MindMed: Mit LSD Microdosing Aktie zum Kursrausch?

Geldschnurrbart Blog Post

Vor kurzem hatte ich eine interessante Begegnung mit einem befreundeten Unternehmer: Er lebte mehrere Jahre im Silicon Valley und berichtete davon, dass dort der Konsum von LSD als Mikrodosing gang und gäbe sei. Hochbezahlte IT-Fachleute und Unternehme schwören als Art der Selbstoptimierung darauf – kein Rauscherlebnis, sondern eine Mikrodosis, die Kreativität und Fokus fördern soll.

Für mich war LSD nur eine Hippie-Droge und ich recherchierte: Heraus kam, dass ein erhebliches medizinisches Potential von LSD ausgeht: Heilung von mentalen Krankheiten, Süchten etc.

Mit meinem Investment-Buddy fanden wir schnell ein Unternehmen (Pennystocks), das im Bereich medizinischem LSD forscht: MindMed. Grund, ein Miniinvestment i.H.v. 3.000 Euro auf den hochriskanten Pennystock zu tätigen. Hier eine Vorstellung unserer Recherche zur LSD Aktie!

Disclaimer Anlageberatung

Das Wichtigste in Kürze:

Das Wichtigste in Kürze

  • LSD (Lysergsäurediethylamid) wurde als Hippie-Droge in den 60er Jahren bekannt
  • Anektdotische Evidenz über Kreativitäts- und Fokusförderung von LSD Microdosing (1/10 der berauschenden Dosis) im Silicon Valley
  • LSD + Psychotherapie scheint bei psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, ADHS und Suchterkrankungen heilende Wirkung zu haben
  • Kevin O’Leary investiert in die US-amerikanische Firma Mind Medicine (WKN: A2P09G)
  • Typische Riskien von Pennystocks (s. unten)

LSD nur eine Hippie-Droge?

Mit LSD (Lysergsäurediethylamid) assoziierte ich immer die Droge der Hippies aus den 60er Jahren, die diese Menschen auf Bewusstsein erweiterte (psychedelisch)Trips geschickt hat. Für mich als zurückhaltender konservativer Mensch, der mit Drogen nichts am Hut hat, galt immer schon das Prinzip leben und leben lassen. Wer Drogen konsumieren möchte soll dies tun, solange er niemand anderen gefährdet und die Allgemeinheit nicht für seine Gesundheitsschäden aufkommen soll (letzteres ist wohl nicht möglich).

Das Interesse am Bereich LSD und psychedelischen Substanzen wurde bei mir geweckt, als ich mich mit einem jungen sehr erfolgreichen Unternehmer unterhalten habe. Dieser Unternehmer ist viel in der Welt herum gekommen, wird sein Unternehmen in den nächsten Jahren mit Anfang 30 sehr lukrativ verkaufen und hatte längere Zeit im Silicon Valley gelebt.

LSD Microdosing im Silicon Valley gang und gäbe

Er berichtete mir, dass in der Startup-Szene und Tech-Branche des Silicon Valley der LSD Konsum gang und gäbe sei. Jedoch nicht im Sinne eines beabsichtigten Drogenrauschs mit Bewusstseinserweiterung und Halluzinationen, sondern in Form von Microdosing. Bei Microdosing werden kleinste Mengen LSD (1/10 der berauschenden Dosis) eingenommen um Fokussierung, Kreativität und Leistung zu steigern, ohne Bewusstseinsveränderung zu entfachen. Diesen Ansatz der Selbstoptimierung fand ich sehr interessant, sodass ich mich mehr mit dem Thema beschäftigt habe.

Schnell stößt man auf Dr. James Fadiman (Absolvent der Harvard und Stanford University) der zu den renommiertesten Forschern im Bereich Psychedelika zählt:

Dr. James Fadiman (Absolvent der Harvard und Stanford University) gehört zu den renommiertesten Forschern im Bereich Psychedelika

Die Erkenntnisse aus meiner Recherche waren für mich sehr erhellend. Über die Wirkung und Nebenwirkung von LSD wurde Anfang der 60er und 70er Jahre im großen Stil medizinisch geforscht, bis es zu einem Verbot der Droge gekommen ist. Einige der bedeutsamen Erkenntnisse waren, dass LSD kaum Abhängigkeit verursacht im Gegensatz zu akzeptierten Gesellschaftsdrogen wie Tabak und Alkohol. Das Nebenwirkungsprofil ist ebenfalls im Vergleich zu Tabak und Alkohol eher harmlos.

Medizinische Anwendung von LSD

Der für mich besondere Reiz an LSD ist sein medizinischer Anwendungsbereich. Die Kombination aus psychiatrischer psychologischer Therapie in Verbindung mit LSD scheint eine sehr gute dauerhafte Heilungschance bei einer Vielzahl von psychiatrischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, ADHS und Suchterkrankungen wie z.B. Alkohol, Opioide und andere Drogen aufzuweisen.

Bisher werden diese Krankheitsbildern mit Psychopharmaka behandelt, die täglich oder wöchentlich eingenommen werden müssen und überwiegend den Charakter einer symptomatischen Behandlung besitzen.

Die Chancen auf dauerhafte Heilung durch eine psychiatrische Kombinationstherapie mit LSD scheint derart vielversprechend zu sein, dass die Forschung in den letzten zehn Jahren wieder aufgelegt wurde. Neben der klinischen Forschung, die wieder an Fahrt aufnimmt und vielversprechende Ergebnisse liefert, existiert zu LSD sehr viel anekdotische Evidenz, die die positive Wirkung zu bestätigen scheint.

Die vielversprechenden Chancen von LSD und anderen psychedelischen Therapeutika haben auch berühmte Investoren wie Kevin O’Leary, bekannt aus Shark Tank, angelockt. 

LSD Exposure mit MindMed – Investor Kevin O-Leary stieg ein

Kevin O'Leary
Kevin O’Leary
Randstad Canada, Kevin O’Leary 2012CC BY 2.0

Kevin O’Leary investiert in die US-amerikanische Firma Mind Medicine (WKN: A2P09G). MindMed Inc. ist ein neuropharmazeutisches Unternehmen, das psychedelisch inspirierte Medikamente erforscht und entwickelt. Notiert ist die Aktie an der NEO Exchange in Kanada.

Für O’Leary war es wichtig, dass die Firma sich rein auf den medizinischen Nutzen und Anwendung von LSD und anderen psychedelischen Medikamenten konzentriert. Seiner Beobachtung von Cannabis Aktien nach ergeben sich für ein Unternehmen große Probleme, wenn ein Teil der unternehmerischen Arbeit dem vergnüglichen Drogenkonsum („recreational use“) gewidmet ist.

Dies erzeugt in der Gesellschaft und Politik oftmals starken Gegenwind. Berechtigt oder unberechtigt sei dahingestellt. Aber klar für O’Leary ist, dass die Voraussetzung für den langfristigen Erfolg des Unternehmens ist, dass institutionelle Investoren in die Firma investieren können.

Häufig verbieten Corporate Governance Richtlinien das Investieren in Firmen mit Bezug zum vergnüglichen Drogenkonsum (Freizeit-Drogenkonsum) oder in Unternehmen, die eine schlechte Publicity bzw. öffentliche Wahrnehmung haben. 

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Die Aktie von MindMed im Fokus – Pipeline und Studien 

Die Anzahl der öffentlich investierbaren Unternehmen mit Fokus auf psychedelisch inspirierter Therapeutika ist noch überschaubar und unterscheiden sich oftmals in der primär erforschten Substanz. Einige weitere Unternehmen, die Forschung in diesem Bereich betrieben, sind noch privat. Der bekannte deutschstämmige Investor Peter Thiel investiert ebenfalls in diesem Bereich.

Der Fokus von MindMed liegt in LSD und dem Ibogain-Abkömmling 18-Methoxycoronaridine (10-MC), welches im Vergleich zu Ibogain nicht-halluzinogen ist und kaum Nebenwirkungen besitzt. 10-MC stellt einen vielversprechenden Ansatz in der Bekämpfung von Suchterkrankungen dar.

pennystock
Aktuelle Pipeline von MindMed (Screenshot). Quelle: MindMed

Kritisch zu beachten ist, dass MindMed in einer sehr frühen Phase der klinischen Forschung das IPO gewagt hat. Normalerweise gehen Biotechnologie- und Pharmafirmen erst an die Börse, wenn positive belastbare Resultate vorliegen um maximal viel Geld von den Investoren einzusammeln. Womöglich stellt sich bei LSD-Therapeutika die Lage anders dar, da selten soviel über die Wirkung und Nebenwirkung eines potentiellen Therapeutikum vor klinischen Testung bekannt war.

Einige noch private Unternehmen aus dem psychedelischen Bereich befinden sich bereits in fortgeschrittenen Phasen der klinischen Forschung. Ein Beispiel wäre das (noch) private Unternehmen CompassPathways, dessen Fokus auf der Substanz Psilocybin, bekannt aus sog. Magic Mushrooms liegt.

MindMed: Starke Kompetenz des Scientific Boards

Attraktiv an MindMed ist die hohe Kompetenz und langjährige wissenschaftliche Expertise des Scientific Board. Es enthält mehrere renommierte Spitzenwissenschaftler auf dem Gebiet LSD und psychedelischen Forschung, die auch anderswo hätten mitwirken können. Der Mitentwickler von 18-MC, Dr. Stanley Glick,  ist ebenfalls an Bord und bietet weitere potentielle therapeutische Produkte für die Pipeline.

Interessant sind auch die geschlossenen Kooperationen mit den führenden forschenden Universitäten im Bereich LSD und psychedelischer Medizin, insbesondere in Basel.

Ein interessanter Katalysator für MindMed und andere Pennystocks aus dem Bereich der psychedelischen Medizin kann die weiter ausufernde, nicht unter Kontrolle zu bringende Opioid-Krise in Nordamerika sein, die sich im Zuge von Corona und dem eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten noch weiter verstärken könnte. Ein bekannter und überzeugter Investor wie Kevin O’Leary gibt sicherlich auch einen gewissen Trust-Faktor in der öffentlichen Wahrnehmung, was die Hemmschwelle für einige Investoren senken könnte.

Typische Risiken von MindMed

Eine Investition in MindMed oder andere Pennystocks eignet sich für Anleger mit einer hohen Risikotoleranz. Bei MindMed handelt es sich um ein Unternehmen im Frühstadium ohne wesentliche aktuelle oder vorhersehbaren zukünftige Einnahmen. Der Pennystock ist relativ illiquide.

Zu den wesentlichen Anlagerisiken zählen, ohne darauf beschränkt zu sein, die Möglichkeit von Fehlern bei Entwicklungsversuchen, enttäuschende klinische oder andere Testergebnisse, Wettbewerb, Patentstreitigkeiten, Verlust von Schlüsselpersonal, Verwässerung von Aktien durch Kapitalmaßnahmen und Schwierigkeiten bei der Beschaffung neuer Mittel. Weitere Risiken sind mögliche Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Partnern oder beim Abschluss von Lizenzabkommen sowie allgemeine Marktrisiken.

„Es ist wichtig, Entscheidungen ohne vollständige oder perfekte Informationen treffen zu können. An der Wall Street sind die Dinge fast nie klar. Oder wenn sie klar sind, ist es zu spät, um von ihnen zu profitieren.“

Peter Lynch

Investition in MindMed und vergleichbare Pennystocks

Die meisten Pennystocks sind im Handel relativ illiquide. Dadurch entstehen oft große Spreads (Differenz zwischen dem angebotenen Käuferpreis und dem angebotenen Verkäuferpreis). In meinem Fall beim Kauf von MindMed über mein Aktiendepot in Höhe von bis zu 6%. Ich habe 10.000 Aktien gezeichnet und rund 3.000 Euro investiert. Ich plane dies noch weiter auf 10k Euro langfristig aufzustocken.

Der Vorteil an kleinen Unternehmen wie MindMed ist ebenfalls der Austausch mit den Investoren: Am kommenden Montag gibt es einen Zoom-Call, bei dem Fragen an die Geschäftsleitung gestellt werden können. Ich bin gespannt.

Wer dennnoch Pennystocks über einen inländischen Broker kaufen möchte, sollte mit einer Limit-Order arbeiten. Bessere Konditionen beim Handel von Pennystocks erhält man an den Heimatbörsen (Mehr Liquidität und geringerer Spread) der Unternehmen – abhängig vom geplanten Kaufvolumen.

Günstige Konditionen und Zugang zu einer Vielzahl von Handelsplätzen bieten dabei Interactive Broker und seine Reseller: Estably, LYNX und CAPTRADER. Nachteilig ist, dass die Abgeltungssteuer am Jahresende selber abgeführt werden muss, da es sich um ausländische Broker handelt (siehe Anleitung Optionen Steuer).

Was hältst du von Pennystocks wie MindMed? Investierst du einen kleinen Teil deines Depots in riskantere Einzelaktien? Hast du von LSD Microdosing zuvor schon gehört? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

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