Delta Hedging mit Optionen – Beispiele und Praxis

Geldschnurrbart Blog Post

Delta Hedging ist ein Vorgehen beim Handel mit Optionen und Aktien Risiko zu reduzieren. Ziel ist es, das Risiko durch Kursbewegungen des Basiswertes abzusichern („Hedging“). Umgekehrt kannst du aber auch Optionspositionen mit Aktienpositionen hedgen. Wie das funktioniert sowie die Vor- und Nachteile von Delta Hedging erfährst du im Artikel.

Was ist Delta?

Das Delta ist einer der Optionsgriechen. Der Wert beschreibt als Sensitivitätskennzahl, um wie viel sich der Optionspreis ändert, wenn sich der Basiswert um eine Währungseinheit, beispielsweise 1 €, ändert.

Call-Optionen können ein positives Delta von 0 bis +1 und Put-Optionen ein negatives Delta von 0 bis -1 annehmen. Mehr Informationen: Delta einer Option – Definition und praktische Anwendung.

Delta Hedging Erklärung

Beim Delta Hedging wird versucht, das Delta der verschiedenen Positionen so zu wählen beziehungsweise so anzupassen, dass es in Summe Null gibt. , das

Das wäre dann eine Delta-neutrale Gesamtposition mit sich ausgleichenden Wertentwicklungen. Ein Beispiel dafür ist die OptionsstrategieIron Condor”, die gerne bei neutraler Markterwartung gewählt wird.

Delta Hedging Beispiel mit Optionen

Das Absichern mit Delta Hedging funktioniert nicht nur mit Optionen, sondern auch in Verbindung mit Aktien. Das geht sowohl für Aktien Long- als auch Short-Positionen. Ein verständliches Beispiel ist die Absicherung eines Aktienpakets gegen einen Kursverlust.

Wie sicherst du 100 Aktien gegen einen Kursverlust ab? Das kannst du mit einer Put-Option mit Delta -0,5 (~At-the-money) machen. Dazu müssen aber 2 Optionen, die je 100 Aktien des Basiswerts kontrollieren, erworben werden. Wenn der Basiswert um 1 € fällt, erhöht sich der Wert einer Put-Option um 0,5 €. Deswegen kaufst du 2 Optionen. Zusammen gewinnen die Optionen 1 € an Wert wenn der Basiswert um 1 € fällt.

Delta Hedging Optionen
Profit und Loss (P&L) Diagramm. Ein Long Put sichert eine Aktienposition gegen Kursverluste ab (Delta Hedging). Die Versicherung ist nicht umsonst weshalb die Aktie nach Absicherung an Wert zunehmen muss um wieder in die Gewinnzone zu gelangen (Gelbe Linie schneidet Null Linie). Fällt die Aktien ist der maximale Verlust auf die bezahlte Prämie des Long Puts begrenzt.

Wenn du über einen längeren Zeitraum absichern willst, kommt eine sog. LEAP Option infrage.

Wie Delta Hedging mit Aktien funktioniert

Man kann auch offene Optionen mit Aktien absichern.

Wie wird ein Short Call mit Delta 0,7 mit Aktien Delta-neutral gemacht? Der Call würde 0,70 € an Wert verlieren wenn der Basiswert um eine Währungseinheit steigt. Da ein Optionskontrakt in der Regel 100 Aktien kontrolliert sind für die Delta-Neutralität nur 70 Aktien nötig. (Delta 1 bei einem Short Call bedeutet, dass sich der Optionswert um 1 € fällt wenn der Basiswert um eine Währungseinheit steigt.)

Das Beispiel zeigt aber auch das Problem beim Delta Hedging: es ist ein dynamischer Prozess. Läuft der Short Call weiter ins Geld bis zu einem Delta von 1 müssen Aktien nachgekauft werden. Andernfalls ist man entweder über- oder unterversichert je nachdem in welche Richtung der Basiswert läuft.

Vorteile und Nachteile

Delta Hedging ermöglicht es Positionen abzusichern. Dazu ist aber ein permanentes Monitoring der Positionen notwendig und unter Umständen auch Nachjustierungen durch Käufe und Verkäufe. Dieser Aufwand muss gegen den Nutzen kritisch abgewogen werden.

VorteileNachteile
-Absicherung (eigentlicher Zweck)
-permanente Überwachung der Positionen
-ggf. viele Transaktionen (Kosten)
-Absicherungskosten auch von der Dauer abhängig (Zeitwert der Optionen)
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