,
davon hat keiner (!!!) im Crash positive Rendite gemacht. Ich habe händeringend nach jemandem gesucht! Man lernt ja gerne von erfolgreichen Menschen. Ebenso bekannte deutsche Optionäre, Profis wenn man so will â negative Rendite seit dem CrashâŚ
Ich bin richtig gespannt, wie Alexander das gemacht hat. Vielleicht hat er auch mal Lust auf ein gemeinsames Video (wenn gewĂźnscht auch anonym). Da kann man sicher einiges lernen.
Freue mich total auf die weiteren Teile dieser Serie đ
SchĂśne Ostern allen!
Beste GrĂźĂe
Vincent
Hallo freaky finance,
ich fßhle mich geehrt so schnell einen Kommentar von dir bekommen zu haben. Ich habe gelesen, dass du im März leider einen Verlust von ßber 50.000 EUR in deinem Optionsdepot verbuchen musstest. Ich vermute, dass du auf Magin handelst und in der Corona Krise selbst konservativ gewählte Strikes bei deinen Short Puts (SP) heftig ins Geld gelaufen sind. Da du dich vermutlich nicht ausßben lassen konntest, weil die SP nicht gedeckt waren musstest du natßrlich glattstellen und so einen Verlust realisieren.
Ich habe vor dem Handel auf Margin (noch) zu viel Respekt so dass bei mir alles gedeckt gehandelt wird. Das hat fßr mich den Vorteil, dass ich zu keinem Zeitpunkt einen Verlust realisieren MUSS. Während der Phase der schärfsten Korrektur hatte ich auch Buchverluste von ca. 20%. Da ich aber nicht gezwungen war Optionen mit Verlust glattzustellen konnte ich weiter Option schreiben. So das Stand heute die Buchverluste bereits wieder ausgeglichen sind. Im Vergleich dazu steht meine gewählte Benchmark ACWI bei -16% YTD.
Die fßr mich relevante Performancekennzahl ist die Rendite auf mein eingesetztes Kapital. WÜchentliche Schwankungen im Buchwert des Optionsdepots interessieren mich ähnlich wenig wie bei meinem Buy-and-Hold Aktien/ETF Portfolio. Ich verfolge das natßrlich auch, aber den fßr mich zählenden Abschluss mache ich nach einem Jahr und stelle diesen gegen ein passives ETF Investment mit dem gleichen eingesetzten Kapital.
Ich hoffe, dass mein Plan aufgeht und ich trotz Corona Krise dieses Jahr wieder ein Plus mache und meine Benchmark schlage. Wir werden sehenâŚ.
Beste GrĂźĂe
Alex
Hi Alex,
wie ich gehandelt habe und was zu meinem Verlust gefĂźhrt hat beschreibe ich in dem Video https://youtu.be/UkRnjGYwjk0
Auf jeden Fall ein Vorteil in der Phase nur gedeckte Trades offen gehabt zu haben.
In die Richtung werde ich auch definitiv wieder gehen đ
Also hattest du in der heiĂen Phase des Crashs keine auslaufenden Positionen? Oder bei einer bestimmten Verlustschwelle geschlossen? Oder hast du die gerollt? Oder zu den Ăźbelsten Kursen die Aktien einbuchen lassen?
Cash gedeckt ist gut, weil man mehr MĂśglichkeiten hat aber das alleine schĂźtzt einen ja nicht vor Verlusten.
Danke und beste GrĂźĂe
Vincent
Hallo Vincent,
doch ich hatte SP in der heiĂen Phase laufen. Ich habe mich ausĂźben lassen und dann an die Situation angepasste Calls geschrieben. Die muss ich jedoch in dieser Aussnahmesituation Ăśfters kontrollieren und ggf. rollen um wieder zum Einstandskurs zu gelangen. Bis jetzt funktioniert es und ich konnte mein zwischenzeitlichen Buchverlust wieder ausgleichen. Das Rollen hat natĂźrlich seinen Preis der die bereits eingefahren Rendite schmälert. Was am Ende dabei rauskommtâŚich bin gespannt.
Ho Alex,
danke fĂźr die Antwort. Was sind âan die Situation angepasste Callsâ? Auf den eingebuchten Bestand (Covered Calls)? Oder einfach grundsätzlich Calls weil die Kurse runter gingen und Calls in der Situation besser laufen? Ungedeckte Calls sind nämlich leider auch brandgefährlich, wenn dir der Kurs dann doch auf einmal noch oben wegläuft. Das heiĂt ja auch, dass man eine feste Marktmeinung haben muss: Kurs fällt! Sonst wird es eben teuer. Covered Calls finde ich klasse, wenn man den Strike an seinen Einstandspreis oder gar hĂśher legen kann. Aber das dĂźrfte in der Marktphase ja auch nicht der Fall gewesen sein, weil deine Strikes wahrscheinlich recht weit Ăźber dem Kurs zum Einbuchungszeitpunkt lagen?!? Dieses ârantastenâ von unten mit Covered Calls an den Einstandskurs mache ich zwar auch manchmal aber dann wird es eben auch schon wieder anstrengend. Bin jedenfalls mega interessiert an deinem Vorgehen und wir kĂśnnen uns da gerne auch mal auĂerhaĂśb der Kommentarfunktion unterhalten.
SchĂśne Ostern!
GruĂ
Vincent
Ja, da lese ich doch gerne mal mit.
Mich interessiert das Thema sehr, aber den ersten Schritt habe ich mich irgendwie noch nicht getraut.
Hallo maTTes,
ging mir genauso. Deswegen fĂźhre ich in der weiteren Serie auch Step-by-Step mit Screenshots alle wichtigen Aktionen durch. Bleib dabei und entscheide am Ende ob es was fĂźr dich sein kĂśnnte!
beste GrĂźĂe
Alex
Absolut coole Serie. Ich bin gerne dabei, was dazu zu lernen. Habe mich noch nie Optionen ausprobiert.
Hi Thu,
freu mich, dass du dabei bist! Heute Abend kommt der Grundlagenteil â Was sind Optionen? Bei Fragen/Anregungen gerne kommentieren.
Lg Florian
Hallo,
auch ich handel seit Jahren Optionen. Leider habe auch ich einen hohen 5-Stelligen Betrag in den Markt einzahlen mĂźssen.
Finde es gut, dass es immer mehr private Optionshändler gibt. Bin gespannt wie es weiter geht.
In dem erwähnten Buch werde ich von Peter sogar im Vorwort erwähnt, wenn ich mich recht erinnere.
Alles Gute Andreas
Hallo,
das Buch ist klasse und war mir eine groĂe Hilfe meinen doch recht einfachen Ansatz zu entwickeln.
Beste GrĂźĂe
Alex
Hallo Vincent,
ja, âangepasste callsâ sind alles Covered Calls (CC) auf den eingebuchten Bestände. Naked oder ungedeckt handele ich nicht. Du hast Recht, dass die einbuchten Bestände im Minus zum Einstandskurs sind und ich keinen Call wirtschaftlich beim Einstandskurs schreiben kann. Deswegen wähle ich den Strike niedriger. Du hast auch Recht das in der aktuellen Krise mehr Aufwand erfordert als in nicht-Krisen Märkte. Ich habe fĂźr meine Basiswerte eine klare Marktmeinung und zwar, dass die mittel- bis langfristig steigen. Solange die Kursentwicklung unentschlossen ist versuche ich durch CC auf meine Bestände Prämien zu erzielen. Wenn die Kursentwicklung dann wie erwartet irgendwann steigt muss ich hoch-rollen â das wird dann einen Verlust ergeben. Ich hoffe dass ich dann aber unterm Strich besser performt habe als meine Benchmark (ACWI oder mittlerweile besser: Nasdaq 100). Das wäre ja auch schon eine gute Leistung
Hallo, mich wßrde mal interessieren, welche Underlying Du handelt. Ich hätte einen CSP zu 169 auf IWM geschrieben, und wßrde ausgeßbt. Danach ging der Kurs steil bergab. Den Verlust im Underlying konnte ich durch CC bisher nicht aufholen. Trotz Üfter Rollen. Z. Zeit musste ich die Aktien (IWM) fßr 118 abgeben und habe einen CSP zu 118 offen. (Prämie 440 Dollar) Laufzeit noch bis Freitag in 8 Tagen. Da mein Konto zu Anfang nur 15000 ⏠war, schreibe ich halt immer nur eine Option und nicht auf Marvin. Bin gespannt auf Deine weiteren Artikel. Besonders ßber die Steuer. M. f. G. Eugen
Hallo Eugen,
meine UL sind alles Einzelaktien aus der Tech-Branche (dazu kommt noch was). Ich habe bis jetzt auf einen ETF wie IWM Optionen geschrieben, wobei das mit Sicherheit eine gute Idee ist (Stichwort Diversifikation). Ich konnte bisher meine Buchverluste durch CC wieder ausgleichen, allerdings sind meine UL auch nicht so stark gefallen wie der Russell 2000. Vielleicht liegt es daran das Small Caps stärker abgestraft wurden als andere Werte (z.B.: Tech Werte?).
Auf jeden Fall gut, dass du nicht auf Margin gehandelt hast, denn das hätte dir das Genick brechen kĂśnnen. AuĂerdem wĂźrde ich dein Handel nach einem Zeitraum einem gleichdotierten Einzelinvestment in den Russell 2000 ETF vergleichen. Vielleicht kommst du dabei mit deiner Optionsstrategie besser weg. Und besser weg kann ja auch heiĂen: weniger Verlust. So werde ich zumindest mein Optionshandel am Ende des Jahres gegen meine Benchmark (Nasdaq 100) vergleichen.
Beste GrĂźĂe
Alex
Entschuldige die Tippfehler.
Hallo Alex,
vielen Dank fĂźr die spannende Reihe! Ich habe durch die Telegram-Gruppe von Vince Ende letzten Jahres mit Optionen begonnen und konnte von Dezember bis Februar auch ca. 20% Rendite rausholen. Da bei mir allerdings fast alles in Aktiensparpläne geht und ich viel auf Margin gehandelt habe, bin ich durch verlustreiches SchlieĂen von Positionen baden gegangen, aber nur in kleinem Stil (ca. 1000âŹ). Egal, Staub abklopfen und zurĂźck in den Sattel. Den ersten SP konnte ich letzte Woche mit Gewinn schlieĂen und die nächsten (teuren) SP laufen erst Mitte Mai aus, sodass sich die Kurse bis dahin noch hoffentlich etwas erholen kĂśnnen.
Also, ich bin gespannt, was ich bei dir lernen kann!
Hallo Alexander,
ich danke Dir fĂźr deine AusfĂźhrungen. Das macht sehr viel MĂźhe, das so ordentlich zu dokumentieren. Eine Frage habe ich. Wie Du deine Rendite (auf die Laufzeit des Trades und p.a.), anhand der Prämien und âreservierten Werteâ (wie Du es nennst) ausrechnest habe ich verstanden. Das betrifft dann die Rendite, welche direkt aus den Optionen entsteht. Allerdings vermisse ich die Gegenrechnung der Rendite aus den angedienten und abgekauften Aktien. Kannst Du dazu bitte eine detaillierte Darstellung mĂźndlich oder bildlich machen.
Ich mÜchte diesen Punkt aufwerfen, weil deine Optionsstrategie recht aggressiv ist. Das geht bei CSPs und CCs. Allerdings wird die Rendite dann nicht nur aus Optionsgeschäften bestimmt sondern auch aus dem endgßltigen Glattstellen von Aktienpositionen und das kÜnnen bei einem bevorzugten Delta von 0,2 und einer Toleranz gegenßber Optionsausßbungen nach einiger Zeit einige werden.
Zum Beispiel gleich dein 1. Trade aus Abbildung:
https://geldschnurrbart.de/wp-content/uploads/2020/03/optionen-rendite.jpg
vom 31.05.2019 auf IQ. Die 100 Aktien wurden dir doch bestimmt abgekauft. Hattest Du diese vorher?
Oder der Trade vom 07.08.2019 bei ANGI. Nach dem Schreiben des CSPs ist die Aktie um 30% gefallen. Ich denke die 100 Aktien wurden Dir angedient.
Sicher kÜnnen das jetzt nur die ungßnstigen Beispiele gewesen sein. Aber es wßrde mich im Detail interessieren, ob die aus deiner Optionsstrategie indirekt resultierenden Aktiengeschäfte mit in die Rendite einkalkuliert wurden.
Ich danke Dir fĂźr deine Information.
Viele GrĂźĂe, Markus
Hallo Markus,
vielen dank fßr deinen Kommentar. Vorneweg zum Thema ANGI: das als UL auszuwählen wßrde ich wegen der Weiterveroptionierbarkeit heute nicht mehr machen. Ich habe ANGI heute noch im Bestand und fßhre es zu Renditeberechnung mit seinem Einbuchungskurs von 12.50 USD x 100 im investierten Kapital.
Zum Thema IQ:
Das hast du richtig erkannt. Die wurden mir per CC wieder ausgebucht. Ich update gerade nach Kommentar eines Lesers das Steuerkapitel und bei ist mir aufgefallen dass das Reporting von IB etwas irrefĂźhrend ist. Es ist sehr wahrscheinlich dass ich den Aktienverlust von 100 USD der bei AusĂźbung von IQ nicht berĂźcksichtigt habe.
Bleibt dabeiâŚdas Update wird bald online gestellt.
NACHTRAG: Ich habe jetzt alle Prämien und GuV aus Aktientransaktionen so verbucht wie es meiner Meinung nach steuerlich richtig ist. Das Reporting von IB ist da etwas irrefßhrend. Durch die Berßcksichtigung von Aktientransaktionen und der korrekten Erfassung von Prämien ausgeßbter Optionen hat sich die Rendite fßr 2019 sogar noch etwas auf 28,x% p.a. gesteigert.
Beste GrĂźĂe
Alex
Hallo Alexander,
ich danke fĂźr deine Erläuterungen. Wie ich jetzt verstanden habe, hast du diverse Aktienpositonen durch AusĂźbungen deiner verkauften Optionen aufgebaut oder ausgebucht bekommen. Dann sollten diese Aktienpositonen auch mit in die Renditeberechnung einflieĂen, welche du uns in diesem Blog anpreist. WĂźrde dies nicht mit einkalkuliert , so wäre es meiner Meinung nach so, als wĂźrdest du Versicherungen verkaufen und den Gewinn deines Versicherungsgeschäftes nur aus den Prämieneinnahmen errechnen und die aufgetretenen Schadensregulierungen vernachlässigen.
Um also zu einer realistischen Rendite zu gelangen, schlage ich folgende Vorgehensweise vor. Alle Aktienpositionsveränderungen, welche sich direkt oder indirekt aus deiner Optionsstrategie ergeben haben, sollten verrechnungstechnisch wieder rßckgängig gemacht werden. Dazu kann es also sein, dass du Aktien kaufen oder verkaufen musst. Oder du hast diese bereits ausgleichen kÜnnen, indem entsprechende Gegenoptionen zur Ausßbung kamen. Dann sollte der entstandene Gewinn oder Verlust bezßglich der Aktienbewegung mit in die Rendite eingerechnet werden. Natßrlich brauchst du jetzt nicht wirklich alles in Realität auszugleichen. Es reicht aber, wenn du fßr offene Aktienpositionen den aktuellen Marktpreis nutzt und annimmst, dass sie jetzt geschlossen wßrden. Dann kommen wir zu einer Art unrealisierte Gesamtrendite. Bei dieser Vorgehensweise entsteht fßr dich noch der steuerliche Vorteil, dass du Verluste aus Optionsgeschäften mit Aktiengeschäften verrechnen kannst. Dies ist ja in der Realität nicht der Fall, aber um eine grobe realistische Renditeeinschätzung zu erlangen, reicht dieser Ansatz aus.
Es wäre schÜn, wenn Du eine Aufstellung verÜffentlichen kÜnntest, bei welchen Optionsgeschäften es zu Ausßbungen kam, wann, wie und zu welchem Preis diese wieder ausgeglichen wurden oder zu einem zeitnahmen Datum ausgeglichen werden wßrden.
Ich freue mich auf deine Antwort.
Viele GrĂźĂe, Markus
Hallo Markus,
Danke fĂźr deinen Input. Ich kann deinen Ansatz einer unrealisierten Gesamtrendite nachvollziehen, fĂźr mich ist die Betrachtung realisierten Gewinnen und Verluste (+/-Cashflow) jedoch fĂźr mein Optionsdepot der entscheidende Faktor. Ăhnlich der AusschĂźttungsrendite auf das eingesetzte Kapital eines Einkommensportfolios. AusgeĂźbte Aktien finden sich als Teil der Gesamtinvestition in der Renditeberechnung wieder. Das kann natĂźrlich bedeuten, dass im zweiten Jahr durch die weniger einträglichen CC auf eingebuchte Aktien die Rendite schlechter ausfällt als im letzten Jahr bezogen auf den Gesamtinvestitionsbetrag. Wenn sich Ăźber die Zeit jedoch âschlechte Aktienâ anhäufen wĂźrde die AusschĂźttungsrendite nach und nach sinken. Gut, dass selbst nach den Turbulenzen durch Corona die manches Optionsdepot verwĂźstet hat es nicht danach aussieht. Aber wie im Beitrag Ăźber mein Optionsexperiment beschrieben bin ich auch gegenĂźber sehr hohen Renditen, vorallem auf Dauer, eher skeptisch. Ich vermute Jahre mit hoher Rendite werden durch Jahre schwächere Rendite ausgeglichen. Ich bin gespannt ob nach zwei oder mehr Jahren die durchschnittliche Rendite grĂśĂer war als die meiner Benchmark. Bis jetzt sieht es gut aus und ich bin optimistisch.
GrĂźĂe
Alex
Hallo Alexander,
ich verstehe wie du rechnest. Leider halte ich diesen Ansatz fĂźr nicht akzeptabel gegenĂźber der Ăffentlichkeit, in welcher du hier als Anleitender auftreten mĂśchtest. Aktuell gibst du Unerfahrenen zu verstehen, dass man mit deiner Optionsstrategie, die von dir genannte Gesamtrendite erzielen kann und das dauerhaft und auch Ăźber Krisenzeiten hinweg. Diese Darstellungsweise halte ich fĂźr grob fahrlässig und verantwortungslos gegenĂźber Menschen, welche Einsteiger sind und nach dem Lesen dieses Blogs zur Nachahmung motiviert sind.
Aus diesem Grund empfehle ich dringend die DurchfĂźhrung meines dargelegten Ansatzes, oder eines Ăhnlichen, zur Erstellung einer realistischen Rendite. Als seriĂśser Optionshändler mĂśchte ich zusammenfassen, dass es bei deiner Optionsstrategie zu OptionsausĂźbungen kommen kann, welche eigentlich nicht erwĂźnscht waren. Dadurch werden Aktien in das Depot eingebucht oder ausgebucht (eventuell entsteht ein Leerverkauf), welche ebenfalls einen Gewinn oder Verlust unterliegen kĂśnnen. Dieser Gewinn oder Verlust wurde, meiner aktuellen Erkenntnis nach, bei deiner Renditeberechnung nicht ausreichend dargelegt und einberechnet und kann dein angegebenes Renditeergebnis drastisch verändern. Cash Secure Puts werden eigentlich eingesetzt, um Aktien gezielt eingebucht zu bekommen. Das heiĂt also, man mĂśchte sowieso die Aktien erhalten. Dies ist allerdings nicht die Absicht der in diesem Blog dargestellten Optionsstrategie. Ich mĂśchte mich als seriĂśser Optionshändler von solchen, meiner Meinung nach, gefährlichen und grob fahrlässigen Darstellungen vollständig distanzieren und warne vor einer Nachahmung!
Viele GrĂźĂe, Markus
Hallo Markus,
Danke fĂźr den kritischen Hinweis, den ich mir zur Herzen nehme. Die Renditeberechnung werde ich nochmal Ăźberdenken. Ich sehe die Beitragsreihe nicht als Anleitung sondern als Erlebnisbericht meines âExperimentâ. Ich versuche meine Sichtweise und Ansatz zu dokumentieren, mĂśchte aber kein Seminar oä verkaufen wo ich als Guru auftrete. Nichts läge mir fernen. Werde den Risikohinweis im Renditeteil noch einmal verdeutlichen, dass ich kein Profi bin sondern es lediglich meine Erfahrung als Anfänger ist, die ich hier dokumentiere. Bereits im ersten Beitrag sage ich deutlich dass ich gegenĂźber derartiger Renditeerwartungen skeptisch bin, sollte das aber ggf. nochmal unterstreichen. Ich habe beim Schreiben jedoch explizit darauf geachtet, dass nicht der Eindruck vermittelt wird eine derartige Rendite sei dauerhaft oder auch in Krisenzeiten mĂśglich.
Besten Dank fĂźr das kritische Feedback
Alex