Hobby zum Beruf machen – Leser Benedikt (25) verlässt Karriereleiter und zieht nach Zwickau

Geldschnurrbart Blog Post

Auf dem Finanzblogaward 2019 in Hamburg lernte ich Leser Benedikt kennen. Er bedankte sich bei mir für das Buch Rente mit 40 und dass er nun seinen Job gekündigt hat. Ich bekam schon ein schlechtes Gewissen, dass ich niemand dazu anstiften will, unüberlegt einen Job zu kündigen. Im Gespräch stellte sich jedoch schnell heraus, dass Benedikt (25) sich die Aufgabe seiner lukrativen Teamleiterstelle wohl überlegt hat. Wie er sein Hobby zum Beruf machen konnte und warum er sogar glücklich ist, dass er nun von München nach Zwickau zieht, erfahrt ihr in seiner Lesergeschichte 🙂

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Benedikt und ich beim Comdirect Finanzblogaward

Hallo zusammen, mein Name ist Benedikt und ich bin 25 Jahre alt. Seit etwas mehr als 8 Jahren befasse ich mich intensiv mit dem Thema Aktien und Börse. Als Webseitenbetreiber (dazu unten mehr) hatte ich Anfang November die Chance, Florian auf dem Finanzbarcamp der comdirect persönlich kennenzulernen.

Lieber Florian, an der Stelle noch mal speziell an dich: Vielen Dank für deine Zeit, das nette Gespräch und die Gelegenheit hier meine Story zu veröffentlichen.

Aber was ist meine Story & was kann, der ein oder andere vielleicht hiervon mitnehmen? Bei mir steht sehr bald ein radikaler Jobwechsel an – ich lasse mein Teamleiter-Dasein hinter mir und mache gewissermaßen mein Hobby zum Beruf. Aber der Reihe nach 🙂

Finanzen in der Ausbildungszeit

Aufgewachsen bin ich im ländlichen Unterfranken. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit – auch wenn meine Schulzeit alles andere als leicht war. Mit Anfang 17 zog ich ins schöne, aber teure München.

Untergekommen bin ich in einem Jugendwohnheim für Auszubildende. Das erste Mal auf mich allein gestellt, musste ich natürlich auch meine Finanzen managen.

Leider war ich damals noch recht grün hinter den Ohren und bin in dieser Zeit auf viele Schnell-Reich-Werden-Systeme hereingefallen. Glücklicherweise habe ich mit all diesem Schmarrn kein Geld verloren, sondern kam noch mit einem blauen Auge davon. 

Dann habe ich mich wieder an meine Aktien erinnert, die seit meiner Kindheit in meinem Depot schlummerten. Naja, wenn sie geschlummert hätten, wäre das schön… Ich hatte Nokia und E.ON – beide sind ins Bodenlose abgerutscht.

Irgendwann habe ich mich mit dem Thema intensiver befasst, meine beiden Flop-Aktien verkauft und mir stattdessen Coca-Cola und Exxon Mobil Aktien gekauft.

Später habe ich mich aber noch mal hingesetzt und zusammengezählt, wie viele Dividenden ich über die Jahre kassiert habe. Bei Nokia war ich somit noch leicht im Plus und das, obwohl ich mit knapp 60-70% Verlust verkauft habe. Als ich das realisiert habe, war das für mich ein wahrer Augenöffner.

Passend hierzu die Leserstory von Christian, der bereits einen Monat im Jahr aus Dividendeneinnahmen bestreiten kann.

Meine Ausbildung konnte ich verkürzen. Somit lernte ich nach 2,5 Jahren aus und konnte nun auch endlich in meine eigene erste Wohnung ziehen. Ich habe weiterhin versucht sparsam zu leben und habe mein freies Geld stets zur Seite gelegt und anschließend in schöne Dividendenaktien investiert.

Hohe Sparquote trotz beruflichem Aufstieg

Da ich keine all zu große Lernpause machen wollte, habe ich nebenberuflich mit dem Meisterkurs angefangen. Das war definitiv auch keine leichte Zeit. Montag bis Freitag Vollgas in der Arbeit geben, Freitagnachmittag die Schulbank drücken und Samstag dasselbe Spiel noch mal.

Sonntags war ich meistens viel zu fertig, um etwas mit Freunden zu unternehmen. Und dann war ja schon wieder Montag.

In den 2 Jahren Weiterbildung ging auch fast mein kompletter Urlaub für Vollzeit-Lernwochen drauf. Aber wie froh war ich, als ich endlich meinen Meisterbrief in der Hand halten konnte – auch wenn es stressig und alles andere als leicht war: für mich hat es sich definitiv gelohnt!

Während meiner Meisterzeit hatte ich meinen damaligen Chef vertreten. Als der dann in seiner Elternzeit eine neue Stelle gefunden hat, konnte ich mich auf seinen Posten bewerben und wurde glücklicherweise auch genommen. Was für eine Ehre – Teamleiter und das in so jungen Jahren.

Ich habe natürlich mehr Geld verdient, wusste aber auch nicht warum ich im selben Atemzug meinen Lebensstandard nach oben schrauben sollte?! Deshalb habe ich mir ein 2 Kontensystem entwickelt: ein Konto für meine Einnahmen und eins für meine Ausgaben.

Mehr zum Thema Lifestyle-Inflation und warum es sich lohnt, seinen Lebensstandard in kleinen Schritten zu erhöhen im Artikel über Frugalisten.

Ein Fixbetrag wurde sofort nach Gehaltseingang umgebucht. Dieser Betrag musste für den Monat reichen – ich konnte mir dennoch alles leisten, was ich brauchte. Ich musste nirgends kürzertreten.

Das restliche Geld habe ich natürlich wieder am Aktienmarkt investiert. Meine Sparquote lag damals schon bei rund 60 Prozent.

Beginn meines kleinen Nebengewerbes

Seit 2016 habe ich eine neue Leidenschaft für mich entdeckt – das Bauen von Webseiten. Zugegeben meine ersten Webseiten legten immer den Fokus auf Geld verdienen. Es waren reine Affiliatewebseiten – die mir aber bis heute passiv Geld einbringen & das, obwohl ich seit Jahren nichts mehr an diesen Webseiten gemacht habe.

Mittlerweile denke ich aber über ein Redesign dieser Seiten nach. Die Rankings bei Google sind stabil – würde ich meine Seiten jetzt aber wieder etwas anpassen und aktualisieren, könnte ich hier sicher deutlich mehr Geld verdienen.

Allerdings fehlt mir hierfür momentan leider die Zeit. Seit gut einem Jahr habe ich nämlich ein neues Webprojekt, dem ich fast meine komplette Freizeit widme. Das Problem bei meinen „alten“ Webseiten war immer, dass mich das Thema nach einer Weile gelangweilt hat.

Warum bin ich nicht früher auf die Idee gekommen meine beiden Leidenschaften zu verbinden? Eine Webseite über Dividendenaktien – heraus kam mein Baby: www.dividendeohneende.de

Hier stelle ich jede Woche ein tolles Unternehmen vor – ich lerne also auch ständig neue Anlagemöglichkeiten kennen. Für mich ist das die klassische Win-Win-Situation.

Im Gegensatz zu meinen anderen Webseiten legte ich hier aber den Fokus mal nicht aufs Geld verdienen. Ich möchte meine schöne Seite nicht mit Werbung überladen und das ganze Design so zerstören.

Ich habe lediglich 2 Unterseiten (Finanzliteratur & T-Shirts) die das Ganze ein wenig refinanzieren sollen. Außerdem habe ich vor Kurzem die Möglichkeit eingebaut, mir einen Kaffee spendieren zu können 🙂 Mal schauen, ob meine Leser das hin und wieder in Anspruch nehmen.

Erstkontakt zu Jens Rabe

Jens Rabe und Benedikt in Zwickau
Benedikt vor Ort bei Jens Rabe in Zwickau

Mitte diesen Jahres fasste ich den Entschluss, mich bei drei Leuten zu bedanken, die ich seit Längerem im Netz verfolge: Jens Rabe, Tim Schäfer (der ebenfalls im Buch Rente mit 40 vorkommt) und Kolja Barghoorn. Ich schrieb also einen Brief und legte ein schönes T-Shirt bei und verschickte die Päckchen.

Komischerweise kam das von Kolja nie an 🙁 Tim Schäfer, den ich 2018 schon mal in New York getroffen habe, hat sich sehr für die kleine Aufmerksamkeit bedankt und gab mir auch die Möglichkeit einen Gastbeitrag auf seinem Blog zu veröffentlichen.

Auch Jens Rabe, der eine Akademie rund um das Thema Börse und Optionshandel betreibt, freute sich sehr und lud mich zu sich in seine Academy in Zwickau ein.

Gesagt getan, konnte ich mir im Oktober bei ihm alles vor Ort anschauen – wir haben sogar einen Podcast gemeinsam aufgenommen.

Als wir uns noch in seinem Büro unterhalten haben, bot er mir rasch einen Job an – zur Not auch einen Nebenjob. Ich war erst mal ganz baff und wusste nicht, wie ich mich entscheiden sollte – damit habe ich wirklich nicht gerechnet.

Die Qual der Wahl – Beruflicher Aufstieg oder Hobby zum Beruf machen

Nun stand ich also in der Tat vor der Qual der Wahl. In meinem Vollzeitjob bekam ich gerade die nächste Stufe der Karriereleiter angeboten. Sollte ich das Annehmen und nebenbei für Jens Rabe arbeiten?

Finanziell wäre das sicher sehr sinnvoll, aber bekomme ich das alles unter einen Hut? Wird da nicht die Qualität meiner Arbeit drunter leiden? Hab ich dann überhaupt noch ein Leben? Oder soll ich vielleicht doch Vollzeit nach Zwickau ziehen und mein Hobby zum Beruf machen?

Ich muss sagen, es fühlte sich einfach richtig an, meinen alten Job zu kündigen und mich in ein neues Abenteuer zu stürzen. Was habe ich denn zu verlieren?

Wenn ich so etwas machen kann, dann mit 25, wo ich noch keine Frau und noch keine Kinder habe…Ich habe also noch im Oktober meine Kündigung abgegeben – habe aber eine Kündigungsfrist von 3 Monaten, weshalb ich erst im Februar 2020 bei Jens Rabe anfangen kann.

Hat auch Florians Buch Rente mit 40 zu meiner Entscheidung beigetragen?

Buch Rente mit 40
Buch Rente mit 40 (Bestseller Manager Magazin)

Na, aber ganz klar! Als ich auf Facebook mal einen Beitrag zum Buch Rente mit 40 gelesen habe, habe ich es mir direkt vorbestellt. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Gerade die Geschichten der vielen finanziellen Unabhängigen fand ich faszinierende und motivieren zugleich.

Ich fühlte mich nochmals bestärkt in meinem Vorhaben, mein Hobby zum Beruf zu machen. Ich denke, langfristig wird es mich definitiv glücklicher machen und auch finanziell wird sich so eine Entscheidung über kurz oder lang auszahlen.

Besonders freue ich mich auch auf den Wechsel meines Umfelds – in meiner Arbeit bin ich ständig von Pessimisten umgeben. Wenn ich dann von Aktien und Geldanlage erzähle, ernte ich eher komische und negative Blicke.

Stehst du noch am Seitenrand oder investierst du bereits? Es ist nicht kompliziert. Ein Depot eröffnen ist innerhalb weniger Minuten erledigt.

Fazit

Ab Februar 2020 beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt und ich freue mich riesig darauf. Und all das hat nur geklappt, weil ich vor circa einem Jahr eine Webseite über meine Leidenschaft gestartet habe.

Was ich damit sagen will: Gebt im Beruf Vollgas – nebenbei aber auch! Und wenn dann eine Chance kommt, packt sie beim Schopf und nehmt sie wahr.

Lest das Buch von Florian und fangt an Geld zu sparen und langfristig zu investieren. Wer früh genug anfängt, kann das volle Potenzial des Zinseszinses nutzen – gerade dann fängt es an, Spaß zu machen.

Ich würde mich auch riesig über einen Besuch auf meiner Webseite freuen – lasst mir auch gerne ein Feedback da, denn nur so kann ich wachsen und besser werden.

Vielen Dank und allen ein tolles Jahr!

Liebe Grüße
Benedikt Stafflinger

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Danke an Benedikt für die Lesergeschichte und viel Erfolg in Zwickau! Ich bin gespannt, was du in den nächsten Jahren zu berichten hast!

Update nach 2 Wochen im neuen Job: Gerade erhielt ich die Mail von Benedikt:

Ich muss echt sagen, dass es mega gut ist. Ich habe richtig nette Kollegen und ich lerne gerade extrem viel.Und dabei habe ich mich mit der Materie ja schon längst beschäftigt. Das ist echt super 🙂
Generell fühlt es sich einfach nicht nach Arbeit an – ich kann den ganzen Tag meinem Hobby nachgehen.Das ist für mich schon der erste Schritt in die „finanzielle Freiheit“  🙂
Fazit nach 2 Wochen in Zwickau: Ich bin froh, dass ich den Schritt gemacht habe.

Benedikt

Falls auch du deine Lesergeschichte veröffentlichen möchtest, um Andere zu inspirieren, schreibe mir gerne an info@geldschnurrbart.de.

Was ist deine Meinung zum Schritt von Benedikt? Hättest du das Gleiche gemacht? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

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4 Gedanken zu „Hobby zum Beruf machen – Leser Benedikt (25) verlässt Karriereleiter und zieht nach Zwickau“

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