Alternative Investments: Streuung mit Uhren, Lego und Gold

Geldschnurrbart Blog Post

Wer sich mit dem Thema Geld anlegen befasst, wird früher oder später auf sogenannte alternative Investments stoßen. Für den fortgeschrittenen Investor können diese Anlagen ein weiterer Baustein zur Diversifikation des Portfolios sein. Gleichzeitig besteht auch die Möglichkeit, ein Hobby mit der Investition zu verbinden. Um nicht Schiffbruch zu erleiden, solltest du jedoch auf einiges achten.

Lesedauer: 9 Minuten

Das Wichtigste in Kürze

  • Alternative Investments sind Anlageformen, die sich von den traditionellen wie Aktien, Anleihen und Fonds unterscheiden.
  • Chancen: Diversifikation und Überrendite
  • Risiken: Märkte sind intransparenter und weniger liquide
  • Fachkenntnisse erforderlich für den DIY-Ansatz
Alternative Investments

Disclaimer Anlageberatung

Was sind alternative Investments?

Alternative Investments sind Anlageformen, die sich von den traditionellen wie Aktien, Anleihen und Investmentfonds unterscheiden. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in spezifische Anlagemöglichkeiten zu investieren, die nicht über die traditionellen Anlageklassen verfügbar sind.

Das sind beispielsweise Private Equity-Beteiligungen, Immobilien, Rohstoffe, Kunstwerke, Luxus-Sachwerte, Beteiligung an Sachwerte oder Hedge-Fonds.

Alternative Investments können für Anleger einige Vorteile bieten, wie Diversifikation, mögliche Outperformance und spezifische Anlagemöglichkeiten.

Sie sind jedoch auch mit erhöhten Risiken verbunden, wie hohen Kosten, geringerer Liquidität und Transparenz und erfordern in der Regel ein höheres Maß an Fachkenntnissen.

Voraussetzung für ein Investment in alternative Geldanlagen ist langer Zeithorizont (8-10 Jahre und mehr) und eine risikobewusste Portfoliogewichtung (~5-10% des Gesamtvermögens).

ChancenDiversifikation, Überrendite, untypische Assets
RisikenIlliquide, Intransparenz, Zugang
Anlagehorizont8-10 Jahre
Portfolio-Beimischung5-10 %
Zusammenfassung

Alternative Geldanlagen Beispiele

  • Private Equity: Dabei handelt es sich um Beteiligungen an Unternehmen, die nicht an der Börse gelistet sind. Private Equity-Fonds investieren in solche Beteiligungen und versuchen, durch aktives Management den Wert des Unternehmens zu steigern.
  • Immobilien: Immobilieninvestitionen umfassen die Anlage in Gewerbe- oder Wohnimmobilien, um von deren Wertsteigerung oder Mieteinnahmen zu profitieren.
  • Rohstoffe: Rohstoffinvestitionen umfassen die Anlage in physische Rohstoffe wie Gold, Öl oder Landwirtschaftsprodukte.
  • Kunst: Kunstinvestitionen umfassen die Anlage in Kunstwerke, um von deren Wertsteigerung zu profitieren.
  • Hedge-Fonds: Hedge-Fonds sind Fonds, die darauf ausgerichtet sind, das Risiko von Anlageentscheidungen zu minimieren. Sie nutzen vielfältige Anlagestrategien, um dies zu erreichen (Optionen, Shortselling,…).
  • Kryptowährungen: Digitale Währungen wie Bitcoin oder Ethereum. Sie basieren auf Blockchain-Technologie und bieten noch weitere Lösungen (Smart Contracts)
  • Alternative Sachwerte wie Uhren, Wein, Spirituosen, Schmuck, Lego, Oldtimer, Handtaschen, Schallplatten, Comics und andere Luxusgüter

Alternative Investments können für Anleger eine Möglichkeit darstellen, ihr Portfolio zu diversifizieren und von möglichen Wertsteigerungen zu profitieren. Sie sind jedoch oft risikoreicher als traditionelle Anlageformen und erfordern in der Regel ein höheres Maß an Fachkenntnissen.

Vorteile von alternativen Investments

Alternative Investments können für Anleger einige Vorteile bieten, darunter:

  • Diversifikation: Alternative Investments können dazu beitragen, das Risiko eines Portfolios zu verringern. Dies wird durch oftmals negative Korrelation zu den traditionellen Anlagen wie Aktien und Anleihen verursacht. Durch die Diversifikation kann das Risiko von Verlusten minimiert werden.
  • Mögliche Outperformance: Alternative Investments können in bestimmten Marktbedingungen bessere Ergebnisse erzielen als traditionelle Anlageformen. Die Märkte von alternativen Geldanlagen sind oft illiquide und intransparenter. Dadruch können sich echte Schnäppchen für den Kenner auftun.
  • Spezifische Anlagemöglichkeiten: Alternative Investments bieten die Möglichkeit, in spezifische Anlagemöglichkeiten zu investieren, die nicht über die traditionellen Anlageklassen verfügbar sind, wie beispielsweise in Private Equity-Beteiligungen oder Kunstwerke.

Nachteile von alternativen Investments

Alternative Investments können auch einige Nachteile mit sich bringen, darunter:

  • Erhöhte Risiken: Alternative Investments sind oft riskanter als traditionelle Anlageformen wie Aktien und Anleihen, da sie weniger transparent und weniger liquide sind. Wie oben bereits erklärt können, sich dadurch sehr profitable Geldanlagen auftun, allerdings gilt das Gleich auch in der anderen Richtung
  • Hohe Kosten: Alternative Investments können mit hohen Kosten verbunden sein, wie beispielsweise hohen Gebühren für Fondsmanager, Einstiegskosten, Lagerkosten oder Versicherung. Moderne Plattformen setzen hier an und machen alternative Geldanlagen für den Privatinvestor (Retail-Anleger) zugänglich (unten mehr)
  • Geringere Liquidität: Alternative Investments sind oft weniger liquide als traditionelle Anlageformen und können daher schwieriger zu verkaufen sein. Das bedeutet, dass Anleger möglicherweise länger warten müssen, bis sie ihr Geld zurückerhalten oder man muss hohe Preisabschläge in Kauf nehmen. Daher solltest du einen Anlagehorizont von 10 Jahren mitbringen.
  • Erhöhte Fachkenntnisse erforderlich: Alternative Investments erfordern in der Regel ein höheres Maß an Fachkenntnissen, um die Risiken und Chancen abzuschätzen und die Anlagestrategie zu verstehen.
    Dies kann für Anleger, die weniger Erfahrung in diesen Bereichen haben, eine Hürde darstellen. Andererseits können individuelle Talente und Interessen einem einen Vorteil gewähren, den man am traditionellen Aktienmarkt kaum haben dürfte (Beispiel: Mit LEGO Geld verdienen: Investment-Guide)

Wie kann ich in Alternative Geldanlagen investieren?

Grundsätzlich kannst du direkt und indirekt in die Anlageklasse der Alternativen Geldanlagen investieren. Je nach Vermögenswert kann ein direktes Investment günstig sein (LEGO, Edelmetalle kaufen) oder sehr teuer (Rolex-Uhr, Immobilie).

Im Falle eines direkten Investments kümmerst du dich um alles: Auswahl des Assets, Beschaffung, Lagerung, ggf. Versicherung und den Verkauf. Das ist viel Verantwortung und erfordert Fachkenntnis. Dafür sparst du dir Kosten und hast die Chance auf eine größere Rendite.

Bei einem indirekten Investment kaufst du beispielsweise Anteile (Aktien) an einem Unternehmen, das in erster Linie in alternative Anlageformen investiert.

Darüber hinaus gibt es Plattformen, die dir Zugang zu teuren und illiquiden Assets wie Luxus-Autos ermöglichen. Diese Plattform kauft selbst oder als Kunde eines spezialisierten Vermögensverwalters mit den gebündelten Kundengelder den Vermögenswert. Anschließend bietet es dann Anteilsrechte (geringere Einstiegskosten) seinen Kunden an.

Alternative Geldanlage über Aktien-Unternehmen

Es gibt einige Aktien-Unternehmen, die in alternative Investments investieren und somit indirekt für Anleger die Möglichkeit bieten, in diese Anlageformen zu investieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Private Equity-Fonds: Ein Beispiel dafür ist der iShares Listed Private Equity UCITS ETF (ISIN IE00B1TXHL60). Dieser ETF investiert in große Private Equity-Unternehmen wie Brookfiled Asset Management (BAM).
  • Immobilienfonds: Ein Beispiel für einen Immobilien-ETF, der in den letzten fünf Jahren erfolgreich war, ist der iShares Global REIT ETF (ISIN: IE00BKM4GZ66). Dieser ETF investiert in einen breiten Korb von Immobilienaktien weltweit. REITs stellen eine weitere interessante Möglichkeit, um in diese Anlageklasse zu investieren.
  • Rohstofffonds: Ein Beispiel für einen Rohstoff-ETF ist der iShares Diversified Commodity Swap UCITS ETF (ISIN: IE00BDFL4P12).
  • Kunstfonds: Ein Beispiel für einen börsengehandelten Kunstfonds ist der GAM Art Inc.(CH0303642870)
  • Luxus-Güter. Der Klassiker ist natürlich LVMH.
  • Kryptowährungen: Wer Bitcoin kaufen möchte, kann das über Krypto-Broker oder Börsen machen (Zum Beispiel: BSDEX)

Alternative Geldanlage über neue Fintechs

Neuartige Plattformen ermöglichen es ihren Kunden Anteile an alternative Investments wie Uhren, Autos, Whisky-Fässer, geistiges Eigentum und vieles mehr zu erwerben. Dabei kauft das Unternehmen direkt oder indirekt über einen spezialisierten Vermögensverwalter die Wertanlagen nach geeigneten Kriterien. Somit soll sichergestellt werden, dass die Anlagen zu vernünftigen Preise gekauft werden und auch Renditepotential hat.

Anschließend wird die Wertanlage durch unterschiedliche Möglichkeiten aufgeteilt und so dem Kunden in Anteilen mit niedriger Kosten zugänglich gemacht. Darin unterschieden sich die diese Plattformen auch in erster Linie und haben neben der Asset-Auswahl den größten Einfluss auf die Entscheidung für oder gegen eine Plattform.

Die Aufteilung geschieht beispielsweise über Aktien, Schuldverschreibungen oder blockchainbasierten Tokens.

Abschließend kannst du hier dir ein Bild von einer Plattform machen: Splint Invest Erfahrungen: Alternative Anlagen

Alternative Geldanlagen: Steuer

Eine pauschale Antwort gibt es natürlich nicht aufgrund der Vielfältigkeit der alternativen Geldanlagen und im Zweifel ist natürlich ein Steuerberater hinzuzuziehen. Grundsätzlich zu unterscheiden ist, ob man ein direktes oder indirektes Investment tätigt.

Bei indirekten Investments über Akten, Fonds oder ETFs erfolgt die Versteuerung entstandenen Gewinn über die Anlage KAP. Das heißt, es wird bei Gewinnen die Abgeltungssteuer angesetzt. Bei inländischen Broker erfolgt die Abfuhr der Abgeltungssteuer in der Regel automatisch durch Broker.

Bei direkten Geldanlagen werden Gewinn üblicherweise in der Anlage SO im Sinne eines „privaten Veräußerungsgeschäft“ behandelt. Gewinn sind hiernach bei einer Haltedauer von über einem Jahr und bis zu einer Freigrenze von 600 € /Jahr steuerfrei.

Fazit: Für wen eignen sich alternative Investments?

Es ist schwierig zu sagen, ob es für dich als Privatanleger sinnvoll ist, in alternative Assets zu investieren, da es sich um eine breite Palette von Anlageformen handelt. Bevor du dich für eine bestimmte Anlageklasse entscheidest, solltest du sicherstellen, dass du das Asset verstehst und dass das damit verbundene Risiko-Ertrags-Verhältnis zu deinem Portfolio und deiner Anlagestrategie (Musterdepot beliebter Portfolio-Strategie) passt. Dazu ist es definitiv von Vorteil, wenn du bereits Erfahrung mit Aktien und ETFs hast.

Einige Assetklassen, wie beispielsweise Hedgefonds, sind für private Kleinanleger nicht üblich. Es gibt jedoch auf Kleinanleger ausgerichtete, diversifizierte ETF-Portfolios, die ihr Angebot durch alternative Investments wie Rohstoff-ETCs, Immobilien oder Kryptowährungen ergänzen.

Insgesamt ist es für private Anleger oft am besten, ein diversifiziertes, langfristiges Weltportfolio zu haben, das auf traditionellen Assetklassen basiert, aber durch bestimmte alternative Investments zusätzliche Diversifikation bietet.

Neue Plattformen können dir helfen auch weiter in spezielle Schwerte wie Uhren, Wein oder geistiges Eigentum zu investieren.

FAQ: Alternative Geldanlagen

Was sind alternative Geldanlagen?

Alternative Investments sind Anlagekategorien, die sich von den traditionellen wie Aktien, Anleihen und Fonds. Sie umfassen sowohl öffentliche Märkte wie Hedgefonds oder Rohstoffe als auch private Märkte wie Wagniskapital, Immobilien oder Sachwerte wie Uhren, Wein und Co.

Was sind Chancen und Risiken von alternativen Investments?

Alternative Investments können für Anleger attraktiv sein, da sie Diversifikation bieten, die Möglichkeit haben, besser als die traditionellen Anlageklassen zu performen und spezifische Anlagemöglichkeiten bieten. Allerdings sind sie auch mit einem höheren Risiko verbunden, darunter hohe Kosten, geringere Liquidität und Transparenz. Sie erfordern in der Regel auch ein höheres Maß an Fachwissen.

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