Du überlegst an der Börse in Aktien zu investieren? Dann lohnt sich ein Blick auf die Dividenden Aristokraten, die als Eliteklasse unter den Dividendenaktien geschätzt werden. Die Investition in Unternehmen mittels Aktien bietet ein reizvolles passives Einkommen. Doch wie sieht es mit der Risikobewertung aus und was solltest du als Einsteiger wissen? Gerade im Aktienmarkt gibt es lukrative Möglichkeiten dein Geld langfristig anzulegen und eine jährliche Gewinnausschüttung zu erhalten.
Das Wichtigste zu Dividenden Aristokraten in Kürze:
- Das Wichtigste zu Dividenden Aristokraten in Kürze:
- Was sind Dividenden Aristokraten?
- Was sind Dividenden Könige?
- Welche Kriterien müssen erfüllt werden?
- Vorteile der Strategie
- 20 Aktien Dividenden Aristokraten
- Dividenden Aristokraten Deutschland
- Dividenden Aristokraten Europa
- Dividenden Aristokraten S&P 500 (USA)
- Dividenden Aristokraten weltweit
- Dividenden Aristokraten ETF
- Was ist der Dividenden Adel?
- Welche Nachteile bestehen bei der Strategie?
- Welche Alternativen gibt es?
- Fazit
- Häufige Fragen
Was sind Dividenden Aristokraten?
Dividenden Aristokraten sind Teil des sogenannten Dividenden Adels und gelten als eine relativ sichere Investition im Bereich des Aktienmarktes. Als Aristokraten werden die Unternehmen bezeichnet, die über 25 Jahre eine steigende Dividende an ihre Aktionäre leisten konnten.
Wichtiges Kriterium ist außerdem, dass der Gewinnanteil jährlich erhöht wurde. Das spricht zudem für ein grundsätzliches Interesse, die Investoren am Gewinn zu beteiligen.
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Was sind Dividenden Könige?
Die Dividenden Könige gehen noch einen Schritt weiter. Diese Unternehmen konnten bereits seit mehr als 50 Jahren die Dividenden für ihre Aktionäre jährlich erhöhen. Sie sind, auf den ersten Blick, der Inbegriff eines stabilen Unternehmens.
Derzeit gibt es 27 Dividenden Könige, dazu gehören Beispielsweise Lowe’s, Emerson Electric und Dover.
Welche Kriterien müssen erfüllt werden?
Welche Kriterien erfüllt werden müssen, ist weltweit nicht einheitlich geregelt. Aufgrund der Größe des US-amerikanischen Aktienmarktes ist es üblich, dass sich die Kennzahlen an den USA orientieren.
Eine jährliche Steigerung der Dividende über einen Mindestzeitraum von 25 Jahren macht den Dividendenadel besonders attraktiv für Investments. Davon alleine lässt sich die Qualität eines Unternehmens und dessen Aussichten für die Zukunft aber noch nicht bestimmen.
Andere Kriterien, wie die Dividendenrendite, Payout Ratio und Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), sowie der Verlauf der letzten fünf Jahre des Unternehmens sind hilfreich, um eine Übersicht über die Qualität und Zukunftsaussichten der Firma zu bekommen.
Kriterien nach europäischem Standard
Nach europäischem Standard für Dividenden Aristokraten gelten etwas andere Kriterien. Es muss über 10 Jahre eine Erhöhung der Dividende stattgefunden haben und eine Dividendenrendite von mindestens drei Prozent geben. Zusätzlich sind weitere Auflagen zur Höhe der Verschuldung und zur Eigenkapitalquote zu erfüllen.
Dividende und Dividendenrendite
Als Dividende wird die jährliche Gewinnausschüttung an Aktionäre bezeichnet. Diese wird vom Unternehmen geleistet und sollte Teil des Reingewinns sein. Die Dividendenrendite setzt die jährliche Dividende in das Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs. Sie ist ein Merkmal, wie viel Rendite auf mein Investment jährlich ausgeschüttet wird.
Tipp: Behalte alle Termin durch den Dividendenkalender im Überblick.
Payout Ratio
Die Payout Ratio wird als Prozentzahl angegeben und gibt Auskunft darüber, wie zahlungsbereit ein Unternehmen ist. Diese Angabe ist vor allem für Aktionäre interessant, die langfristig Einnahmen aus der Dividende generieren möchten und nicht auf einen schnellen Verkauf aus sind.
Bei der Payout Ratio wird die tatsächlich ausgeschüttete Dividende in Bezug zum Firmengewinn gesetzt. Es wird folglich angegeben, wie viel des Gewinns das Unternehmen für sich behält und wie hoch die Gewinnausschüttung an die Investoren ist.
Als zu geringe Payout Ratio eines gut laufenden Dividenden Aristokraten gelten Sätze unter 25 Prozent. Zu hoch wird die Ausschüttung, wenn 75 Prozent überschritten werden, weil der Firma zu wenig Geld bleibt. Das ist wichtig, um durch Investitionen in die Firma den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.
KGV
KGV ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis, nicht zu verwechseln mit der Payout Ratio (Dividende zu Aktienkurs). Hier wird der Nettogewinn des Unternehmens in einem Jahr mit dem aktuellen Aktienkurs in Zusammenhang gebracht. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis wird zu Rate gezogen, um Wettbewerbe zu vergleichen, wie günstig oder teuer der Aktienkurs derzeit zu bewerten ist.
Verlauf der letzten fünf Jahre des Unternehmens
Ein weiterer Punkt, der bei der Auswahl eines Dividenden Aristokraten Beachtung finden sollte, ist der Verlauf der letzten fünf Jahre des Unternehmens. Eine hohe Dividendenzahlung allein ist nicht aussagekräftig genug.
Der Blick ins Detail lohnt sich, insbesondere wenn die Schuldenlage der Firma mit den anderen Werten gleichzeitig betrachtet wird. Diese gibt Aufschluss darüber, wie sich das Unternehmen generell entwickelt und gibt einen weiteren Hinweis auf die Zukunftsaussichten für die Aktie.
Vorteile der Strategie
Die Dividenden Aristokraten bieten eine kontinuierliche Entwicklung und Erhöhung der Dividende. Zwar steigt die Gewinnausschüttung bei einigen anderen Aktien deutlich schneller, jedoch spricht das langfristige und stabile Wachstum für sich. Das Risiko beim Dividenden Adel wird als relativ gering eingeschätzt, da die Unternehmen die Finanzkrise von 2008 gut überstanden haben und sich auch in dieser Zeit den Titel des Dividenden Aristokraten erhalten konnten.
Eine gute langfristige Anlagemöglichkeit ist mit dem Dividenden Adel gegeben, wodurch sich ein passives Einkommen generieren lässt. Diese Strategie ist, aufgrund ihrer relativen Sicherheit, auch für die Altersvorsorge interessant. Nicht zu übersehen ist dabei der Zinseszins-Effekt, denn dieser wird das Vermögen zum Teil zusätzlich deutlich erhöhen.
Der gute Ruf der Dividenden Aristokraten macht die Aktien ebenfalls zum Kauf für andere Investoren reizvoll. Es bleibt somit die Möglichkeit, die Wertpapiere zu verkaufen und das Kapital wieder zugänglich zu machen.
20 Aktien Dividenden Aristokraten
In der folgenden Liste kannst du 20 Dividenden Aristokraten finden, die seit mehr als 25 Jahren eine Gewinnausschüttung an ihre Investoren zahlen und jährlich erhöhen konnten. Zusätzlich konnten sie schon seit mehr als 100 Jahren Dividenden zahlen.
- Bank of Montreal seit 1829
- Bank of Nova Scotia seit 1832
- Toronto Dominion Bank seit 1857
- Royal Bank of Canada seit 1870
- Stanley Black & Decker seit 1877
- Eli Lilly seit 1885
- UGI seit 1885
- Johnson Controls seit 1887
- Procter & Gamble seit 1890
- Colgate – Palmolive seit 1895
- Northern Trust seit 1896
- General Mills seit 1898
- General Electric seit 1899
- PPG Industries seit 1899
- Union Pacific seit 1899
- Avista seit 1899
- Church & Dwight seit 1901
- Hawaiian Electric seit 1901
- Exxon Mobil seit 1908
- Dow seit 1912
Dividenden Aristokraten Deutschland
Der einzige Dividenden Aristokrat in Deutschland ist Fresenius (Rendite: 1,70%). Es schaffen jedoch noch weitere Unternehmen den Sprung in die Rangliste des Dividenden Adels, zum Beispiel die Allianz (Rendite: 4,50%), Henkel Vz (Rendite: 2,10%) und die Münchener Rück (Rendite: 4,34%).
Dividenden Aristokraten Europa
In Europa sind derzeit L’Oréal (Dividende: 3,850; Rendite: 1,59%), die Kerry Group (Dividende: 0,551; Rendite: 0,55%) und Sofina (Dividende: 2,786; Rendite: 1,61%) vertreten.
Dividenden Aristokraten S&P 500 (USA)
Die US-amerikanische Börse verzeichnet den größten Anteil an Unternehmen mit Dividenden Aristokraten Status. Deshalb findest du in der folgenden Tabelle zehn Unternehmen aus der Liste der Aristokraten im S&P 500.
Unternehmen | Sektor | Dividendenrendite pro Jahr (Stand 2020) |
Lowe’s | Bau/ Baustoffe | 1,08% |
3M Company | Mischkonzern | 0,85% |
PepsiCo | Getränke | 0,69% |
McDonald’s | Lebensmittel | 0,59% |
Johnson & Johnson | Pharma | 0,60% |
Clorox | Pharma | 1,10% |
ABM Industries | Sonstiges | 0,79% |
Aflac | Finanzen | 0,54% |
Atmos Energy | Energie und Rohstoffe | 0,48% |
Cintas | Handel und Konsum | 0,88% |
Dividenden Aristokraten weltweit
Weltweit gibt es etwa 114 Unternehmen mit dem Status der Dividendenaristokraten. Der Dividenden Adel ist davon erst einmal ausgenommen. Der größte Anteil von Aristokraten stammt aus dem S&P 500, dem Börsenmarkt in den USA.
Dividenden Aristokraten ETF
ETF ist die Abkürzung für Exchange Traded Fund. Es handelt sich dabei um einen Indexfonds, der an der Börse gehandelt wird. Das Kapital wird auf mehrere Aktien aufgeteilt, so wie es auch bei einem Fonds der Fall ist. Durch den Kauf eines einzigen ETFs wird folglich in tausende Dividenden Aristokraten gleichzeitig investiert und das Verlustrisiko ist breiter gestreut. Die ETFs werden von einem Computersystem automatisch koordiniert und an den Index angeglichen. Dadurch ist die Abweichung der Wertpapier Bewegung vom Index sehr gering.
Die Verwendung von Dividenden Aristokraten als ETF ist noch relativ neu. Es werden die Vorteile langfristig erfolgreicher Dividendenausschüttung mit der Flexibilität und Risikominimierung der Exchange Traded Funds kombiniert. Ein Beispiel für Dividenden Aristokraten ETFs ist die SPDR S&P Global Dividend Aristocrats UCITS ETF.
Was ist der Dividenden Adel?
Als Dividenden Adel werden Unternehmen bezeichnet, die über mindestens 10 Jahre ihre jährlichen Dividenden aufstocken konnten und zudem vielversprechende Aussichten aufweisen. Somit gehören die Dividenenden Aristokraten und Könige ebenfalls zum Adel, sind aber schon einen längeren Zeitraum erfolgreich. Eine angemessene Ausschüttungsquote ist ebenfalls ein Kriterium für den Dividendenadel. Die Höhe der Ausschüttung sollte weder zu hoch, noch zu niedrig sein, um ein solides und attraktives Fundament im Aktienmarkt zu bilden. Renditen zwischen 25 und 75 Prozent sind ein gutes Maß.
Welche Nachteile bestehen bei der Strategie?
Zwar ist die jährliche Gewinnausschüttung beim Dividendenadel seit langer Zeit stabil, doch im Vergleich zu einigen anderen Aktien ist das Wachstum langsamer.
Außerdem ist unbedingt zu bedenken, dass einige Unternehmen aufgrund der langfristigen Erhöhung der Dividenden an ihre maximale Grenze gelangen können und dadurch ihren Status als Dividendenaristokraten verlieren könnten.
Gegebenenfalls besteht sogar die Gefahr, dass entsprechende Unternehmen langfristig gesehen Bankrott gehen oder schlichtweg keine Gewinne mehr ausschütten können. Somit verliert auch die ursprünglich wertvolle Aktie ihren Verkaufswert.
Welche Alternativen gibt es?
Im Bereich des Aktienmarktes sollten auch die jüngeren Unternehmen in Betracht gezogen werden, die weltweit sehr erfolgreich sind. Denn einige von ihnen sind vielversprechend, aber zu jung um Dividenden Aristokraten zu sein.
Dazu zählen einige Technologie- und Internetfirmen, wie zum Beispiel Google oder Amazon. Es kann sich lohnen, andere Aktien zu analysieren, gerade in Hinblick auf die bisherige Entwicklung und die prognostizierten Zukunftsaussichten.
Eine beliebte Möglichkeit das eigene Kapital zu vermehren ist nach wie vor der Kauf und Handel mit Immobilien. Das Vermögen ist angelegt und kann mit der Zeit eine Wertsteigerung (aber auch -Minderung) erhalten, um wieder für den Verkauf attraktiv zu werden. Zusätzlich interessant ist die Vermietung der Objekte, um so einen stetigen Geldfluss zu erhalten.
Als nennenswerte Alternative gilt zudem die Investition in Edelmetalle, wie zum Beispiel Gold. Es gilt seit langer Zeit als sichere Geldanlage und erfreut sich großer Beliebtheit. Der offenkundige Nachteil an dieser Kapitalanlage sind die deutlich schwankenden Goldpreise.
Fazit
Die Dividenden Aristokraten gelten als relativ sichere Kapitalanlage und ermöglichen dadurch einen höheren Vermögenszuwachs als die Geldanlage bei einer Bank. Im Gesamteindruck schneiden die Aristokraten gut ab, vorausgesetzt der zukünftige Investor (*Investorin) informiert sich im Vorfeld gut über seine* favorisierte Aktie.
Auch das Aristokraten ETF zeigt sich als attraktive Anlageform und kombiniert die Vorteile eines Fonds mit denen einer börsengehandelten Aktie. Alles in allem erscheint die Investition in Unternehmen mit Dividenden Aristokraten Status als eine attraktive Möglichkeit um passives Einkommen zu generieren.
Häufige Fragen
Wer hat 2020 die höchste Dividende?
Auf der Webseite der Börse findet sich stets eine aktuelle Auflistung der Gewinnausschüttungen. Die höchsten Dividenden werden 2020 von Eli Lilly, The York Water Company, Procter & Gamble und General Mills gezahlt. Andere Unternehmen wie American Electric Power und Colgate Palmolive performen derzeit ebenfalls gut.
Wann zahlt Coca Cola Dividende?
In Deutschland wird die Gewinnausschüttung von Coca Cola einen Tag nach der Jahreshauptversammlung ausgezahlt. Für 2020 war das im März der Fall. Im US-amerikanischen Markt hingegen schüttet Coca Cola die Dividenden alle drei Monate, also einmal im Quartal aus.
Wann zahlt AT&T Dividende?
Ähnlich wie bei Coca Cola zahlt die AT&T in Deutschland die Dividende einen Tag nach der Jahreshauptversammlung. Im Jahr 2020 soll die Gewinnausschüttung an die Investoren am ersten Mai abgewickelt werden. Für den Markt in den USA findet eine quartalsweise Dividendenzahlung statt.
Wirtschaftsingenieur (Master) und Finanzexperte im Bereich Aktien, Kryptowährungen, Online-Business seit 2012.
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