Kfz-Versicherung: Bis 30.11. vergleichen und sparen – mit und ohne Wechsel

Die Kfz-Versicherung zählt in Deutschland zu den am häufigsten genutzten privaten Versicherungen. Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist ohnehin gesetzlich vorgeschrieben. Zusätzlich haben sich viele Millionen Kfz-Halter für eine zusätzliche Absicherung in Form der Teil- oder Kalkvollkaskoversicherung entschieden. Zwischen den einzelnen Versicherungen gibt es teilweise große Beitragsunterschiede, sodass ein Vergleich der Versicherer lohnt. Was viele allerdings nicht wissen: Durch kleinere Änderungen im bestehenden Tarif kannst du bis zu 50 Prozent der jährlichen Beiträge sparen. Das geht auch ohne den Kfz-Versicherer zu wechseln.

Angebote vergleichen stets sinnvoll: viele Kfz-Halter scheuen jedoch den Wechsel

Untersuchungen zeigen immer wieder, dass sich durch einen Vergleich im Bereich der Autoversicherung im besten Fall mehrere Hundert Euro pro Jahr an Beiträgen einsparen lassen. Der Grund besteht darin, dass die Versicherungsprämien auf verschiedenen Faktoren basieren, die Einfluss auf die Höhe des Beitrages haben. Dazu zählen in erster Linie:

• Regionalklasse
• Typklasse
• Schadenfreiheitsklasse
• Alter der Fahrer
• Anzahl der Fahrer
• Unterbringungsort des Kraftfahrzeuges
• Jährliche Fahrleistung in Kilometer
• Deckungssummen

Anhand der jeweiligen Angaben und Einstufungen ermittelt die Versicherungsgesellschaft den Beitrag, den du bei deiner Autoversicherung zahlen musst. Obwohl die eigene Versicherung oftmals nicht die günstigste ist, scheuen sich zahlreiche Kfz-Halter vor einem Wechsel des Versicherers.

Mache direkt den Test: Zahlst du zu viel?

Mit dem nachfolgenden Rechner konnte Alex eine Ersparnis von fast 500 € für seine Kfz-Versicherung erzielen. Wie du den Vergleichsrechner nutzt, wird im nächsten Kapitel erklärt. Es ist aber super simpel und gut erklärt. Ich bin gespannt, wie viel du sparen kannst!

Kfz-Versicherung wechseln und bis zu 500€ sparen [Step-by-Step-Anleitung]

Dieses Jahr hat Alex aus dem Geldschnurrbart Team den Check seiner Versicherung gemacht. Letztes Jahr hat er aufgrund von Zuwachs in der Familie ein größeres und sichereres Auto gekauft. Im besten Vertrauen hat er über seinen Versicherungsmakler eine Versicherung auswählen lassen.

Der jährliche Beitrag für KFT Versicherung und Haftpflicht beträgt bisher 1.013 €.

Hier nun sein aktuelles Ergebnis und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung (Dauer: 10 Minuten):

Ein sehr aufschlussreiches Ergebnis: Bei den gleichen Kriterien (Schadenfreiheitsrabatt, Selbstbeteiligung, …) könnte Alex fast 500 € sparen!

Selbst wenn er die vom Programm empfohlene Versicherung oder die mit der höchsten Weiterempfehlungsquote wählen würde, wäre immer noch eine Ersparnis von fast 350 € möglich. Das zeigt wieder einmal, dass der jährliche Vergleich eine große Kostenersparnis bringen kann und das bei gerade einmal 10min Arbeit!

Kfz-Versicherung: Wechsel nicht immer nötig, sparen kann man auch anders

Dieser ist allerdings häufiger gar nicht notwendig, denn wenn du einige Kleinigkeiten bei deinem eigenen Tarif anpassen lässt, kann dies bereits zu einer größeren Ersparnis führen. Nachfolgend habe ich die typischen Sparpotentiale bei deiner Kfz-Versicherung zusammengefasst, die bares Geld ohne Wechsel ausmachen können. Falls du weitere Spartipps aus allen Lebensbereichen sehen möchtest, schau dir doch einmal unsere Sammlung an Möglichkeiten, Geld zu sparen, an.

Tipp #1: Typklasse beim nächsten Fahrzeug mit einbeziehen

Die Typklasse hat einen relativ großen Einfluss darauf, welchen Beitrag du zur Autoversicherung zahlen musst. Daher solltest du diese durchaus mit in deine Entscheidung einfließen lassen, wenn du dich zukünftig für ein neues Auto entscheidest.

Zwar wirst du dich vermutlich nicht in erster Linie wegen einer günstigen Typklasse für ein Fahrzeug entscheiden, aber dennoch kannst du dieses Kriterium der Wahl des neuen Autos im Hinterkopf behalten.

Tipp #2: Begleitetes Fahren als Spartipp für Fahranfänger

Fahranfänger trifft es in der Kfz-Versicherung meistens besonders, denn aufgrund der Unfallstatistiken stufen nahezu alle Versicherer die Fahranfänger als besonders risikoreich ein. Dies führt zu einem sehr hohen Beitrag, der nicht selten 225 Prozent des normalen Beitrages für erfahrenere Autofahrer beträgt.

Ein Tipp für Fahranfänger lautet daher, das sogenannte begleitete Fahren in Anspruch zu nehmen. Der Vorteil besteht darin, dass du so bereits mit 17 Jahren den Führerschein erhältst und ein Fahrzeug führen darfst.

Zudem wirkt sich das sogenannte BF 17 positiv auf deine Versicherungsprämie aus. Statistiken zeigen nämlich, dass Personen im Bereich des begleiteten Fahrens weniger häufig Unfälle als Fahranfänger verursachen, die nicht am BF 17 teilgenommen haben.

Dies honorieren die Versicherungsgesellschaften mit einem Rabatt auf den Beitrag, der nicht selten zwischen 10 bis 20 Prozent betragen kann.

Tipp #3: Von unbegrenzter Fahrerzahl auf wenige Fahrer wechseln

In manchen Versicherungstarifen ist im Bereich der Autoversicherung festgeschrieben, dass eine unbegrenzte Anzahl von Fahrern dazu berechtigt ist, dein Fahrzeug zu führen. Demzufolge besteht ein Versicherungsschutz für jeden Fahrer, der dein Auto im Straßenverkehr bewegt.

Meistens ist die unbegrenzte Fahrerzahl jedoch vollkommen überflüssig, da in der Regel ohnehin nur du und dein Partner das Auto fahren. Unter dieser Voraussetzung kann es sinnvoll sein, den Tarif von einer unbegrenzten Fahrerzahl auf beispielsweise zwei Fahrer zu ändern.

Damit lässt sich nämlich der Versicherungsbeitrag in der Regel um rund 10 Prozent gegenüber einer unbegrenzten Anzahl von Fahrern reduzieren.

Tipp #4: Begrenze deine jährlich gefahrenen Kilometer

Nicht wenige Autofahrer geben die Anzahl der jedes Jahr im Durchschnitt gefahrenen Kilometer relativ großzügig an. Dies ist im Zuge der Autoversicherung keine gute Idee, denn im Grunde zahlst du für jeden mehr gefahrenen Kilometer einen unnötigen Beitrag.

Wenn du beispielsweise jährlich ungefähr 10.000 km mit deinem Fahrzeug zurücklegst, in der Versicherung aber sicherheitshalber 20.000 km pro Jahr angegeben hast, kostet dich dies im Durchschnitt mehr als 15 Prozent überflüssigen Beitrag.

Anders ausgedrückt: Wenn du die Angabe deiner jährlichen Kilometerleistung nur um 5.000 km reduzierst, kannst du oftmals etwa zehn Prozent des Versicherungsbeitrages einsparen. Öfters einmal das Fahrrad zu benutzen ist zudem gut für deine Gesundheit 🙂

Tipp #5: Selbstbeteiligung in der Teil- und Vollkaskoversicherung vereinbaren

Eine weitere Maßnahme, durch die du zukünftig Beiträge zur Kfz-Versicherung sparen kannst, ist das Vereinbaren einer Selbstbeteiligung. Die Autoversicherung besteht häufig bekanntlich aus den folgenden drei Komponenten:

• Kfz-Haftpflichtversicherung
• Teilkaskoversicherung
• Vollkaskoversicherung

In der Kfz-Haftpflichtversicherung ist eine Selbstbeteiligung normalerweise nicht üblich, wohl aber in der Teil- und Vollkaskoversicherung. Hast du dort bisher noch keine Eigenbeteiligung vereinbart, solltest du dies tun.

Dadurch kannst du nämlich bis zu 20 Prozent deines Beitrages zur Teil- und Vollkaskoversicherung einsparen. Übliche Eigenbeteiligungen in diesem Bereich liegen bei 150 Euro für die Teilkasko- und 300 Euro für die Vollkaskoversicherung.

Wenn du zusätzlich einen Risikopuffer für eventuelle Eigenbeteiligungen in deiner Finanzexcel einplanst, brauchst du auch keine schlaflosen Nächte oder Sorgenfalten haben. Ein kalkuliertes Risiko, dass sich bei ausreichender Planung und Vorsorge oftmals auszahlt.

Tipp #6: Telematiktarife: Belohnung für umsichtiges Fahren

Falls du ein besonders vorsichtiger und umsichtiger Autofahrer bist, gibt es einen relativ aktuellen Spartipp. Die sogenannten Telematiktarife.

Diese werden von immer mehr Versicherungsgesellschaften alternativ zu den normalen Kfz-Versicherungstarifen angeboten. Die Telematik basiert auf einem kleinen Gerät, welches in deinem Fahrzeug installiert wird und die wichtigsten Daten während der Fahrt aufzeichnet.

Dazu gehört zum Beispiel, wie schnell du fährst, ob du öfter stärker bremst und wie sich dein Schaltverhalten gestaltet. Mit einem solchen Telematiktarif sollen vor allem umsichtig fahrende Autofahrer belohnt werden, nämlich durch einen geringeren Versicherungsbeitrag.

Aber Achtung: Solche Telematiktarife können mitunter kontraproduktiv sein, wenn du nämlich eher zu den wenig vorsichtigen Autofahrer gehörst. Dann kann es sogar passieren, dass deine neue Versicherungsprämie höher als der bisherige Versicherungsbeitrag liegt.

Tipp #7: Fahrsicherheitstraining absolvieren kann Versicherungsprämie sparen

Eine weitere Maßnahme, auf die nur wenige Autofahrer kommen, die aber ebenfalls zu einer Beitragsersparnis führen kann, ist das Absolvieren eines Fahrsicherheitstrainings. Dieses kannst du teilweise sogar kostenlos, manchmal ebenso zu einem relativ günstigen Beitrag, an verschiedenen Orten absolvieren. Ich habe ein Fahrsicherheitstraining damals über meinen Arbeitgeber gemacht. Das eigene Auto unter Sicherheitsbedingungen in Extremsituationen wie Vollbremsung auf nasser Fahrbahn, „Schleuderplatte“ zu erleben, bringt viel und mir hat es zudem noch viel Spaß gemacht 🙂

Einige Versicherungsgesellschaften sehen dies als sehr positiv ein, denn immerhin wirst du durch das Fahrsicherheitstraining ein sicherer Autofahrer, sodass sich – zumindest statistisch – das Schadensrisiko senkt.

Allerdings sind es bei Weitem nicht alle Versicherungsgesellschaften, die bei einem absolvierten Fahrsicherheitstraining einen Rabatt auf die fällige Versicherungsprämie geben. Daher lohnt es sich, dass du beispielsweise für deine Autoversicherung im kommenden Jahr im Detail informierst. Du findest schnell heraus, welche Versicherungsgesellschaft einen Beitragsrabatt für ein Fahrsicherheitstraining vergibt.

Fazit – Kfz-Versicherung anpassen oder Auto ganz abschaffen

Zusammengefasst gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die du bei deiner Autoversicherung durchführen kannst, um die Versicherungsprämie zu reduzieren. Alle zuvor genannten Maßnahmen in der Summe können dazu beitragen, dass du vielleicht sogar 40 oder 50 Prozent deines bisherigen Beitrages zur Autoversicherung einsparen kannst. Vor allem die laufenden Gebühren für Versicherung, Strom & Gas oder einen Girokonto-Vergleich sollten wir regelmäßig prüfen.

Meine Kosten für den PKW habe ich kürzlich reduziert, indem ich die Hälfte meines Autos an meine Schwester verkauft habe. Wir wohnen beide in der Nähe, brauchen ein Auto nur selten und sparen durch die gemeinsame Nutzung Kosten und lasten das Auto mehr aus. Wer in einer Großstadt wohnt, braucht oft gar kein Auto. Der Wocheneinkauf wird nun zu Fuß erledigt und ist gleichzeitig noch eine kleine Fitnesseinheit. Frugalismus heißt „raus aus der Komfortzone“ – nicht immer, aber immer öfters!

Hast du noch weitere Tipps für die Kfz-Versicherung? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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