Im Zuge der Niedrigzinsphase sind unter anderem Sachwertanlagen Alternativen, auf die immer mehr Anleger zurückgreifen. Dabei müssen es keineswegs immer Immobilien sein, denn am Markt existieren darüber hinaus einige weitere Sachwertanlagen, die für ein Investment geeignet sind. Ich selbst habe einige Goldmünzen im Bestand. Dass man sie anfassen und physisch betrachten kann, gefällt mir – das geht bei meine Aktien nicht. Manche nutzen Sammlermünzen als Portfoliodiversifikation. Es handelt sich dabei nicht nur um ein interessantes Sammelgebiet, sondern immer mehr Anleger entdecken die kleinen Postmarken sowie Münzen aus Gold oder Silber als attraktive Anlageform.
Briefmarken erleben eine Renaissance als Sammel- und Anlagegebiet
Briefmarken sind derzeit ein Paradebeispiel dafür, dass Sammeln und Geldanlage mitunter eng in Verbindung stehen können. Schon vor Jahrzehnten gab es einige Briefmarken, die sehr selten und damit sehr teuer waren.
Echte Sammler sind vor allem bestrebt, dass ihre eigene Sammlung vollständig ist. Wer hingegen das Hobby mit einer Kapitalanlage verbinden möchte, der nutzt das Sammeln von Briefmarken auch, um bei bestimmten Marken Gewinne zu erzielen.
Meine Briefmarkensammlung habe ich vor vielen Jahren aufgelöst, genauso wie meine Ü-Eier-Sammlung 🙂 – die am Ende als Kiloware auf Ebay verscherbelt wurde. Ich fand es immer gewagt, die Preise in den einschlägigen Katalogen wie dem Michel-Katalog für bare Münze zu nehmen – den Wert hat der Gegenstand nur, wenn man auch einen Käufer dafür findet.
Welche Briefmarken sind als Investment interessant?
Die Preise für Briefmarken orientieren sich am Markt, werden also vorrangig durch das bestehende Angebot und die Nachfrage bestimmt. Das führt dazu, dass unzählige Briefmarken keinen höheren Wert als den aufgedruckten Nennwert haben, oftmals nicht einmal das.
Auf der anderen Seite existieren wenige Briefmarken, die einen verhältnismäßig hohen Wert haben, der sich mitunter sogar im sechsstelligen Eurobereich bewegen kann. Beide Arten von Briefmarken, also diejenigen Marken mit faktisch keinem Wert und die äußerst teuren Marken, eignen sich weniger als Anlage. Bei den teuren Marken besteht der Grund darin, dass von diesen nur äußerst wenige gibt und eine Investition meistens nicht unter 100.000 Euro abläuft.
Deutlich geeigneter für ein Investment sind solche Briefmarken, die entweder Teil einer selteneren Auflage sind oder aus einer bestimmten Zeit stammen. Aktuell trifft dies zum Beispiel für Briefmarken aus dem Deutschen Reich und der Zeit davor zu, denn diese erzielen an den Märkten durchschnittliche Preise zwischen 2.000 und 10.000 Euro.
Solche Summen sind für Anleger definitiv bestens geeignet, denn auf diese Weise können sowohl Kleinanleger als etwas vermögende Privatanleger Briefmarken nicht nur als Sammelgebiet, sondern ebenfalls zur Kapitalanlage nutzen.
Marktkenntnisse dringend erforderlich
Falls du Briefmarken tatsächlich als Investment nutzen möchtest, sind umfangreiche Marktkenntnisse dringend erforderlich. Du musst nämlich beurteilen können, ob zum Beispiel eine zum Verkauf angeboten Briefmarken zu einem fairen Preis veräußert werden soll. Ferner solltest du einschätzen können, wie groß die Aussichten auf mögliche Wertsteigerungen bei einer bestimmten Marke sind. Eine weitere Eigenschaft besteht darin, dass du ein Gespür dafür hast, welche Themen oder Motive zukünftig bei Briefmarken besonders gefragt sein könnten.
Tipp: Bei ebay kannst du beispielsweise nach abgelaufenen Auktionen filtern und siehst so die tatsächlich erzielten Preise der Auktionen. Das gibt dir einen realistischeren Anhaltspunkt, was deine Verkaufsstücke Wert sind.
Münzen als Geldanlage: zwischen Anlage- und Gedenkmünzen unterscheiden
Münzen sind ein durchaus ähnliches Sammelgebiet wie Briefmarken, können aber ebenfalls auch als Geldanlage dienen. Zunächst einmal ist es für Anleger wichtig, den Unterschied zwischen Anlage- und Gedenkmünzen zu kennen. Bei Anlagemünzen verhält es sich so, dass diese explizit zur Kapitalanlage dienen und meistens in sehr hoher Stückzahl geprägt werden.
Der Wert einer Anlagemünze ergibt sich selten auf Grundlage der Beliebtheit bzw. Nachfrage, sondern stattdessen oftmals ausschließlich durch den Materialwert. Zu den bekanntesten Anlagemünzen am Markt, die von vielen Anlegern als Kapitalanlagen genutzt werden, zählen unter anderem:
- Krügerrand
- American Eagle
- China Panda
- Maple Leaf
- Wiener Philharmoniker
Solche Anlagemünzen werden zu nahezu 95 Prozent entweder aus Gold oder Silber gefertigt. Daraus beziehen die Münzen auch ihren Wert. So kostet beispielsweise eine Goldmünze mit einem Gewicht von einer Unze aktuell etwa 1.200 Euro. Sammlerwert haben solche Anlagemünzen kaum oder gar nicht, weshalb sie bestens für Anleger geeignet sind, die sich am Münzmarkt nicht besonders gut auskennen.
Gänzlich anders stellt sich die Situation bei den sogenannten Sammlermünzen dar, die häufig auch als Gedenkmünzen bezeichnet werden. Bei diesen Gedenkmünzen ist der Materialwert zwar oftmals auch vorhanden, aber eher zweitrangig. Diese Münzen sind selten aus echtem Gold oder Silber, sondern besitzen eventuell eine Gold- oder Silberlegierung.
Entscheidend jedoch es, dass die Auflage der geprägten Gedenkmünzen erheblich geringer als die der Sammlermünzen ist. Daraus wiederum ergibt sich, dass manche Gedenkmünzen sehr selten sind. Findet aber dennoch eine relativ große Nachfrage am Markt statt, führt dies teilweise zu hohen Preisen.
Der Markt der Gedenkmünzen verhält sich also ungefähr so wie der der Briefmarken: Du musst in beiden Fällen einschätzen können, ob eine zum Verkauf stehende Marke oder Münze derzeit einen fairen Preis hat und welche Münzen gutes Wertsteigerungspotenzial besitzen.
Briefmarken und Münzen als Sachwertanlagen: wovon profitieren Anleger?
Briefmarken und Münzen sind sich als Geldanlage auch deshalb relativ ähnlich, weil es sich in beiden Fällen um eine sogenannte Sachwertanlage handelt. Sachwertanlagen sind in den letzten Jahren deutlich beliebter geworden, was vor allem an der Niedrigzinsphase liegt.
Das Investment in Sachwerte kann sich nämlich durch einige Eigenschaften auszeichnen, die du beispielsweise bei klassischen Anlageformen wie der Spar-, Festgeld- oder Tagesgeldanlage, aber auch bei Anleihen, nicht finden wirst. So können sich Sachwerte wie Briefmarken oder Münzen insbesondere durch die folgenden Eigenschaften auszeichnen, die gleichermaßen Vorteile für Anleger sind.
- Inflationsschutz
- Überdurchschnittliche Erträge möglich
- Wertbeständigkeit
- Krisensicherheit
- Interessantes Sammeln mit Geldanlage verbinden
Insbesondere der Inflationsschutz und die Unabhängigkeit der Rendite von Zinsmarkt sind zwei Eigenschaften, die Sachwertanlagen bei Investoren beliebt machen. Allerdings ist es wichtig, sich am jeweiligen Markt gut auszukennen, denn nur dann lässt sich einschätzen, welche Investments besonders Erfolg versprechend sind oder nicht.
Welche Renditen sind beim Investment in Briefmarken und Münzen möglich?
Die Frage nach der Rendite ist sowohl bei einem Investment in Briefmarken als auch in Münzen sehr schwer zu beurteilen. Am leichtesten ist die Prognose sicherlich für Anlagemünzen, denn dort ist die Rendite nahezu 1:1 abhängig davon, wie sich der Gold- oder Silberpreis entwickelt.
Schaut man sich den Verlauf der letzten 20 Jahre an, so kannst du mit durchschnittlichen Jahresrenditen zwischen sieben und acht Prozent rechnen. Bei Briefmarken und Gedenkmünzen lässt sich hingegen kaum eine Aussage zur Rendite treffen, denn diese kann von höheren Verlusten bis hin zur Erträgen im zweistelligen Prozentbereich pro Jahr reichen.
Es kommt hier vor allem auf die einzelne Briefmarken mit ihren Eigenschaften und die verschiedenen Gedenkmünzen an, mit welchen Renditen du bei dieser Sachwertanlage rechnen kannst.
Hast du Sammlermünzen oder andere Gegenstände die du speziell zum Vermögensaufbau erworben hast? Lass es uns wissen, wir freuen uns auf deinen Kommentar!
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