Merch by Amazon (MBA) ist die Print-on-Demand (POD) Plattform von Amazon. Online Geld verdienen auf den zahlreichen POD Plattformen ist gewiss keine Neuheit mehr aber sicherlich einen Blick wert für den Interessierten. Dabei eignet sich POD sowohl für kreative Köpfe als auch für sehr systematisch arbeitenden Menschen, die gerne Daten analysieren.
Der Blogbeitrag soll einen Überblick gewähren auf was du achten solltest, wenn du einen Fuß ins POD Business insbesondere bei MBA setzen möchtest. Im Geldschnurrbart-Team haben wir den Versuch gestartet und das Ganze einmal mit einem Allgäu T-Shirt aufgesetzt.
Um dem Beitrag die nötige Tiefe zu geben, haben wir ihn mit zahlreichen Tipps und Tricks zusammen mit einem Amazon Profi angereichert.
Was ist Print-on-Demand?
Print-on-Demand (POD) bedeutet, dass jedes Produkt erst nach Bestellung hergestellt (=bedruckt) wird. So müssen nicht unzählige Shirts mehr mit deinem Design in schwarz oder weiß vorgehalten werden.
Die POD Plattformen kümmern sich normalerweise um die Beschaffung der Ausgangsware, Herstellung (Druck), Versand, Kundenservice und Retoure. Du lieferst hingegen nur das Design, das die Plattformen verwenden dürfen.
Du hast so keine laufenden Kosten oder Vorkosten für die Beschaffung von Ausgangsmaterial. Für jede Verwendung deines Design erhältst du sogenannte “Royalties”. Das sind Tantiemen oder Lizenzgebühren.
Es gibt eine Vielzahl von POD-Plattformen. Dazu gehören unter anderem spreadshirt, teespring, shirtee aber auch Merch by Amazon.
Was ist Merch by Amazon?
Merch by Amazon (MBA) ist das POD Programm von Amazon. Zu den bedruckbaren Objekten gehören selbstverständlich Kleidungsstücke wie T-Shirts, Hoodies, Tank-Tops usw. aber auch andere Merchandise-Artikel wie Tassen oder Handy-Hüllen. Die Auswahl an Produkten wächst stetig.
MBA erfreut sich aufgrund der großen Reichweite, des Vertrauens, das Amazon genießt, sowie des hohen Traffics großer Beliebtheit. Aus diesem Grund muss man sich für das MBA Programm bewerben oder eingeladen werden (dazu später mehr).
Merch by Amazon: das Tier-Level System
Tier | Upload | Slots | Bemerkung |
---|---|---|---|
10 | 1/Tag | 10 | – |
25 | 2/Tag | 25 | – |
100 | 10/Tag | 100 | Amazon Advertising |
500 | 50/Tag | 500 | Amazon Advertising |
… | … | … | … |
Eine weitere Besonderheit ist das Stufensystem bei Merch by Amazon. Mit dem Anstieg der Stufe (engl.: Tier) fallen Upload-Restriktionen und deine Design-Slots werden mehr.
Damit will Amazon massenhaften Spam-Uploads vom Typ “König von [insert random city name]” verhindern, die in der Anfangszeit der POD Plattformen oft getätigt wurden.
Zusätzlich werden in höheren Stufen weitere Dienste freigeschalten, wie zum Beispiel Advertising. Dieses Gamification Prinzip motiviert den Account Besitzer sich möglichst effektiv nach oben zu leveln.
Dies geschieht durch Verkäufe: wird die Anzahl an Verkäufen erreicht, die der nächsten Tier-Level entspricht, kann dein Level hochgestuft werden. Dazu später mehr.
Geld verdienen mit Royalties
Bei Merch by Amazon verdienst du Geld über Tantiemen oder Lizenzgebühren (Royalties) deines Designs. Du kannst durch die Wahl des Verkaufspreises die Höhe deiner Royalties bestimmen.
Dabei gilt es jedoch auch strategische Gesichtspunkte zu beachten, denn je teurer ein T-Shirt zum Verkauf angeboten wird, desto schlechter verkauft es sich. Das Amazon-Ranking beruht überwiegend auf Verkaufszahlen d.h. keine Verkäufe bedeuten keine Sichtbarkeit.
Merch by Amazon Vorteile
Die Vorteile von MBA machen das POD Programm von Amazon oft zur gewählten Plattform. Besonders die enorme Reichweite, die bekannte Amazon-Infrastruktur und der vorhandene Traffic erleichtern den Einstieg.
Vorteile
Nachteile
Wenn du mit deinen Designs auf Amazon erfolgreich bist, kannst du natürlich überlegen, weitere POD Plattformen mit deinem Design auszuprobieren und so mit geringem Aufwand zu skalieren.
Bewerbung für den MBA Account
Du kannst deinen MBA-Account unter merch.amazon.com beantragen. Bewerben heißt, das nicht jeder sofort von Amazon freigeschalten wird. Manchmal braucht es mehrere Versuche bis Amazon deine Bewerbung akzeptiert.
Dabei ist jedoch völlig unklar, was die internen Kriterien für eine erfolgreiche Bewerbung sind. In der Community gibt es folgenden Empfehlungen:
- Schreibe deinen Bewerbungstext auf deutsch und englisch
- Erläutere kurz deine Designidee
- Gib an, dass du Design-Erfahrung hast
- Erfahrung mit anderen POD Plattformen ist vorhanden
- Klicke die Terms of use an
- Lade die AGBs herunter bzw. öffne sie zumindest
- Bewerbung mit einer Gmail Adresse soll vertrauenswürdiger sein
- falls du eine Webseite betreibst, gib die URL an
Bevor du mit MBA startest
Bevor du konkret mit Merch by Amazon aktiv wirst, können im Vorfeld noch einige sinnvolle und notwendige Dinge erledigt werden. Dazu gehört eine Gewerbeanmeldung und du solltest über die Einrichtung eines Geschäftskonto nachdenken.
Geschäftskonto für MBA
Vorgeschrieben ist ein Geschäftskonto nur für Kapitalgesellschaften wie zum Beispiel GmbH, UG usw. Dennoch macht es Sinn, auch als Personengesellschaft ein Geschäftskonto zu eröffnen.
Damit lassen sich private von geschäftlichen Ausgaben sauber trennen und du kannst deiner Nachweispflicht gegenüber dem Finanzamt unkompliziert und glaubhaft nachkommen.
Meine Empfehlung für eine Personengesellschaft wie den Einzelunternehmer ist die N26* Bank. Ich bin seit langem selbst Kunde und sehr zufrieden.
Für eine Kapitalgesellschaft kann ich Penta* empfehlen. Ich verwende Penta für meine GmbH und bin bis jetzt mit dem Service und den Funktionen sehr zufrieden.
Mehr Informationen und Überlegungen zu deinem Geschäftskonto findest du im Geschäftskonto-Vergleich.
Gewerbeanmeldung
Die Anmeldung eines Gewerbes hört sich nach einem großen Schritt mit viel bürokratischem Aufwand an. Die Anmeldung ist tatsächlich recht unkompliziert: das meiste kann im Vorfeld online ausgefüllt werden und kostet zwischen 30-60 Euro. Je nach Ausbau der digitalen Infrastruktur deiner Stadt muss man seine Identität noch mit dem Personalausweis bestätigen.
Um die Gewerbeanmeldung kommst du aber nicht herum, wenn du eine Unternehmung mit Gewinnerzielungsabsicht beginnst. Das hört sich jetzt vielleicht nach Big-Business und Big-Risk an, ist es aber nicht. In Deutschland gibt es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten um mit einem Gewerbe zu beginnen, quasi die Variante mit Stützrädern.
Bei der Gewerbeanmeldung entscheidest du über die Rechtsform. Wenn du mit dem MBA Geschäft beginnen möchtest, wirst du das häufig für dich als Einzelunternehmer (Personengesellschaft) tun.
Daraufhin wird sich das Finanzamt mit einem steuerlichen Erfassungsbogen bei dir melden. Dabei solltest du dir über die Nutzung der Kleinunternehmerregelung Gedanken machen: du bist dann zwar nicht Vorsteuerabzugsfähig (Relevant für Anschaffungen), erlaubt dir aber vereinfachte Buchführungen (einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung) und befreit dich von der Umsatzsteuer.
Für den Beginn oft eine sinnvolle Überlegung.
Desweiteren musst du eine Einschätzung deines Gewinn für das aktuelle und das folgende Jahr abgeben. Ich habe mich immer an meinem unteren Erwartungswert orientiert.
Merch by Amazon: Abkürzungen und Erleichterungen
Viele Aspekte eines erfolgreichen MBA Business kannst du selbst recherchieren oder durch Ausprobieren lernen. Am Anfang ist es sicherlich nicht verkehrt, selbst Dinge zu testen um sich mit der Oberfläche und dem System vertraut zu machen.
Dennoch würde ich nicht komplett bei Null anfangen. Deswegen habe ich hier eine ganze Reihe von Tipps zusammengetragen, die dir den Einstieg erleichtern können. Wer vor allem datengetrieben zum Erfolg gelangen möchte, wird sich über die Anschaffung des ein oder andere Tool Gedanken machen müssen. Dieser ermöglichen es, schneller vielversprechende Nischen und Trends identifizieren zu können. Das tolle ist, dass beide Wege funktionieren!
Überlegungen zur Nische
Wenn du bereits weißt, in welcher Nische du es versuchen möchtest oder du auf der Suche nach einer vielversprechenden Nische bist, solltest du nach zwei Gesichtspunkten analysieren:
- Marktbreite: Wieviel Konkurrenz ist vorhanden?
- Markttiefe: Wie gut verkaufen sich T-Shirts in dieser Nische?
Zu Beginn lassen sich diese Gesichtspunkte mit kostenfreien Tools beurteilen. Die Marktbreite kannst du mit mba-suche einschätzen. Dieses Tool sucht zu deinem Nischen-Keywords alle Merch-Produkte raus.
Eine Nische sollte nicht zu groß sein, weil deine Designs sonst geringere Chancen haben, vorne angezeigt zu werden aber auch nicht zu klein, weil sich hier die Frage nach der grundsätzlichen Nachfrage stellt.
Marktbreite zwischen 300-800 Merch-Artikel wünschenswert
Die Markttiefe lässt sich mit einer Amazon-internen Kennzahl einstufen: der Bestseller-Rang (BSR). Der BSR gibt an, wie gut sich ein Produkt in seiner primären Kategorie (T-Shirts in Bekleidung) verkauft.
Dabei gilt: je niedriger das BSR, desto mehr Verkäufe. Ein BSR von 1.000.000 entspricht circa 1 Verkauf pro Monat, ein BSR von 100.000 ungefähr 10 pro Monat.
Markttiefe: die ersten fünf Artikel sollen einen BSR <100.000 besitzen
Mit diesem Leitfaden kannst du deine Nische vorläufig einschätzen. Wenn du mehr Erfahrung sammelst, wirst du deine persönliche Einschätzung natürlich anpassen.
Für unser Allgäu T-Shirt waren beide Kriterien erfüllt, sodass wir uns überlegen konnten wie wir unsere Design Idee umsetzen wollen. Dazu gleich mehr.
Die kostenlose Chrome-Extension Productor ist ebenfalls ein sehr nützliches Tool mit einigen smarten Funktionen. Ist die Extension aktiviert, werden die Ergebnisse der Amazon-Suche mit weiteren Daten zu deinem Suchbegriff (Keyword) angereichert. Dein MBA-Dashboard bekommt auch einige sinnvolle Ergänzungen.
Am Anfang reichen uns die Funktion “Sales Rank” (SR) und “Rocket Seller” (RS). SR zeigt dir die Designs mit dem kleinsten BSR. RS filtert alle Designs ohne BSR heraus, sodass nur die Designs bleiben, die sich verkaufen. So erhältst du einen Eindruck, welche Designs sich in deiner Nische verkaufen.
Wenn du dein Merch-Geschäft weiter ausbauen oder den großen US-Marktplatz in Visier nehmen willst, ist der merch informer* ein smartes Tool. Mit dieser Anwendung lassen sich deutlich mehr Parameter analysieren, besonders interessant für Merch-Seller, die gerne datengetrieben arbeiten.
Mit der Funktion Merch Hunter werden die aktuellen Top-Seller gezeigt. So kannst du Trends frühzeitig erkennen. Der datengetriebene Trend Hunter soll zukünftige Trends anzeigen. Mit dem Competition Checker kannst du die Aktivitäten deiner Konkurrenz gezielt beobachten.
Aber auch für Anfänger bietet das Tool zahlreiche hilfreiche Funktionen, wie per Drag-and-Drop funktionierende T-Shirt Designer oder den Listing Optimizer, der dir helfen soll, ein effektives Listing zu schreiben.
Der merch informer ist für fortgeschrittene MBA Seller oder sehr ambitionierter Anfänger sinnvoll, für alle anderen geht es gerade zu Beginn auch ohne.
Überlegung zum Design
Viele kommen mit einer Design-Idee in die POD-Welt. Das finde ich auch gut und man sollte das Design, von dem man überzeugt ist, auch testen. Wenn es klappt – wunderbar, wenn nicht oder man eine kreative Durststrecke hat, muss jedoch nicht gleich die Flinte ins Korn geworfen werden. Wir können auch versuchen, uns mit Köpfchen weitere Designs oder fremde Nischen zu erschließen.
Lass dich von Topsellern, der dich interessierenden Nischen inspirieren oder prüfe fremde Nischen und denke darüber nach, ob du das nicht besser hinbekommen könntest als die dortigen Top-Seller. Wie du Nischen kostenfrei einfach analysieren kannst, hast du oben bereits gelernt.
Du musst heute kein ausgebuffter Designer mit Photoshopskills und vielen weiteren Talenten sein. Wenn du das bist, umso besser, wenn nicht, reicht es, wenn du eine grobe Skizze deiner Idee auf ein Papier kritzeln kannst und dazu etwas erklärst.
Auf Plattformen wie Fiverr* gibt eine Vielzahl an kreativen und talentierten Menschen, die dir die Umsetzung deiner Idee abnehmen können.
Wir haben diesen Weg gewählt, weil wir keine Lust hatten uns mit einem Grafikprogramm herumzuschlagen. Außerdem wollten wir die Idee schnell umsetzen, weil wir wissen wollten wie es weiter geht.
Kleiner Änderungen wie das Anpassen auf bestimmte Amazon Template Größen haben wir mit dem Browser-basierten Bildbearbeitungstool Canva selbst schnell erledigt.
Wenn du aber selbst einfach Designs erstellen möchtest, gibt es günstige Alternativen zu den Produkten aus dem Hause Adobe wie Affinity Designer oder GIMP.
Vexels* bieten zum Beispiel eine Vielzahl von gebrauchsfertiger Vektorgrafiken an, die du beliebig kombinieren und individualisieren kannst. Für jede Kompetenzstufe kann also etwas gefunden werden.
Wenn es um dein konkretes Design geht, empfehle ich dir auf jeden Fall den Best practice Guide von MBA zu lesen. Dort findest du die wichtigsten Anforderungen an dein Design. Ein paar davon habe ich für dich herausgepickt:
- Verwende die passenden Template Größen: zum Beispiel für T-Shirt 4500px mal 5400px
- Verwende den Standard-RGB-Farbraum (sRGB)
- Größe des Designs unter 25 MB
- Mindestschriftgröße 32 pt
- minimale Linienstärke 2 pt
Auch zum Design-Inhalt hat Amazon klare Vorgaben: er dürfen keine Anspielungen auf Naturkatastrophen, Unglücke oder Ähnliches gemacht werden.
Trademark & Copyright
Trademark und Copyright müssen selbstverständlich beachtet werden. Es ist klar, dass keine geschützten und bekannten Figuren oder Markennamen verwendet werden dürfen.
Dabei gibt es natürlich eine Grauzone. Man sollte immer versuchen, sich in KEINE Grauzone zu begeben. Diverse Tools helfen im Voraus zu prüfen, ob ein Spruch geschützt ist oder nicht. Dazu gehört auch der kostenfreie Productor.
Keywords, Listing und Bestseller-Ränge bei Merch by Amazon
Neben einem guten Design sind auch Kenntnisse zu Keywords, Listing und Bestseller-Rängen nötig, um erfolgreich mit Merch by Amazon zu sein.
Bestseller-Rang
Über Aussage der Amazon-internen Bestseller-Ränge (BSR) hast du weiter oben bereits das wichtigste erfahren: je niedriger der BSR ist, desto mehr Verkäufe generiert das Design.
Filter nach niedrigen BSR in einer Nische zeigt dir also immer besonders beliebt Designs. So kannst du erkennen, was in einer Nische besonders gefragt ist und was nicht.
Keywords und Listing
Im Artikel-Titel und den Bulletpoints haben wir die Möglichkeit, so viel relevante Keywords zu unserem Design unterzubringen wie möglich. Es gibt dabei aber einen sweet spot, denn die bloße Aneinanderreihung von Keywords wirkt “spammy” und wird durch die Amazon Richtlinien untersagt.
Zu Beginn drückt Amazon oft ein Auge zu, greift aber in erfolgreicheren Accounts durch. Ein erfolgreiches Listing erhältst du, wenn du die wichtigsten Keywords deiner Nische erfasst und eingebaut hast.
Inspiration für die relevanten Keywords deiner Nische findest du auf Amazon selbst. Schau dir die Titel-Beschreibung und Bulletpoints der Topseller an. Für detaillierte Analysen können Tools wie merch informer hilfreich sein.
Bist du auf der Suche nach einer gänzlich neuen Nische und Keywords, beobachte Trends wie Google Trends, reddit, Memes oder neue Jugendwörter.
Für unser Allgäu T-Shirt haben wir uns die Keywords der Topseller unsere Nische angeschaut. Die am häufigsten verwendeten Keywords, die zu unserm Design passen, wurden für unser Listing in Betracht gezogen.
Titel Beschreibung
In der Titelbeschreibung sollte dein primäres Keyword vorhanden sein und das Keyword der Nische. Oft ist es dasselbe. Weiteren Platz in der Beschreibung kannst du mit passenden ergänzenden und beschreibenden Keywords auffüllen. Im Zweifel verzichte lieber auf ein Keyword und teste die Titelbeschreibung für eine gewisse Zeit, bevor du sie änderst.
Bulletpoints
In den Bulletpoints solltest du erklären Wer, Wann und Warum das Produkt gekauft werden könnte. Streue in deine Beschreibung weitere beschreibende Keywords ein.
Produktbeschreibung
Die Produktbeschreibung soll einen sehr geringen Einfluss auf das Listung haben. Dennoch empfehle ich euch hier noch ein weniger optimierten Absatz zum Produkt zu schreiben.
Level up! Aber wie?
Um deinen Account hoch zu leveln und damit mehr Design-Slots, mehr Upload-Kapazität und andere Funktionen freizuschalten, sind Verkäufe notwendig. Für ein Upgrade deines Account benötigst du etwa Verkäufe in der Höhe deiner Tier-Stufe. Wenn du also von Tier 10 auf Tier 25 steigen willst, sind circa 10 Verkäufe notwendig.
Verkäufe
Der erste Weg ist der naheliegendste: ich habe ein gutes Design, ich habe mich mit Keywords und Listing beschäftigt, sodass ich glaube, dass meine Verkäufe von alleine kommen. Um diesen Weg zu beschleunigen, kannst du dir überlegen, den Verkaufspreis deines Design so niedrig zu wählen, dass du quasi 0 EUR an Royalties bekommst.
So erhältst du einen Wettbewerbsvorteil und dein Ranking verbessert sich mit jedem Verkauf. Wenn es gut läuft, kannst du dann schrittweise den Verkaufspreis anheben.
Unterstützen könntest du diesen Weg mit Werbung. Da mittlerweile Amazon Ads erst ab höheren Tierstufen freigeschalten werden, bleiben nur Facebook- oder Instagram Werbung sowie Guerilla-Marketing Techniken.
Rauskaufen
Ein einfach und beliebter Weg ist es sich aus Tier 10 “rauszukaufen”. Dabei wählst du ein sehr günstiges Grundprodukt wie Pop Sockets für dein Design und kaufst es 10 mal.
Die Kosten hierfür betragen ungefähr 100 Euro. Ein Upgrade deines Account geschieht nicht automatisch sondern erst nach Prüfung. In der Community wird empfohlen, dass wenn man sich rauskaufen will, es gut wäre, wenn diese Käufe von möglichst vielen verschieden Käufern getätigt werden.
Für unser Allgäu T-Shirt haben wir uns vorerst für den ersten Weg entschieden.
Merch by Amazon: Nützliche Tools
Kostenfreie Tools:
- amazon.de
- mba-suche.de (filtert Ergebinsse nach Merch Artikel zu Keyword)
- Productor (reichert Such-Ergebnisse mit Daten an: BSR, …)
- Google Trends (zeigt trendende Begriffe)
- Canva (Design Bearbeitung im Browser)
- GIMP (Grafikprogramm)
Kostenpflichtige Tools:
- merch informer* (All-in-One Lösung für Merch: Research, Design-Builder, Merch-Ready-Designs)
- vexels* (Programm für POD-Business, Erstellung von Grafiken, Merch-Ready-Designs)
- Fiverr* (Plattform zur kostengünstigen Designerstellung durch Freelancer aus aller Welt)
Merch by Amazon: Einnahmen richtig versteuern
Disclaimer: Ich bin kein Steuerberater und dieser Beitrag ist nicht als Steuerberatung anzusehen. Für rechtsverbindliche Beratung bitte den Steuerberater zu Rate ziehen.
Amazon schreibt dir leider keine Gutschrift für die an dich gezahlten Tantiemen. Du erhältst sie quasi still und heimlich auf dein Konto. Um eine steuerlich korrekte Erfassung musst du dich selbst kümmern.
Dazu musst du Amazon eine Rechnung über deine erbrachte Leistung schreiben (Diese Rechnungen sind nur für deine Unterlagen bestimmt und müssen nicht versendet werden)
Eine ordnungsgemäße Rechnung enthält:
- Deinen vollständigen Namen und deine Anschrift
- Das Datum der Leistungserbringung (entsprechend dem Monat)
- Deine Umsatzsteuer ID (falls vorhanden) oder normale Steuer-ID (als Kleinunternehmer)
- Eine fortlaufende Rechnungsnummer
- Die vollständige Anschrift des Leistungsempfängers sowie dessen Umsatzsteuer-ID (von Amazon)
Umsatzsteuerpflichtig? Das gilt es zu beachten
Wenn du umsatzsteuerpflichtig bist, kommt im Falle von Amazon das so genannte Reverse-Charge-Verfahren zur Anwendung. Da Amazon seinen Sitz im Ausland hat (in Luxemburg) und unsere Designs an Kunden in Deutschland verkauft, die auch die Umsatzsteuer auf ihr Produkt bezahlen, ist Amazon für die Abführung dieser Umsatzsteuer an das Finanzamt zuständig.
Dazu muss die Rechnung folgenden Punkte zwingend enthalten:
- Umsatzsteuer-ID von Amazon
- deine Umsatzsteuer-ID
- Den Hinweis, dass Amazon die Umsatzsteuer schuldet, etwa mit dem Satz “Gemäß dem Reverse-Charge-Verfahren bzw. gemäß Artikel 21.1(b) der 6. EU-Richtlinie bzw. §13b UStg. ist der Empfänger dieser Dienste verpflichtet, Mehrwertsteuer für diesen Dienst zu zahlen (Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers).”
Weiter Informationen zu diesem Thema: www.selfpublisherbibel.de
Unser MBA Projekt: Allgäu T-Shirt (Update)
In diesem Abschnitt wollen wir unser Projekt näher vorstellen und regelmäßig Updates geben. Die Idee für ein Allgäu-Themen Shirt bestand schon geraume Zeit im Geldschnurrbart Team.
Alex, der selbst im Allgäu lebt und arbeitet, berichtet immer wieder wie traditionsbewusst und stolz die Allgäuer auf ihre schöne Heimat sind. Zum Ausdruck kommt dies, dass viele Allgäuer Tracht besitzen und auch öfters tragen als man das glauben würde. Die Allgäuer sind sehr naturverbunden und haben eine vorzügliche Küche.
Um dieser sympathischen Heimatverbundenheit ein Design zu geben, kam uns sofort der Allgäu-typische Kuhfell-Schuh in den Kopf.
Wir recherchierten ob jemand bereits eine ähnliche Idee hatte: Fehlanzeige. Kurzerhand haben wir uns entschlossen, dass dieser Schuh unser erstes Allgäu-Projekt werden sollte. Der Merch by Amazon Account bestand zu diesem Zeitpunkt bereits.
Da wir zu dieser Zeit viele andere to-Do´s auf dem Zettel hatten, haben wir uns entschieden uns hauptsächlich um die Kopfarbeit zu kümmern und den Rest einzukaufen um schnell ans Ziel zu gelangen.
Skizze, Fiverr, Design
Die Skizze für unseren Schuh war schnell (und sehr primitiv) angefertigt. Unser Design sollte vom Spruch “Allgäu Sneaker” geziert werden, um dem ganzen ein Augenzwinkern zu verleihen.
Für die Umsetzung unser Skizze wählten wir die Plattform Fiverr*. Bei der Auswahl des Freelancers richtet wir uns nach seinem Stil und den Beispieldesign. Die Wahl fiel auf einen indonesischen Designer.
Wir schickten ihm unser Skizze mit ein paar Anmerkungen und hatte am nächsten Tag seinen schwarz-weiß Draft. Es passte alles und er setzte den Draft in Farbe um.
Ein paar kleine Details sollten geändert werden, was auch prompt geschehen ist, sodass nach 7 Tagen das fertige Design plus Socialmedia Appearance geliefert wurden.
Für Umsetzung unser Skizze zum fertigen Design haben wir 80 Euro investiert.
Kleiner Anpassungen mit Canva
Kleiner Anpassung wie Verkleinerung und Platzierung des Design machten wir schnell und unkompliziert mit Canva*.
Merch by Amazon Strategie
Beim Schreiben des Listings haben wir uns fürs erste am Listing und den verwendeten Keywords der Nischen-Topseller orientiert (siehe oben). Wir lassen zwei Versionen des Designs laufen um zu sehen welches besser ankommt. Für den Verkaufspreis wählten wir den geringsten (quasi keine Royalties) um schneller Sales zu generieren und damit weiter vorne und sichtbarer gerankt zu werden.
Stand Mitte Januar haben wir 10 Sales von denen 5 tatsächliche Käufe von fremden Dritten waren. Alle Sales kamen innerhalb der letzten 3 Wochen zustande. Unser T-Shirt rankt mittlerweile auf Seite 1. Wir sind gespannt wie es weiter geht.
Guerilla-Marketing auf Facebook
Zum Pushen unseres Designs würden uns verschiedene Marketingtools zu Verfügung stehen. Ein Beispiel wäre Facebook Ads. Wir haben uns aber vorerst dafür entschieden keine kostenpflichtigen Ads zu schalten sondern Guerilla-Marketing Techniken auszuprobieren.
In den meisten Facebook-Gruppen sind Eigenwerbung und platzieren von Amazon Links verboten oder nicht gern gesehen, weshalb wir einen anderen Weg eingeschlagen haben. Wir haben nach Allgäu-spezifischen Gruppen gesucht in denen die Gruppenteilnehmer ein grundsätzliches Kaufinteresse haben sollten.
Wir wurden Fündig in diversen Tauschbörsen- und Marketplaces, die Allgäu oder Vergleichbares im Gruppennamen tragen. Dennoch gelten hier die üblichen oben erwähnten Gruppenregel.
Wir haben also unser T-Shirt dort zum Verkauf als Gebrauchtware angeboten mit dem Hinweis, dass uns das Shirt zu klein ist und wir eine Nummer größer auf Amazon kaufen wollen. So konnten wir das Design einer großen relevanten Zielgruppe vorstellen und gleichzeitig darauf hinweisen, dass es sich auch auf Amazon befindet.
Tier 25 erreicht
Mittlereweile haben wir genügend Sales für ein Level-up. Amazon-typisch ist das Upgrade des Accounts nicht genau dann geschenen als wir 25 Sales hatten sondern schon deutlich später. Es wird wohl tatsächlich zumindest stichprobenartig manuell geprüft.
Mit dem Upgrade auf Tier 25 können wir nun 2 Designs pro Tag uploaden und haben weitere 15 Designslots (insgesamt 25) nun zur Verfügung.
Fazit
Ich finde das POD Business ist nach wie vor spannend und sollte vom Interessierten genauer angeschaut werden. Besonders gefällt mir, dass es verschiedene Wege ans Ziel gibt: Kreativ, datengetrieben oder beides. Vielleicht ist es ja etwas für dich und du lässt uns an deiner Geschichte teilhaben. Schreib uns gerne und berichte von deinen Erfahrungen!
Dr. Alexander Merz ist Zahnarzt, Privatanleger und Zahlenliebhaber. Seine Interessenschwerpunkte sind Aktienanlagen (6-Stelliges Depot) und Optionshandel (5-Stelliges Depot). Als Optimierungsenthusiast testet Alex neue Investments, Finanzplattformen und baut Online-Projekte auf.
Hallo Flo,
vielen Dank für die super Zusammenfassung!
Interessant wäre noch eine kurze Übersicht über die Zahlen eures Versuches.
Viele Grüße Marco
Hi Marco,
ich habe im Artikel ein neues Kapitel eingefügt, der deine Frage beantwortet.
Hallo, erstmal ein Lob: Ist wirklich sehr gut geschrieben. Wie sieht es den mittlerweile mit den Allgäu Shirts aus? Habt ihr mittlerweile ein neues Tier up?
Danke für das Lob. Ja der TierUp ist erfolgt. Die Allgäu Shirts laufen ganz Ok obwohl wir nichts groß machen. Wir nutzen den MBA Account für Shirts für ein anderes Projekt