Welche Rendite haben Blogartikel? – Leserstory Depotstudent Dominik

Geldschnurrbart Blog Post

Da ich mich selbst neben den klassischen Investments in Aktien und ETFs gerne unternehmerisch in neue Bereiche heranwage, bin ich immer auf der Suche neben meiner eigenen Erfahrung auch andere interessante Praxisbeispiele vorzustellen. Es freut mich sehr, dass Dominik, der ebenfalls seit 2018 neben dem Studium einen Finanzblog startete, uns heute einen Einblick hinter seine Blogkulissen gewährt. Er hatte mich kontaktiert bzgl. eines Erfahrungsaustausches und im Skype-Gespräch merkte ich schnell, dass das sicher noch mehr Menschen interessiert. Berufseinsteiger Dominik investiert in seiner Freizeit Geld in Blogartikel für seine Website. Welche Rendite ist hier möglich? Was funktioniert? Viel Spaß mit seinem Erfahrungsbericht!

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Wie viel Prozent Rendite machst Du pro Jahr?

  • Weniger als 1 Prozent beim Tagesgeld? Oh, nicht so überragend.
  • Ein bisschen mehr auf dem Anleihenmarkt? Auch nicht so überzeugend.
  • Du investierst in Aktien oder ETFs? Okay, dann sind langfristig um die 7 % Rendite im Jahr drin.
  • Ah, in P2P Kredite investierst Du auch noch? Da kommst Du je nach Plattform vielleicht auf 10 %. Nicht schlecht.
  • Und danach? Keine Idee mehr?

Stelle Dir doch mal Folgendes vor: Jährliche Renditen von 40 %, 50 % und mehr. Unrealistisch? Nö.

Aber ich kann Dir gleich sagen: Da reicht es nicht, ein paar Standardaktien zu kaufen und das war‘s. Um solche Rendite zu erwirtschaften, ist vor allem eines wichtig: Nachdenken!

Ich bin der Depotstudent

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Ich bin Dominik, Gründer und Betreiber des Finanzblogs depotstudent.de und möchte Dir mal zeigen, welche Renditen sich durch gezieltes Überlegen und „freies“ Investieren ergeben können – zumindest in meinem konkreten Fall. Und mit „frei“ meine ich hier vor allem: Abseits von Standardprodukten wie Aktien und ETFs.

Ich bin 24 Jahre alt, ehemals Student an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und arbeite seit knapp zwei Jahren hauptberuflich als Wirtschaftsingenieur.

Da ich Dir nichts verkaufen möchte, kannst Du Dich ganz entspannt zurücklehnen. Es geht nur um meine persönliche Story. Wenn Du hier ein paar Anregungen mitnehmen kannst, habe ich mein Ziel schon erreicht. 🙂

Ich hatte einen sehr interessanten Video-Call mit Florian (danke dafür, Florian!) – ein netter Austausch über unsere Projekte und Vorhaben. Woraufhin er mir den coolen Vorschlag machte, eine kleine Leserstory zu verfassen. Und zwar mit dem Thema: Investieren in Content – denn das ist das, was ich (unter anderem) tue.

Eine wichtige Information vorab: Ich betreibe kein hirnloses Outsourcing bei meinen Blogartikeln! Ich arbeite mit einem kleinen Team, das mich bei meiner Arbeit unterstützt (z.B. Finanzjournalisten und Vermögensverwalter). Dadurch ist es mir möglich, qualitativ hochwertige Artikel vom Team bearbeiten zu lassen – und das kostet natürlich Geld.

Es gibt aber auch eine Vielzahl von Artikeln, die ich komplett selbst schreibe – das sind vor allem die Erfahrungsberichte, bei denen ich zum Beispiel Strukturvertriebe wie die Deutsche Vermögensberatung oder die Tecis teste. Hier ein solcher Erfahrungsbericht: Meine ehrlichen Erfahrungen mit der Tecis Finanzberatung. Das macht dann auch richtig Spaß – emotionale Rendite! 🙂

Mehr Rendite durch einen Blog?

Statt in klassische Anlagen wie Aktien, ETFs oder Anleihen zu investieren, suchst Du Dir etwas Abgefahrenes raus. Denn wenn es ein bisschen mehr Rendite sein darf, kommt man mit Standardprodukten nicht weit.

Ich investiere hauptsächlich in Aktien-ETFs und in meinen Blog – und habe noch eine kleine Beimischung an P2P-Krediten im Portfolio. Ein gewisser Cash-Puffer ist natürlich auch vorhanden – zum einen für private Anschaffungen, zum anderen für Investitionen abseits der “Standardprodukte”. Und genau darum soll es hier gehen.

Meine Asset-Allocation sieht nach Einzahlungen grob so aus: 50 % Aktien-ETFs, 35 % Blog, 10 % Cash und 5 % P2P-Kredite. Wichtig: So sieht es aus, wenn man die “Einzahlungen” (!) betrachtet – würde ich den Wert des Blogs berechnen, indem ich die zu erwartenden Zahlungsströme auf den heutigen Tag abzinse, wäre der Blog prozentual stärker vertreten.

Was garantiert kein Standardprodukt ist, ist zum Beispiel die Investition in Inhalte – auch als Content bezeichnet.

Das können Textinhalte (Artikel) sein, das können Youtube-Videos sein oder auch Podcast-Folgen. Das kann meinetwegen auch das Verfassen eines eBooks oder die Erstellung eines Videokurses sein.

Letztendlich kommt es nur darauf an, dass 

  1. Sich Dein Zeitaufwand in Grenzen hält bzw. das Ergebnis von Deiner Arbeitszeit entkoppelt ist, weil es sonst mehr Selbständigkeit als Investment ist
  2. Du tatsächlich „investierst“ (= andere Leute bezahlst)
  3. Die Inhalte hauptsächlich „von alleine“ (organisch) gefunden werden (SEO = Search Engine Optimization) und Du damit keinen weiteren Aufwand hast

Mit organisch meine ich in diesem Fall vor allem über Suchmaschinen – allen voran natürlich Google. Wenn jemand bei Google etwas sucht und einen Artikel von depotstudent.de findet, dann ist das ein organischer Treffer. So funktioniert das zumindest in meinem Fall und genau darum soll es ja heute gehen.

Und wie soll das funktionieren? Das zeige ich Dir jetzt.

Lass Dir aber gesagt sein: Es gibt bei solchen Investitionen immer gewisse Hindernisse und Hürden! Ansonsten wären wohl auch keine derartigen Renditen möglich. Wo es große Hürden gibt, gibt es zugleich auch große Chancen.

Da Du meine Strategie ja sowieso nicht 1:1 nachbauen sollst, dient dieser Artikel auch vielmehr als Anregung, um selbst nachzudenken. Ich zeige Dir nur, wie ich es mache.

Investition in Content in 3 Schritten

Schritt 1: Portal/Blog erstellen

Das ist zwar keine riesige Hürde, aber eine notwendige Bedingung, um diese Strategie fahren zu können.

Der Vorteil für mich: Jeder, der kein Portal hat, ist für mich auch keine Konkurrenz.

Nachteil: Die Hürde ist nicht groß genug, um den Wettbewerb wirklich klein zu halten.

Vorteil aus dem Nachteil: Für mich war die Hürde Anfang 2018 eben auch nicht zu groß, um das Vorhaben umsetzen zu können. Und damit ein (damals noch sehr kleines) Herzensprojekt neben dem Studium zu starten. Letztlich sind also höhere Renditen möglich, weil es gewisse Hürden gibt. Andererseits sind die Renditen aber auch nicht astronomisch hoch, weil ganz gewöhnliche Leute wie ich diese Hürden nehmen können – wenn sie denn wollen und dazu bereit sind.

Du kannst Dir also ausmalen, dass in anderen Bereichen noch viel höhere Renditen erzielt werden. Nur muss man dort auch bereit sein, die anfängliche Durststrecke in Kauf zu nehmen und erst etwas aufzubauen, bevor man hohe Renditen erwarten kann.

Schritt 2: Content-Lücken identifizieren

Im Internet gibt es unglaublich viele Informationen. Und trotzdem stoße ich jeden Tag auf „Content-Lücken“ – es gibt also Suchanfragen (z.B. „wie soll ich mein Geld anlegen?“ ist eine Suchanfrage) im Internet, zu denen es keine wirklich hilfreichen Informationen gibt. Und das, obwohl eine Vielzahl an Menschen genau diese Informationen sucht.

Soweit erst mal nichts Neues. Das Ganze wird auch als SEO bzw. Suchmaschinenoptimierung bezeichnet. Nur, dass mein Fokus nicht darauf liegt, das stärkste Portal zu haben, sondern vielmehr darauf, interessante (und weniger umkämpfte) Nischen zu bearbeiten.

Damit bin ich kein klassischer SEO, aber auch kein klassischer Blogger, der einfach schreibt, worauf er gerade Bock hat.

Und der Zweck meines Projektes: Ich stelle genau die Informationen bereit, die sonst noch kein anderer bereitgestellt hat. Du als Leser hast also was davon und ich als Investor habe ebenso was davon.

Schritt 3: Monetarisieren

Ich möchte hier gar nicht in die Tiefe gehen. Da gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten!

Für mein Beispiel beschränken wir uns auf Affiliate-Marketing. Ich baue also zum Beispiel einen Depotrechner in Artikel über ETFs ein, über die Leser dann ein Depot eröffnen können – sollten sie ein Depot über diesen Rechner eröffnen, erhalte ich eine Provision.

Rechenbeispiel: Wie viel ist Content wert?

Ich zeige Dir mal, wie so eine Rechnung aussehen kann. Dazu habe ich eine Vielzahl meiner Artikel analysiert und Werte identifiziert, die einigermaßen repräsentativ sind.

Es handelt sich hierbei um einen gut laufenden Artikel – es gibt also viele, die schlechter laufen. Aber auch ein paar, die besser laufen.

Für das Beispiel ist es unerheblich, ob die Umsätze halb so groß oder doppelt so groß sind. Es geht nur um das Grundverständnis.

Wir nehmen also an, Du hast eine Nische gefunden, 200 € Investment für einen hochwertigen Artikel in die Hand genommen und den Artikel veröffentlicht.

Jetzt heißt es: Abwarten und Tee trinken. Denn es dauert für gewöhnlich einige Wochen oder Monate bis ein Artikel über Google den gewünschten Traffic auf die Seite bringt.

Beispielszenario:

ZeitraumUmsatz pro MonatKommentar
Jahr 1, Quartal 10 €Der Artikel ist noch ganz neu und wird nicht bei Google gefunden.
Jahr 1, Quartal 310 €Der Traffic auf dem Artikel steigt an.
Jahr 1, Quartal 320 €Der Traffic auf dem Artikel steigt an.
Jahr 1, Quartal 430 €Der Traffic ist an seinem Höhepunkt angekommen.
Jahr 230 €Konstanter Traffic.
Jahr 320 €Traffic fällt ab.
Jahr 45 €Traffic fällt ab.
Jahr 52 €Traffic nicht mehr nennenswert.
Über die Laufzeit864 € (Umsatz gesamt)

Hier der monatliche Umsatz über 60 Monate in grafischer Form:

Blog Umsatz

Hier der kumulierte Umsatz über die 60 Monate:

Geld verdienen Blog

Die Kurven können extrem unterschiedlich aussehen. Aber der oben dargestellte Verlauf ist meiner Erfahrung nach durchaus realistisch und kann so oft vorgefunden werden.

Wann rechnen wir also mit der Amortisation des Investments? Nach etwa 12-13 Monaten haben wir wieder 200 € Umsatz generieren können und sind damit Break-Even.

Wie sehen aber jetzt die Renditen des Investments aus?

Hier die Renditeberechnung des Szenarios:

Renditeberechnung (Invest 200 €)
Investieren in Content
Vor KostenNach Kosten
 GesamtPro JahrGesamtPro Jahr
1 Jahr90%90%-10%-10%
2 Jahre270%164%170%130%
3 Jahre390%157%290%143%
4 Jahre420%143%320%134%
5 Jahre432%134%332%127%

Trotzdem können unterschiedliche Szenarien eintreten:

  • Ein Artikel wird vielleicht nie ranken und nicht gefunden werden.
  • Ein Artikel geht nach wenigen Wochen durch die Decke.
  • Ein Artikel wird zu einem Dauerläufer, der Dir ohne weiteren Aufwand über die nächsten 10 Jahre monatlich konstante 10 € einbringt.

Insgesamt haben wir also bei einem Investment von 200 € und einem gewissen Zeitaufwand einen Umsatz von 864 € erzielt – innerhalb von 5 Jahren.

Außerdem lassen sich alte Artikel natürlich überarbeiten. Und wenn die Überarbeitung 50 € kostet, ist das auch nicht tragisch, wenn Du dafür wieder 200 € zusätzlichen Cashflow in den nächsten 1-2 Jahren erhältst.

Etwas größer denken – Wert des Blogs steigt

Spannender wird es natürlich, wenn Du ganze Artikelserien in Auftrag gibst, die dann vielleicht 2.000 € oder sogar 10.000 € kosten, sich aber ebenfalls nach etwa einem Jahr bereits amortisieren und Dir pro Jahr hübsche Renditen erwirtschaften.

Das funktioniert nicht immer und Bedarf natürlich einiges an Erfahrung und Übung in der Branche!

Trotzdem kann es erstaunlich Effekte geben. Wenn ich also heute sagen wir 5.000 € in den Blog stecke, bin ich nach ein oder zwei Jahren Break-Even und ab da arbeitet das Geld dann fleißig weiter für mich. Und in 5 Jahren freue ich mich darüber, dass ich mit diesem Investment (vielleicht) insgesamt 21.600 € an Cashflow erhalten habe. Zumindest wenn man den obigen Fall als gesetzt nimmt.

Wo gibt es denn sowas? Dass sich die Investition nach so kurzer Zeit bereits amortisiert hat. Man das Geld also direkt wieder investieren kann. Und zusätzlich noch weiteren Cashflow für die nächsten Jahre aus der ersten Investition erhält.

Das gibt es sehr häufig. Nur eben nicht auf dem Markt für Standardprodukte.

Denn mir sagt ja schließlich niemand: „Dieser Artikel lohnt sich.“ Oder: „Oh, das Thema ist überlaufen. Da verbrennst Du nur Dein Geld!“

Übrigens: Was wir hier betrachtet haben, war lediglich der Cashflow! Trotz positivem Cashflow und positiver Rendite erreichen wir ja noch etwas anderes: Die Wertsteigerung des Portals! Denn ein etabliertes Portal (=Hürde) hat ja auch nicht jeder. Und wer diesen Schritt überspringen möchte, ist oft bereit, Geld in die Hand zu nehmen und ein Portal zu kaufen.

Marktübliche Verkaufspreise für eine Internetseite ist das 20 – 40-fache des monatlichen Gewinns.

Ich habe in keiner Weise vor, den Blog zu veräußern! Damit möchte ich Dir nur zeigen, dass man hier eine Substanz aufbaut, die durch die Investitionen noch zusätzlich im Wert steigt.

Hohe Renditen über 100 % p.a. – Möglich, mit unternehmerischem Risiko

Solche Renditen im zweistelligen oder sogar dreistelligen Bereich wird man mit Aktien, ETFs oder anderen „Standardprodukten“ kaum erreichen.

Aber natürlich trägt man hier ein nicht zu unterschätzendes unternehmerisches Risiko!

Die Kunst besteht darin, die richtigen Nischen zu finden, die Kosten möglichst gering zu halten, die Monetarisierung zu optimieren und gleichzeitig nicht zu viel der persönlichen Zeit zu investieren – denn sonst wird aus dem Investment schnell eine Selbständigkeit. Und um Selbständigkeit sollte es ja heute nicht unbedingt gehen.

Das soll kein Aufruf dazu sein, dass Du den nächsten Finanzblog startest – es soll vielmehr eine kleine Anregung dazu sein, sich als Investor für neue Ideen zu öffnen. Und dazu gehört eben auch, sich von den standardisierten Produkten wegzubewegen und eigene Ideen zu sammeln, wie man Kapital vermehren kann.

Denn hier liegen die wirklich hohen Renditen und großen Chancen.

Natürlich handelt es sich hierbei nicht um ein klassisches Investment, bei dem man einfach das Geld einzahlt und dann Monate oder Jahre nicht drauf schaut.

Trotzdem handelt es sich auch hierbei um eine Investition. 

Wenn Du also eine zentrale Aussage mitnehmen möchtest aus diesem Beitrag:

Investieren mit hohen zweistelligen oder dreistelligen Renditen ist möglich. Dazu musst Du Dich aber für neue Ideen öffnen. Und wichtig: Solche Renditen wirst Du mit Standardprodukten (wahrscheinlich) nicht erreichen.

Dein Depotstudent Dominik


Danke an Dominik für den interessanten Einblick! Was ist deine Meinung zum Thema? Hast du schon ein Internetprojekt gestartet? Investierst du auch abseits der klassischen Produkte? Sind für die Standardanlagen sinnvoller? Ich freue mich auf deinen Kommentar! Wenn auch du eine interessante Investmentmöglichkeit ausprobiert hast, schreib mir gerne an info@geldschnurrbart.de.

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