Ingenieursjob kündigen? Mein Fazit nach 4 Jahren

Geldschnurrbart Blog Post

„Erfüllung hat sehr wenig mit Geld zu tun, aber viel mit dem Mut, der eigenen Intuition zu folgen.“
– Karl Rabeder –

Viele, die die finanzielle Freiheit anstreben, haben als Motivation, irgendwann einen Job zu kündigen, der sie nicht erfüllt oder mehr Zeit mit der Familie zu verbringen. Warum ich meinen Job als Ingenieur bereits mit 31 gekündigt habe, ohne finanzielle frei zu sein, erläutere ich nachfolgend. Wieso fand ich es als richtigen Schritt bereits jetzt ohne finanziell frei zu sein?

Wieso habe ich es ohne neuen Job in Aussicht gewagt? Wie sah die Zeit danach aus und was ist mein Fazit ein 3 Jahre später?

Ausgangssituation vor der Kündigung

Wie in meiner kurzen Vorstellung Über mich bereits geschrieben, habe ich Wirtschaftsingenieurwesen studiert und 4 Jahre als Projektleiter in der Automobilindustrie in Baden-Württemberg gearbeitet (Für interessierte Firmen hier mein Lebenslauf 🙂 ).

Während dieser Zeit habe ich mich nach Feierabend viel mit Vermögensaufbau, Investments und den persönlichen Finanzen auseinandergesetzt. Es hat Spaß gemacht, monatlich meinen Abschluss mit der Finanzexcel zu machen und zu sehen, wie die Sparrate, das Vermögen und die passiven Einnahmen kontinuierlich ansteigen.

Das Gehalt als Ingenieur im IG Metall Tarifvertrag ist öffentlich im Internet verfügbar, auch die Steigerungen der kommenden Jahre kann man relativ gut prognostizieren. Schnell war abzusehen, dass in weniger als zehn Jahren, wie bei vielen Frugalisten, die finanzielle Unabhängigkeit erreicht sein könnte (Passive Einnahmen aus dem Vermögen decken die jetzigen Lebenshaltungskosten).

Was mich anfangs noch motiviert hatte, da das Vermögen anwuchs UND der Job Spaß gemacht hat, änderte sich gegen Ende jedoch.

Tipp: Siehe ebenfalls unseren Artikel zum Thema selbstständig machen.

Der Entschluss ist gefallen: Ich werde kündigen

Während ich die ersten Jahre noch sehr zufrieden war mit der abwechslungsreichen Arbeit, musste ich mir eingestehen, dass mich in den letzten Monaten nur noch das Gehalt und die tollen Kollegen motiviert haben (womit ich nach Medienberichten auch nicht alleine ware).

Morgens bin ich jedoch nicht mehr mit Tatendrang aufgestanden und auch am Wochenende war die Motivation für den Montag sehr begrenzt. Diesen Zustand bis zur finanziellen Freiheit „durchzuziehen“ war für mich nicht vorstellbar.  Dafür habe ich noch zu viel Energie und bin zu jung.

Auch lag es nicht am Arbeitgeber, den ich absolut empfehlen kann oder den Kollegen (beste Grüße an der Stelle) – vielmehr an meiner persönlichen Einsicht, dass mich meine Tätigkeit und womit ich die meiste Zeit verbracht habe, nicht mehr erfüllt hat. Die Erwartungshaltung ist hier auch nicht „100% der Arbeitszeit muss Spaß machen“.  Der Großteil meiner Lebenszeit, die man für den Beruf aufwendet, sollte jedoch persönlich Freude bringen und Sinn stiften.

Der erste pragmatische Nutzen des Finanzpolsters

Dass sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer von dieser „Ehrlichkeit“ profitieren, davon bin ich überzeugt. Nach langen Gesprächen war der Entschluss gefasst: Ich brauche eine Veränderung. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie diese genau aussieht, werde ich den Schritt machen.

Eine große Hilfe war das Finanzpolster, das ich angespart hatte. Zu wissen, dass man theoretisch mehrere Jahre nicht auf Hilfe von außen angewiesen ist, um ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen zu haben, erleichterte die Entscheidung.

„Kündigen ohne neuen Job: Bist du verrückt?“

Dennoch war die erste Reaktion meines Umfeldes meist sehr überrascht: „Wow, mutig. Wovon wirst du leben?“ Die Sorge um die Sicherung des Lebensstandards war die dabei die am häufigsten genannte Sorge.

Dies hat mir noch einmal ganz pragmatisch den Vorteil vor Augen geführt, seine Finanzen im Griff zu haben und Grundlagen des Investierens zu erlernen. Der Vorteil, wenn der eigene Lebensstandard nicht über die Jahr künstlich aufgebläht wurde durch hohe Fixkosten, ist ungemein.

Hätte ich die Leasingrate für einen Neuwagen, Ratenzahlungen für Konsumschulden, die Miete für meine Penthousewohnung mit 3 Schlafzimmern, die ich nie nutze zu bezahlen, hätte ich den Schritt nicht gehen können.

So aber konnte ich den Entschluss fassen und mir in Ruhe überlegen, wie mein Leben weitergehen sollte. Das Finanzpolster ermöglicht mir, die derzeitige „Neuorentierungsphase“ in aller Ruhe und ohne finanziellen Druck angehen zu können.

Wie es nach der Kündigung weiterging

Nach der Kündigung war eine erste Handlung, dass ich mein Finanzziel, das ich bisher jedes Jahr hatte, gestrichen habe. Anstatt der Erreichung meines nächsten Vermögensziels, wurde mein Ziel für dieses Jahr: Morgens wieder mit Motivation für den Tag aufzustehen.

Zusätzlich engagierte ich meinen kleinen Bruder, der Sportwissenschaften studiert, als Personal Trainer und wir bereiteten uns auf den ersten Marathon vor, den ich im Oktober am Bodensee erfolgreich absolviert habe.

Wie es das Schicksal wollte, kam das TV-Team von Galileo kurz nach der Kündigung auf mich zu und fragten für einen TV-Beitrag an. Das war eine spannende Erfahrung, dessen Ergebnis du hier siehst.

Ich habe es genossen, die Zeit zu haben um mich mit Dingen zu beschäftigen, die mir Freude machen. Daher habe ich mich 2 Monate in der Bibliothek eingeschlossen und mein Wissen/Methoden zum Thema Finanzen als praktischen Ratgeber im „eBook – Deine Finanzen in 7 Tagen“ niedergeschrieben.

Das hat mir viel Freude bereitet, da ich es sinnvoll fand, anderen Menschen beim Umgang mit ihren Finanzen Unterstützung zu geben und zu zeigen, dass die Grundlagen des Investierens leicht nachvollziehbar und zu erlernen sind.

Neue Fähigkeiten, Kontakte und Events

Eine der größten Sorgen vor der Kündigung war, dass man gelangweilt und vereinsamt auf der Couch endet. Genauso wenig wie ich glaube, dass engagierte Leute, die mit „40 finanzielle frei in Rente“ gehen gelangweilt auf der Couch liegen, traf diese Befürchtung auch bei mir nicht ein.

Die Vorteile waren, dass man viele neue Kontakte geknüpft hat, meist mit Selbstständigen, da Angestellte eher weniger für einen Austausch um 11:00 Uhr morgens Zeit finden. Was diese meist gemeinsam hatten war die intrinsische Motivation. Auch wenn es Nachteile am Unternehmertum und der Selbstständigkeit gibt, hat mich vieles an ihnen beeindruckt.

Alle Selbstständigen, die ich in den letzten Monaten kennen lernen durfte (Unternehmensberater, Startup-Gründer, Risikokapitalgeber, Online-Unternehmer, Handwerker) hatten eins gemeinsam: Sie waren meist sehr motiviert und empfanden ihre Tätigkeit als spannend und sinnvoll!

Zusätzlich konnte ich spannende Messen wie „Digitale Innovationen“, „Existenzgründermesse“, „Existenzgründerseminar“, „Immopreneurkongress„, „Finanzbarcamp Hamburg“ etc. besuchen. Auch habe ich einen Businessplan für eine Selbstständigkeit im Bereich Suchmaschinenoptimierung erstellt. Der Businessplan wurde bewilligt und ich erhielt die Zusage für einen Gründerzuschuss. Diese Fördermöglichkeiten lernte ich neu kennen und konnte die Formalitäten dank eines Coachings in wenigen Stunden arbeiten erledigen.

Nachdem ich bisher im Bekanntenkreis Leuten mit der „Finanzexcel“ und der Vermittlung von Finanzgrundlagen helfen konnte, ihre finanzielle Situation zu verbessern, biete ich dies nun auch Anderen an.

Als Grundlage zum Thema „Wie kann ich sparen, wie investieren“ ist mein eBook eine große Hilfestellung, wie das Feedback der Leser zeigt. Dies macht mir Freude und ich halte es für sehr sinnvoll.

Kündigen – Herausforderungen

Bisher habe ich den Schritt noch keinen Tag bereut. Wenn man weiß, dass die Situation dauerhaft nicht mehr zufriedenstellend ist, muss man sie verändern. Dies habe ich erreicht. Die Sorge, dass man gelangweilt auf der Couch sitzt, war unbegründet. Es ist toll, frei zu entscheiden, wie man die Zeit verbringen möchte und Gelegenheit hat, neue Menschen, Geschäftsmodelle und Fähigkeiten kennen zulernen.

Es gibt natürlich auch Herausforderungen. Eine ist der Tagesablauf. Schnell habe ich gemerkt, dass ich hier eine klare Struktur brauche und auch nicht immer von zu Hause aus arbeiten kann.

Eine weitere Herausforderung ist das Handling der Möglichkeiten. Es gibt viele Ideen, wie man seine Zukunft gestalten kann und es ist oftmals nicht leicht zu entscheiden, welche Idee man weiterverfolgt. Bisher bin ich noch in einer „Probierphase“, die mir noch nicht langweilig geworden ist. Der Nachteil ist jedoch, dass es noch ungewiss ist, wie der Zukunftsplan konkret aussieht.

Fazit nach 6 Monaten und der Kündigung

Insgesamt fällt mein Fazit jedoch positiv aus und es war mit Sicherheit der richtige Schritt. Es ist spannend, wie es weitergehen wird, die Möglichkeiten sind jedoch zahlreich vorhanden. Für mich ein Abenteuer, das mir einmal den ganz praktischen Nutzen eines Finanzpolsters verdeutlicht hat, weshalb die Motivation für das Thema Finanzbildung und diesen Blog weiter zugenommen hat.

„Work is better, when you don’t need the money“ – gilt für mich auf jeden Fall. Obwohl ich noch Geld verdienen muss in meinem Leben, merke ich schon jetzt, dass es eine große Verbesserung meiner Lebensqualität darstellt, das zu tun, was einem derzeit Freude bereitet.

Update 2023: Die Kündigung ist nun bereits über 4,5 Jahre her. Unglaublich, was in dieser Zeit passiert ist. Ich werde in einem Artikel alles beschreiben – nur so viel: Ich habe die Kündigung noch keinen Tag bereut.

Wie ist es bei dir? Hast du schon einmal nachgedacht, deinen Job zu kündigen? Hast du deinen Job, der dich erfüllt schon gefunden? Hältst du meinen Schritt für komplett bescheuert? Ich freue mich auf deine Meinung in den Kommentaren.

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Zum Weiterlesen:

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32 Gedanken zu „Ingenieursjob kündigen? Mein Fazit nach 4 Jahren“

  1. Toller Beitrag und interessante Einblicke. Ich hoffe, ich kann dir bald folgen. Mich drücken noch ein paar Fixkosten 😉

    Damals hat du immer genau beschrieben, wie sich dein Finanzpolster und dein Vermögen entwickelt. Es wäre schön, wenn du das weiter machst. Damit würdest du die brennenste Frage aller Leser beantworten. Wie lebt es sich finanziell ohne den Job. Welche Kosten hast du, wieviel kannst du durch dein passives Einkommen decken und wie oft musst du auf deine Reserven zurück greifen.

    Beste Grüße,
    Alexander vom Vermietertagebuch

    Antworten
    • Hey Alex,
      danke dir für deinen Kommentar und Feedback. Meine Kündigung war noch keine „ich bin finanzielle frei wohoo“-Kündigung sondern eher eine „Moment mal, wie möchte ich mein Leben verbringen“-Kündigung. Daher werde ich auch noch einige Jahre das Finanzpolster aufbauen, was mir aber auch gefällt und ich versuche die Reise dahin zu genießen. Als Millionär gelangweilt in der Hängematte zu liegen ist nicht mein Ding, daher glaube ich ein guter Schritt bereits jetzt einmal zu überlegen, welche Tätigkeit mir Freude bereitet.

      Zur Frage von den Finanzen werde ich noch einen Beitrag machen, sobald sich meine Situation aus der „Übergangsphase“ wieder in geregeltere Bahnen gelenkt hat.

      Dir eine gute Woche und Grüße in die Schweiz,
      lg Geldschnurrbart

      Antworten
  2. Moin Florian,

    spannender Artikel der die Vor- & Nachteile passend auf den Punkt bringt. Mann kann sich vernünftig auch ohne Hamsterrad beschäftigen die Frage ist nur wie und ob es einen glücklich Macht? Und was passiert wenn sich in unserem Leben einige grundlegende Dinge ändern? Das passende Alter haben wir ja ?
    Wann steht dein nächster Marathon an?

    Weiterhin viel Erfolg

    Antworten
    • Hi Dominik,
      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback. Ja, mit was wir uns beschäftigen bestimmt einen Großteil davon ob wir glücklich sind, angestellt, selbstständig oder auf der AIDA. Für mich war es der „Luxus“ den ich mir gönne um zu überlegen, wie ich meinen Großteil der Zeit verbringen möchte und welche Tätigkeit ich nachgehe. Ich vertraue darauf, dass ich in naher Zukunft auch an der Einkommensseite wieder stabilisert bin, sodass auch grundlegende Lebensereignisse kein Problem darstellen 🙂

      Zum Thema Marathon: Eigentlich wollte ich nur einmal einen Marathon bestreiten und es von der LebensTODO abhaken. Da mir der Bodenseemarathon aber extrem Spaß gemacht hat UND ich ab Kilometer 31 einige Gehpausen einlegen musste, habe ich beschlossen, dass ich 2019 den Drei-Länder-Marathon noch einmal laufen möchte mit dem Ziel: Finish ohne Gehpause 🙂 Bist du auch dabei?

      Lg und eine gute Woche dir, Florian

      Antworten
  3. Super interessanter Beitrag!

    Bescheuert ist Dein Schritt natürlich überhaupt nicht. Ganz trocken und rational betrachtet war das ja offensichtlich die absolut richtige Entscheidung! 🙂 Alles andere wäre zwar emotional etwas einfacher gewesen und Du hättest nicht aus Deiner Komfortzone ausbrechen müssen, auf lange Sicht tust Du Dir damit aber mit Sicherheit einen großen Gefallen.

    Eines interessiert mich noch:

    Im Artikel liest es sich so, als hättest Du nebenher keinerlei Einkünfte und würdest Dein Kapital bzw. zumindest mal die Ausschüttungen verzehren.
    Ich nehme aber stark an, dass das nicht der Fall ist, oder liege ich falsch?
    Ohne Deine digitalen Produkte als zweites Standbein wäre der Schritt mit Sicherheit nicht so ausgefallen…

    Wobei ich gestehen muss, dass mir Deine Historie nicht zu 100 % bekannt ist und ich daher schwer abschätzen kann, welche Einnahmen da schon während Deines Hauptjobs nebenher vorhanden waren und welche erst nach der Kündigung dazukamen.

    Freue mich auf Deine Antwort!

    Grüße
    Dominik

    Antworten
    • Hi Dominik,
      vielen Dank für deinen Kommentar und dass dir der Beitrag gefallen hat. Ja auf lange Sicht war es sicher die richtige Entscheidung und aus der Komfortzone auszubrechen, bringt mich auch immer weiter. Was das Thema Einnahmen angeht sind die Blogeinnahmen noch sehr überschaubar. Derzeit ist für mich die „Probierphase“ und ich habe mich mental darauf eingestellt das Vermögen zu „verzehren“. Sobald meine nächste Etappe anbricht und das Einkommen wieder geregelter verläuft, berichte ich hier dazu.

      Eine gute Woche dir, lg Geldschnurrbart

      Antworten
  4. Hi,
    Ich wünsche dir alles Gute, auf deinem Abenteuer ?. Ich bin beim drei Länder Marathon den Halbmarathon gelaufen. Mit Familie werde ich mir noch ein paar Jahre Zeit lassen müssen bevor ich mich von meinem Arbeitgeber (Großkonzern am Bodensee) verabschieden werde.
    Grüße

    Antworten
    • Hi Thomas,
      vielen Dank für deinen Kommentar und danke für den Abenteuerglückwunsch 🙂 Gratulation zum Halbmarathon, ist wirklich eine geniale Strecke am See entlang. Mit Familie ist der Anspruch an Absicherung höher das stimmt, ein Finanzziel zu haben und seine Finanzen gut im Griff ist nie verkehrt. Daher auch dir viel Erfolg weiterhin und vielleicht sieht man sich nächstes Jahr beim 3-Länder-Marathon wieder, vielleicht ja auch in der Volldistanz 🙂 Lg Geldschnurrbart

      Antworten
  5. Moin sag mal. Hast du dich von MrMoneymustache sehr stark inspirieren lassen? Ich meine selbst der Name deines Blog ist fast eine eins zu eins Übersetzung. Man liest auch nicht wirklich neues. Aber Gratulation zur Freiheit!

    Antworten
    • Hi Michael,
      danke für deinen Kommentar. Ja, der Blog von Mr. Money Moustache hat mein Denken und Handeln sehr verändert, weshalb ich diese Ideen und Ansichten durch den Blog auch für den deutschsprachigen Raum vermitteln wollte. Ich erhebe nicht den Anspruch, dass ich hier alles „neu“ kommunziere, vielmehr dokumentiere ich meine eigenen Erfahrungen und wenn es hierdurch Andere motiviert ihre Finanzen selbst in die Hand zu nehmen freut es mich. Danke für den Freiheitsglückwunsch – die „finanzielle Freiheit“ habe ich noch nicht erreicht, daher ist es eher eine „Freiheit“ für eine Neuausrichtung und neue Gelegenheiten, was aber auch schon spannend ist. Eine gute Woche dir, lg Geldschnurrbart

      Antworten
  6. Huhu Flo,
    nach wie vor: Mutiger Schritt. Wir hatten ja eine recht ähnliche Ausgangssituation. Ich frage mich manchmal, wie sich „Kündigen“ anfühlt. Wenn man mal den Kopf frei hat, kommt man auf ganz andere Gedanken als wenn man im Hamsterrad gefangen ist. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass es den perfekten Beruf nicht gibt und man nach ein paar Jahren (bei einem anderen AG) wieder auf der gleichen Stelle tritt.

    Antworten
    • Hey Jenny,
      danke dir. Ja das „kündigen“ an sich ist doch eine große Hürde, aber bei mir war es irgendwann eindeutig, dass ich eine Veränderung brauche. Dann war es auch relativ einfach. Den „perfekten“ Beruf gibt es nie, da stimme ich dir zu. Ich für mich habe nur gemerkt, dass ich etwas Neues ausprobieren muss. Dieser Schritt ist auch nicht nur positiv und frei, aber für mich ganz persönlich war er richtig. Ich denke es hat etwas mit Ehrlichkeit gegenüber sich selbst zu tun und dem versuche ich treu zu bleiben. Derzeit ist alles möglich, ich schließe auch keinen Angestelltenjob aus – sobald es sich gut anfühlt, schlag ich zu. Manchmal braucht man wohl eine Orientierungszeit, hier bin ich gerade drin aber bisher ist es spannend und wer weiß, wie es weiter geht. Freu mich, wenn wir uns mal wieder persönlich treffen, lg Flo

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  7. Ein sehr mutiger Schritt,

    andererseits solltest du ja mit deinem Abschluss kaum Probleme haben im Fall der Fälle auch wieder eine Anstellung zu finden. Ich wünsche dir viel Erfolg, ob nun „frei“ oder in einem neuen Job.

    Antworten
    • Hey, vielen Dank für deinen Kommentar. Ja ich freue mich auch, wenn die nächste Etappe wieder eine Anstellung wird. Auf jeden Fall wieder eine sinnvolle Tätigkeit, dann wird das gut 🙂 „Frei“ kann man dann auch im Angestelltenjob sein. Mal sehen wie es weitergeht, dir auch viel Erfolg, lg Geldschnurrbart

      Antworten
    • Hey Sebastian,
      vielen Dank für deinen Kommentar und Feedback.
      Ja die Motivation ist für jeden sicher individuell, ist ja auch alles subjektiv. Hier eben einmal meine Einzelerfahrung. Schauen wir, wie es weitergeht.
      Lg Florian

      Antworten
  8. Mit dem Gedanken gespielt habe ich auch schon. Kollegen, Chef und Arbeit sind zwar nach wie vor gut, aber ich merke immer mehr, dass ich nicht mehr so sehr dafür brenne und die Motivation immer weiter nachlässt. Allerdings weiß ich überhaupt nicht, was ich mit der Zeit dann anfangen würde. Also Ideen habe ich schon, aber das würde ich eher Richtung Freizeit und Vergnügen zählen.
    Cash Reserve würde für 2 Jahre Lebenserhaltungskosten reichen. Vllt. lasse ich den Gedanken noch eine Weile reifen und baue mein Depot und Cash Reserve noch bisschen aus, um mich dann sicherer zu fühlen, wenn ich eine Auszeit nehme.

    Antworten
    • Hi elduderino,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Ja viele spielen mit dem Gedanken und ich denke das ist auch ganz normal. Muss jeder dann für sich entscheiden, wann es wirklich eine Veränderung brauch und wann es nur sporadische Unzufriedenheit ist. Mit deiner Cashreserve von 2 Jahren hast du schon einen guten Schritt gemacht, der dir in jeder Hinsicht hilft. Es ist auf jeden Fall gut, wenn man derartige Entscheidungen nicht nur aufgrund des Faktors Geld fällen muss. Viel Erfolg dir,
      lg Geldschnurrbart

      Antworten
  9. Hallo Geldschnurrbart,

    Ich habe deinen Blog durch Facebookwerbung vorgeschlagen bekommen, dass sagt ja schon etwas über mich aus.?
    Einen beeindruckenden Lebenslauf hast du da. Wirklich meinen Respekt!
    Eine Frage aus meinem aktuellen Anlass: würdest du Stipendien, die man während des Studiums erhalten hat, mit in den Lebenslauf schreiben? Wenn ja unter welchem Punkt? Evtl. ‚Sonstiges‘?

    Grüße
    Daniel

    Antworten
    • Hi Daniel,
      danke für deinen Kommentar und die netten Worte. Meine Vorschläge für Lebenslauf/Bewerbung etc. habe ich dir ja per E-Mail geschrieben. Generell: Alles was für den Leser deiner Unterlagen interessant sein könnte, sollte mit rein. Je mehr du machst, desto mehr Zeugnisse etc. wirst du bekommen und kannst damit weniger aussagekräftige durch wichtigere ersetzen. Zu Beginn aber ruhig alles für die „Leser“ relevante mit angeben. Viel Erfolg, lg Geldschnurrbart

      Antworten
  10. Ok, hat mich erstmal überrascht, das du dein „gute“ Stelle gekündigt hast. Deine Erklärung und Situation zeigt aber umso mehr, wie großartig es ist, finanziell nicht so extrem gebunden zu sein. Und das ist für mich persönlich die größte Motivation seine Finanzen zu regeln. Vielen Dank nochmal, dass du so transparent und offen deinen Weg hier vorstellst. Wünsche dir weiterhin viel Erfolg und das du deine Motivation weiter ausbauen kannst.
    Deine finanzielle Unabhängigkeit sehe ich am Horizont schon deutlich, mit der strukturierten und konsequenten Herangehensweise, die du bisher an den Tag gelegt hast 🙂

    Antworten
    • Hi Massi,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich sehr, dass du einen Nutzen daraus ziehen kannst. Das war auch der Grund warum ich die Hürde genommen habe und meine Finanzen transparent angebe: Hat mir selbst auch immer am meisten geholfen, wenn ich es auf anderen Blogs gesehen habe. Wie du sagst, seine Finanzen im Blick zu haben, sich nicht zu sehr von seinem Millionen Jahre alten Gehirn bei Konsumentscheidungen beeinflussen zu lassen zahlt sich immer aus – in mehr Freiheit, wie auch immer das jeder Einzelne für sich definiert.
      Lg Geldschnurrbart

      Antworten
  11. Dieses „Bist du verrückt“ bei Kündigungen bezieht sich meiner Meinung nach auf einen Wichtigen Punkt, nämlich dass man sich von Leute fernhalten sollte die „Drama-Queens“ sind. Also wenn du kündigst den Teufel an die Wand malen oder wenn dir gekündigt wurde sich nicht mehr einkriegen können, wie schlecht man mit dir umgegangen ist. Ich habe selber hierzu was kleines geschrieben auf https://dabego.de/die-ploetzliche-kuendigung-wie-mit-jobverlust-umgehen/. Es ist einfach wichtig, dass man in so einer Situation einen klaren Kopf behält und wirklich weiß was man tut und was um einen herum geschiet.

    Antworten
    • Hi Kilian,
      danke für deinen Kommentar. Ja ein kühler Kopf hilft immer und oftmals ist das finanzielle ein Punkt, warum eine unzufriedenstellende Situation nicht verändert wird. Seine Finanzen im Blick zu haben, nicht über seinen Verhältnissen zu leben kann einem in solchen Momenten die Sorge um das Geld nehmen und mehr Optionen bieten.
      Lg Geldschnurrbart

      Antworten
  12. Hallo Geldschnurrbart,
    sehr interessanter Beitrag, der zeigt, dass man auch schon mit gut 100.000 Euro auf dem Konto eine Menge an Freiheit gewonnen hat. Was ich noch gerne wissen würde: Wie bist du krankenversichert, seitdem du keinen Arbeitsvertrag mehr hast und wie hoch ist dein monatlicher Krankenkassenbeitrag? Die Krankenkasse wird nämlich gerne in vielen Beispielrechnungen über die Finanzielle Freiheit vergessen, obwohl sie dann oft einer der größten Kostenfaktoren im Monat sein wird.

    Weiterhin wünsche ich dir alles Gute!
    Peter

    Antworten
    • Hallo Peter,

      vielen Dank für dein Feedback und deinen Kommentar.
      Nach meiner Kündigung war ich arbeitslos (währen dieser Zeit wird die Krankenversicherung neben dem Arbeitslosengeld vom Amt bezahlt), habe mich dann aber im November selbstständig gemacht. Hier sind die Einnahmen noch sehr gering, was einen Einfluss auf den Versicherungsbeitrag hat. Hier bin ich nun freiwillig gesetzlich versichert und zahle grob 350€ pro Monat. Liebe Grüße,
      Geldschnurrbart

      Antworten
  13. Hi Florian,

    habe gerade dein Interview mit dem ökonomischen IQ gesehen. Meine absolute Hochachtung vor Dir. Alles richtig gemacht. Das Leben in die eigene Hand genommen. Stark!
    Gruß,
    Christian

    Antworten
  14. Desto näher ich dem Ziel finanzielle Freiheit komme desto mehr wird mir bewusst das ich eigentlich keine Ahnung was ich dann machen würde. Vermutlich bin ich eh schon finanziell frei, will es mir aber noch nicht eingestehen. Aber was dann? Das hat mir die Pandemie gezeigt: auf Dauer nur zuhause rumsitzen ist nach einer Weile jetzt auch nicht so erfüllend.

    Mein Job ist in Ordnung aber da bin ich jetzt irgendwie am Ende der Fahnenstange angekommen. Eigentlich kein Aufstieg mehr möglich, keine neuen Aufgaben, alles immer im selben Trott. Ich mag das Umfeld und die Kollegen aber aktuell sehe ich die halt auch nur noch durch den Bildschirm und das gibt mir wenig.

    Mich würde es freuen wenn du in deinem Update darauf eingehen könntest wie du es hin kriegst deinen Tag jetzt selbst bestimmt sinnvoll gestaltest.

    Antworten
    • Hi Doso,
      ja das geht vielen so, die ich kenne und kurz vor oder in der finanziellen Freiheit sind – es muss erst einmal eine neue Tagesstruktur und Beschäftigung gefunden werden. Ich bin ja noch nicht finanziell frei, aber trotzdem war der Umstieg vom Angestelltenjob in die Selbstständigkeit auch eine Umstellung – heute überlege ich mir zum Jahresbeginn, an welchen Projekten ich arbeiten möchte und wie viel Zeit ich dafür aufwenden will.

      Wenn ich meinen Plan ändere ist das aber auch ok, versuche trotzdem auf spontane Gelegenheiten einzugehen – immer dann, wenn wir das Projekt sinnvoll erscheint (ich Lust darauf habe) und im Idealfall mit Leuten, mit denen ich gerne zusammenarbeiten möchte.

      Wie ist dein Plan für die Zeit in „Freiheit“ aktuell? Lg Florian

      Antworten

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