Geld abheben im Ausland – Kostenfallen vermeiden

Geldschnurrbart Blog Post

Viele von uns verbringen ihren jährlichen Urlaub im Ausland oder reisen sogar mehrmals im Jahr in Länder außerhalb Europas. In aller Regel besteht die Urlaubskasse nicht nur aus einer Kreditkarte und Sorten (ausländisches Bargeld), die man in das Urlaubsland mitnehmen kann. Darüber hinaus versorgen sich die meisten Urlauber im Ausland vor Ort mit Bargeld, indem sie Geld im Ausland abheben. Dass insbesondere an ausländischen Geldautomaten Kostenfallen lauern, wissen die wenigsten Verbraucher. Wir möchten in unserem Beitrag darüber aufklären, was du bei Bargeldverfügungen im Ausland unbedingt beachten solltest, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Reisekasse sollte stets aus mehreren Zahlungsmitteln bestehen

Bevor wir näher darauf eingehen, welche Kostenfallen beim Geld abheben im Ausland lauern und wie du diese vermeiden kannst, der Hinweis, dass deine Reisekasse möglichst nicht aus nur einem Zahlungsmittel bestehen sollte. Experten empfehlen, die gesamten geplanten Ausgaben während des Urlaubs auf mehrere Zahlungsmittel aufzuteilen, insbesondere:

  • Kreditkarte (Kostenfreie Karten findest du im Kreditkarten-Vergleich)
  • Bankkarte (Maestro Karte)
  • Ausländisches Bargeld (Sorten)

Solltest du nicht alleine, sondern mit mehreren Personen verreisen, ist es empfehlenswert, dass jeder seine eigene Kredit- und Bankkarte mitführt. Den Bargeldbestand solltest du dann ebenfalls aufteilen, zumal es in vielen ausländischen Staaten ohnehin nicht erlaubt ist, größere Mengen an Sorten einzuführen. Dann bleibt für die Bargeldversorgung nur noch die Möglichkeit, das Geld vor Ort abzuheben.

Angekommen im Ausland: Kreditinstitut mit günstigen Konditionen finden

Wenn du am Urlaubsort angekommen bist, solltest du dich zunächst auf die Suche nach einem möglichst günstigen Kreditinstitut machen. Die ausländischen Banken bestimmen selbst, welchen Betrag sie für das Abheben am Geldautomaten verlangen. Die Unterschiede sind zwar nicht riesig, aber insbesondere unter der Voraussetzung, dass du mehrmals während des Urlaubs Bargeld abhebst, kann es dennoch zu Gebührendifferenzen im höheren zwei- oder sogar dreistelligen Bereich kommen.

Daher empfiehlt es sich, einige Banken zu vergleichen und das günstigste Institut dann fortan möglichst während des Urlaubs kontinuierlich zu nutzen.

Auf meinen Reisen ins EU-Ausland nach Argentinien oder Mexiko habe ich meine kostenlose Kreditkarte der DKB* im Einsatz gehabt. Selbst wenn an manchen Automaten eine kleine Gebühr erhoben wurde, konnte ich mir diese durch eine kurze E-Mail an den Support nach dem Urlaub wieder zurückholen. Dies geht seit 2016 jedoch leider nicht mehr.

Achtung Sofortumrechnung: meistens mit unnötig hohen Kosten verbunden

Eine erste echte Kostenfalle beim Geld abheben im Ausland ist die sogenannte Sofortumrechnung. Wobei handelt es sich dabei? Bei vielen Geldautomaten im Ausland werden dir zwei Umrechnungsarten zur Auswahl angeboten: Sofortumrechnung sowie spätere Umrechnung des Devisenkurses und damit Abheben in Landeswährung.

Augenscheinlich ist für viele Urlauber die Sofortumrechnung deshalb die bessere Variante, weil dann eben sofort der entsprechende Kurs angezeigt wird und man weiß, mit welchem Gegenwert man in Euro rechnen muss. Genau dort liegt allerdings die Kostenfalle. 

Der für die Sofortumrechnung veranschlagte Kurs ist nämlich fast immer deutlich ungünstiger, als wenn die Umrechnung später beispielsweise zum amtlichen Devisenmittelkurs erfolgt. Aus diesem Grund raten im Prinzip alle Experten und Verbraucherschützer, dass du bei Abhebungen an ausländischen Geldautomaten in Fremdwährung keinesfalls die angebotene Sofortumrechnung nutzen solltest.

Wähle stattdessen, dass die Auszahlung in der Fremdwährung erfolgt und nicht sofort in Euro umgerechnet wird. So kannst du nämlich pro Abhebungen durchschnittlich zwischen 5 bis 25 Euro an Kosten einsparen, die – je nach abgehobener Summe – durch den ungünstigeren Devisenkurs zustande kommen.

Kostenfalle im außereuropäischen Ausland: Extra-Gebühren an Automaten

Die zuvor erläuterte Kostenfalle der Sofortumrechnung tritt insbesondere innerhalb von Europa auf, wenn du dich in einem Land befindest, in dem nicht mit Euro gezahlt wird. Aber auch im außereuropäischen Ausland gibt es durchaus Kostenfallen, insbesondere extra Gebühren an den Geldautomaten. Solche zusätzlichen Gebühren finden sich insbesondere in den folgenden Regionen:

  • Nordamerika
  • Südostasien
  • Lateinamerika

In diesen Fällen zahlst du eine Zusatzgebühr, die sich im Durchschnitt auf drei bis sieben Euro pro Abhebung belaufen kann. Der Ausweg lautet, dass du dich bewusst nach Kreditinstituten umsiehst, bei denen an den entsprechenden Geldautomaten solche Zusatzgebühren nicht verlangt werden (Kreditkarte der DKB*, die ich nutze – jedoch seit 2016 die Gebührenerstattung eines Teils der Gebühren nicht mehr ermöglicht).

Kosten schon vor Reiseantritt einsparen

Nicht nur das Vermeiden von Kostenfallen im Ausland kann dazu beitragen, dass du für Bargeldabhebungen im Urlaub weniger zahlst. Schon im Vorfeld kannst du selbst etwas tun, nämlich die richtige Kreditkarte wählen. Bei allen ausgegebenen Kreditarten gibt es in erster Linie die folgenden möglichen Kosten:

  • Jahresgebühr
  • Gebühr für bargeldloses Zahlen im In- und Ausland
  • Gebühr für Bargeldverfügungen im In- und Ausland

Insbesondere unter der Voraussetzung, dass du dich öfter im Ausland aufhältst, solltest du möglichst eine Kreditkarte wählen, bei der weltweite Bargeldverfügungen kostenfrei sind. Im Kreditkarten-Vergleich haben wir die gängigen Kreditkarten gegenübergestellt.

Zusammenfassung: Wie kann ich beim Geld abheben im Ausland Kosten einsparen?

An dieser Stelle noch einmal zusammengefasst, welche Maßnahmen du ergreifen kannst, um beim Geldabheben im Ausland unnötige Kosten zu vermeiden. Dabei sind sowohl die Länder innerhalb Europas als auch außerhalb von möglichen Kostenfallen betroffen.

  1. Keine Sofortumrechnung an Geldautomaten innerhalb von Europa auswählen
  2. Abrechnung in Landeswährung definitiv bevorzugen
  3. Günstige Geldautomaten suchen
  4. Außereuropäisches Ausland: Geldautomaten mit extra Gebühren meiden
  5. Vor Reiseantritt: Kreditkarte wählen, mit der Geld abheben möglichst weltweit kostenfrei ist

Bargeldversorgung in Wechselstuben: auf Wechselkurse achten

Im Ausland gibt es weitere Möglichkeiten um an Bargeld zu kommen. Ein Beispiel sind Wechselstuben, die sich zum Beispiel an Flughäfen, an größeren Bahnhöfen oder auch in Innenstädten befinden.

Hier kommt es vor allem darauf an, dass du dich über den aktuellen Devisenkurs informierst. Ein guter Maßstab ist der amtliche Devisenkurs, der für nahezu jede Währung täglich festgestellt wird. Natürlich wird der jeweilige Sortenkurs von diesem Devisenkurs abweichen, aber du kannst zumindest erkennen, ob es sich um einen besonders teuren oder günstigen Wechselkurs handelt.

Die besten Chancen auf zumindest nicht unnötig hohe Kurse hast du nach wie vor bei Kreditinstituten, die im Ausland mit den entsprechenden Geschäftsstellen vertreten sind.

Fazit: Einsparpotenzial im Ausland liegt bei über 100 Euro

Wenn wir einmal davon ausgehen, dass du während einer dreiwöchigen Urlaubsreise zweimal pro Woche Geld am Automaten abhebst, dann besteht ein durchaus nicht unerhebliches Einsparpotenzial. Wenn du nur zehn Euro bei jeder Verfügung einsparst, hast du insgesamt 60 Euro mehr in deiner Reisekasse. Du solltest insbesondere die bekannten Kostenfallen meiden, wie zum Beispiel die Wahl der Sofortumrechnung bei europäischen Geldautomaten und das Meiden von Geldausgabeautomaten, bei denen eine Extragebühr fällig wird. Anbieter von Kreditkarten mit kostenloser Bargeldabhebung im Ausland ist zum Beispiel die DKB* (die jedoch seit 2016 nicht mehr alle Auslandsbebühren erstattet, siehe Preisverzeichnis).

Wie hebst du im Ausland Geld ab? Welchen Anbieter kannst du empfehlen? Wir freuen uns auf den Austausch in den Kommentaren!

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2 Gedanken zu „Geld abheben im Ausland – Kostenfallen vermeiden“

  1. Hallo Florian,
    bei drei Affiliate-Links zur DKB in deren Kontext explizit das Nicht-Erheben von Automatengebühren angesprochen wird erlaube ich mir mal den Hinweis, dass die DKB seit fast vier Jahren (01.06.2016) keine Fremdgebühren mehr erstattet. Deine Mexiko- und Argentinienerfahrung mit Gebührenerstattung würde es heute nicht mehr geben. Wenigstens nimmt die DKB keine eigenen Gebühren – jedenfalls nicht, wenn man Aktivkunde mit mindestens 700,00 € Geldeingang im Monat auf dem DKB-Girokonto ist. Sonst kostet der Bargeldbezug in Fremdwährung nochmal 2,2 % vom Umsatz extra.

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